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Wer zu diesem oder jenem Gnadenort wallfahrte und notabene das bestimmte Geld auf dem Altar opferte, der erhielt Ablass nicht allein für schon begangene Sünden, sondern sogar für einige Jahre im Voraus! In Deutschland gab es wohl hundert Marienbilder, zu denen gewallfahrtet wurde, und in anderen Ländern noch mehr. Ein einziger Schriftsteller zählt 1200 wundertätige Marienbilder auf!

Sagt man den Rosenkranz von 150 Gebeten her, so erhält man 19.000 Tage Ablass, und überdies 7 Jahre und 7 vierzigtägige Fristen! Für "eine Viertelstunde frommer Betrachtung" erhält man 7 Jahre und 289 Tage Ablass; für die Begleitung des Sanktissimum, wenn es zu Kranken getragen wird, 5 Jahre und 200 Tage; wenn man es aber mit einer Kerze begleitet, erlangt man 2 Jahre und 83 Tage mehr.

Die Wallfahrten kamen aber erst recht in Gang, als damit der Ablass verbunden wurde. Der übergroße Missbrauch dieses Missbrauches wurde die Veranlassung zur Reformation, und wir müssen denselben etwas genauer betrachten. Der Ablass ist ein Kind des Fegefeuers und der Ohrenbeichte.

Sie konnten oft die 25 Jahre nicht abwarten, und bei besonderen Veranlassungen, um die man nie verlegen war, wurde ein Extra-Jubiläum angesetzt, oder Reisende, die in Ablass "machten", wurden in der Welt umhergeschickt. Sie waren noch zudringlicher als Weinhandlungsreisende, so dass sie von manchen Gemeinden, den Pfarrer an der Spitze, zum Dorf hinausgeprügelt wurden.

In den "geistlichen Neujahrsgeschenken" der Diözese Mans in Frankreich, welche vor etwa zwanzig Jahren erschienen, wird folgende Berechnung über den Ablass gegeben: Wenn man einen geweihten Rosenkranz hat, sagt die heilige Brigitte, so erlangt man hundert Tage Ablass, so oft man das Credo, das Gloria Patri, das Paternoster und das Ave betet.

Aber nun hatte das Latein des Pförtners ein Ende, und als er davonlief, schrien ihm die übrigen Nonnen nach: "Wann erhalten wir denn nun den Ablass!" Aber nicht immer kam ein reisender Mönch, der angenehme Offenbarungen hatte, und nicht jedes Kloster besaß einen brauchbaren Pförtner; aber das Verlangen war da und wollte befriedigt sein.

Das hinderte natürlich nicht, dass er im Rufe der grössten Heiligkeit steht, und gerade um die Zeit, als ich in Agadir mich befand, war die Hauptperiode der Wallfahrt nach seiner Sauya, man nennt diese Wallfahrtszeit "Mogor". Tausende von Leuten aus der ganzen Umgegend zogen nach der Sauya-Sidi-Hammed-ben-Mussa, um dem Abkömmling Mohammed's ihre Ersparnisse zu überbringen, wofür sie sodann den Segen und Ablass für ihre Sünden bekommen.

Den Kranken, welche nicht in die Kirche kommen könnten, solle der Ablass auch zu Hause, aber für eine größere Summe, erteilt werden. Wenn die Prediger die Größe des Ablasses jemandem hinlänglich erklärt haben und es dazu kommt, zu bestimmen, was er wohl zu zahlen habe, so sollen sie ihn fragen, wie viel Geld er wohl für den völligen Ablass um Vergebung seiner Sünden aufopfern werde?

Wollte er nun dennoch direkt in den Himmel spazieren, so musste er schon für so viele Jahre Ablass kaufen, als ihm kraft seiner Sünden im Fegefeuer zukamen. Das war übrigens noch nicht so schwer, denn wer eine Reliquie küsste und besonders wer dafür bezahlte, erhielt auf drei oder mehr Jahre Ablass, je nach der Heiligkeit der Reliquie.

Der Papst habe nun zu diesem Schatz den Schlüssel und könne zur Entsündigung der Menschen ablassen, soviel er wolle, ohne Furcht, solchen jemals zu erschöpfen." Ich werde später auf diese Ablasstheorie zurückkommen und zeigen, wie herrlich sich dieselbe entwickelte, jetzt aber zu den Wallfahrten zurückkehren. Als, wie gesagt, der Ablass mit ihnen verbunden wurde, kamen sie erst recht in Aufnahme.