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Die armen Gesellen wagten nicht ein Wort weiter zu sagen; Züs hatte sie gut zugedeckt und sprach noch viele hochtrabende Dinge durcheinander, daß ihnen Hören und Sehen verging. Sie bewunderten aber Züsis Geist und Beredsamkeit, und in solcher Bewunderung dünkte sich keiner zu schlecht, das Kleinod zu besitzen, besonders da diese Zierde eines Hauses so wohlfeil war und nur in einer rastlosen Zunge bestand. Ob sie selbst dessen, was sie so hoch stellen, auch wert seien und etwas damit anzufangen wüßten, fragen sich solche Schwachköpfe zu allerletzt oder auch gar nicht, sondern sie sind wie die Kinder, welche nach allem greifen, was ihnen in die Augen glänzt, von allen bunten Dingen die Farben abschlecken und ein Schellenspiel ganz in den Mund stecken wollen, statt es bloß an die Ohren zu halten. So erhitzten sie sich immer mehr in der Begierde und Einbildung, diese ausgezeichnete Person zu erwerben, und je schnöder, herzlos er und eitler Züsens unsinnige Phrasen wurden, desto gerührter und jämmerlicher waren die Kammacher daran. Zugleich fühlten sie einen heftigen Durst von dem trockenen Obste, welches sie inzwischen aufgegessen; Jobst und der Bayer suchten im Gehölz nach Wasser, fanden eine Quelle und tranken sich voll kaltes Wasser. Der Schwabe hingegen hatte listigerweise ein Fläschchen mitgenommen, in welchem er Kirschgeist mit Wasser und Zucker gemischt, welches liebliche Getränk ihn stärken und ihm einen Vorschub gewähren sollte beim Laufen; denn er wußte, daß die anderen zu sparsam waren, um etwas mitzunehmen oder eine Einkehr zu halten. Dies Fläschchen zog er jetzt eilig hervor, während jene sich mit Wasser füllten, und bot es der Jungfer Züs an; sie trank es halb aus, es schmeckte ihr vortrefflich und erquickte sie und sie sah den Dietrich dabei überquer ganz holdselig an, daß ihm der Rest, welchen er selber trank, so lieblich schmeckte wie Cyperwein und ihn gewaltig stärkte. Er konnte sich nicht enthalten, Züsis Hand zu ergreifen und ihr zierlich die Fingerspitzen zu küssen; sie tippte ihm leicht mit dem Zeigefinger auf die Lippen und er tat, als ob er danach schnappen wollte und machte dazu ein Maul, wie ein lächelnder Karpfen; Züs schmunzelte falsch und freundlich, Dietrich schmunzelte schlau und süßlich; sie saßen auf der Erde sich gegenüber und tätschelten zuweilen mit den Schuhsohlen gegeneinander, wie wenn sie sich mit den Füßen die Hände geben wollten. Züs beugte sich ein wenig vornüber und legte die Hand auf seine Schulter, und Dietrich wollte eben dieses holde Spiel erwidern und fortsetzen, als der Sachse und der Bayer zurückkamen und bleich und stöhnend zuschauten. Denn es war ihnen von dem vielen Wasser, welches sie an die genossenen Backbirnen geschüttet, plötzlich elend geworden und das Herzeleid, welches sie bei dem Anblicke den spielenden Paares empfanden, vereinigte sich mit dem öden Gefühle des Bauches, so daß ihnen der kalte Schweiß auf der Stirne stand. Züs verlor aber die Fassung nicht, sondern winkte ihnen überaus freundlich zu und rief:

[Jakob vereitelt dieselben.] Doch man brauchte nicht ängstlich zu sein. Jakob schien es darauf anzulegen, sich ins Verderben zu stürzen und jeder Versuch ihn zurückzuhalten hatte keinen andren Erfolg, als daß er dem Abgrunde nur noch rascher zueilte. Als sein Thron befestigt, als sein Volk gehorsam war, als das dienstwilligste aller Parlamente sich befleißigte, allen seinen billigen Wünschen entgegenzukommen, als auswärtige Königreiche und Republiken mit einander wetteiferten, ihm zu huldigen und zu schmeicheln, als es nur von ihm abhing, der Schiedsrichter der Christenheit zu sein, hatte er sich zum Sklaven und Söldlinge Frankreichs erniedrigt. Und jetzt, wo es ihm durch eine Reihe von Verbrechen und Thorheiten gelungen war, sich seine Nachbarn, seine Unterthanen, seine Soldaten, seine Seeleute und seine Kinder zu entfremden, und wo ihm kein andrer Ausweg mehr blieb, als der französische Schutz, bekam er plötzlich einen Anfall von Stolz und beschloß seine Unabhängigkeit zu behaupten. Die Hülfe, die er zu einer Zeit, wo er ihrer nicht bedurfte, mit schimpflichen Dankesthränen angenommen hatte, wies er jetzt, wo er sie nicht entbehren konnte, mit Verachtung zurück. Nachdem er sich zu einer Zeit, wo er viel eher mit ängstlicher Sorgfalt auf die Wahrung seiner Würde hätte halten können, erniedrigt hatte, wurde er undankbar hochmüthig in einem Augenblicke, wo der Hochmuth ihm zu gleicher Zeit Hohn und Verderben zuziehen mußte. Er fühlte sich beleidigt durch die freundschaftliche Hülfe, die ihn hätte retten können. War je ein König so behandelt worden? War er ein Kind oder ein Schwachkopf, daß Andere für ihn denken mußten? War er ein Winkelfürst, ein Cardinal Fürstenberg, der fallen mußte, wenn nicht ein mächtiger Beschützer ihn hielt? Sollte er sich durch einen prahlerischen Schutz, um den er nie gebeten, sich in den Augen von ganz Europa herabsetzen lassen? Skelton wurde zurückgerufen, um über sein Verfahren Rechenschaft zu geben, und wurde sogleich nach seiner Ankunft in den Tower gesperrt. Citters dagegen wurde in Whitehall gut aufgenommen und er hatte eine lange Audienz. Er konnte mit mehr Wahrheit, als die Diplomaten in solchen Fällen überhaupt für nöthig hielten, jede feindselige Absicht auf Seiten der Generalstaaten leugnen. Denn die Generalstaaten hatten bis jetzt noch keine öffentliche Kenntniß von Wilhelm's Plane, und es war keineswegs unmöglich, daß sie selbst jetzt noch demselben ihre Genehmigung vorenthielten. Jakob erklärte, daß er den Gerüchten von einer holländischen Invasion nicht den geringsten Glauben schenke und daß das Benehmen der französischen Regierung ihn überrascht und verdrossen habe. Middleton erhielt die Weisung, allen auswärtigen Gesandten zu versichern, daß kein solches Bündniß zwischen Frankreich und England bestehe, wie der Hof von Versailles zu seinen Zwecken vorgebe; dem Nuntius sagte der König, Ludwig's Absichten seien mit Händen zu greifen, sollten aber vereitelt werden. Diese zudringliche Protection sei zu gleicher Zeit eine Beleidigung und eine Schlinge. »Mein guter Brudersagte Jakob, »hat vortreffliche Eigenschaften; aber Schmeichelei und Eitelkeit haben ihm den Kopf verrücktAdda, dem an Cöln mehr gelegen war, als an England, nährte diese sonderbare Täuschung. Albeville, der jetzt wieder auf seinen Posten zurückgekehrt war, erhielt Befehl, den Generalstaaten freundschaftliche Versicherungen zu geben und einige hochtrabende Redensarten hinzuzusetzen, die sich in dem Munde einer Elisabeth oder eines Oliver nicht übel ausgenommen haben würden. »Mein Gebietersagte er, »steht durch seine Macht und seinen Muth hoch über der Stufe, die ihm Frankreich gern anweisen möchte. Es ist ein kleiner Unterschied zwischen einem König von England und einem Erzbischof von CölnBonrepaux wurde in Whitehall sehr kühl aufgenommen. Die von ihm offerirte Unterstützung an Schiffen wurde zwar nicht geradezu abgelehnt, aber er mußte wieder abreisen, ohne etwas festgesetzt zu haben, und die Gesandten der Vereinigten Provinzen wie des Hauses

Denn du hast keinen Sinn für die höhere Sphäredu bist zu prosaischSie begleitete ihre Worte mit einem schwärmerischen Aufschlag ihrer wasserblauen Augen. Floras hochtrabende Aeußerung stellte sofort die fröhlichste Stimmung her. Nellie vergaß ihr Herzeleid darüber und sagte lachend: »O Flora, was für ein zarter Seel’ du hast! Sei bedankt du hoher Dichterin, du hast uns verstanden

Durch seinen schwäbischen Dialect und seine hochtrabende Declamation hatte das neue Trauerspiel seine Wirkung auf die Zuhörer verfehlt. Sein anfänglich ungünstiges Urtheil über das Stück änderte Meier, als er es mit Aufmerksamkeit gelesen hatte. Er nannte den Fiesko eine sehr gelungene Tragödie, die nächstens vorgestellt zu werden verdiene.