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Längst hatte er mit Sehnsucht die Entscheidung über sein umgearbeitetes Trauerspiel erwartet. Er sah sich abermals in allen seinen Hoffnungen getäuscht, als er den kurzen Bescheid erhielt, daß die "Verschwörung des Fiesko" auch in ihrer jetzigen Gestalt für die Bühne nicht brauchbar sei, folglich von der Theaterdirection nicht angenommen, und auch nichts dafür vergütet werden könnte.

Im December 1787 eröffnete Wieland dem Publikum die Aussicht, daß "Schiller mit dem nächsten Jahrgange vielleicht jedes Monatsstück mit einem Aufsatze seiner Hand zieren werde, die schon in ihren ersten Versuchen den künftigen Meister verrathe, und nun, da sein Geist den Punkt der Reise erreicht habe, die Erwartung rechtfertige, die sich das Publikum von dem Verfasser des "Fiesko" und des "Don Carlos" zu machen Ursache gehabt habe."

Gleich am ersten Abend nach seiner Ankunft in Mannheim war Schillers "Verschwörung des Fiesko" durch Streicher dem Theaterregisseur Meier als ein dramatisches Product geschildert worden, das den Räubern in keiner Hinsicht nachstände, ja dieß Schauspiel noch überträfe.

Keiner von diesen Entwürfen ward jedoch realisirt, und die Reise nach Berlin, wo er sein Glück zu machen hoffte, ward wieder aufgegeben. Mit dem in's Reine geschriebenen Manuscript seiner Umarbeitung des Fiesko begab sich Schiller in der Mitte des November nach Mannheim, wo er sein Trauerspiel dem Theaterregisseur Meier übergab.

Dalberg zu schreiben, der das Manuscript des "Fiesko" aus Meiers Händen empfangen hatte. Sein früherer Trübsinn schien wieder einigermaßen gewichen, als Schiller dieß Schreiben, in welchem er um einen Vorschuß von 200 Fl. bat, mit einer an Meier addressirten Beilage an Dalberg abgesandt hatte. Ein Spaziergang über die Mainbrücke erheiterte ihn.

Auch in der veränderten Gestalt, die der Dichter diesem Trauerspiel gegeben hatte, blieb es in Bezug auf die theatralische Wirkung hinter den "Räubern" zurück, ungeachtet Böck als Fiesko, Iffland als Verrina und Beil als Mohr bei der Darstellung des Stücks ihr ganzes Künstlertalent aufboten. Schiller selbst meinte in einem Briefe an Reinwald vom 4.

Eine großartige Wirkung versprach er sich von dem Wechsel der komischen und tragischen Scenen in seinem Stück. Er interessirte sich für seinen neuen dramatischen Stoff so lebhaft, daß die Umarbeitung des "Fiesko" dadurch in den Hintergrund gedrängt ward.

Bei diesem republikanischen Trauerspiel, wie er es nannte, hatte er ohnedieß mit manchen Schwierigkeiten zu kämpfen, besonders hinsichtlich der noch unvollendeten Katastrophe. Er schwankte, ob er dem historischen Factum, nach welchem Fiesko durch einen Zufall in den Wellen seinen Tod fand, in seiner dramatischen Bearbeitung treu bleiben sollte. Beschleunigen mußte er jedenfalls seine Arbeit.

Die eilf Louisd'or, die er von dem Buchhändler Schwan in Mannheim für sein dem Professor Abel gewidmetes Trauerspiel: "Die Verschwörung des Fiesko," erhalten, hatten kaum hingereicht, die seinem Hauswirth schuldige Summe zu tilgen, bei dem er eine Zeitlang auf Borg gelebt.

Nicht unwichtige Aufschlüsse über die Theaterbearbeitung des "Fiesko", die sich von dem früher gedruckten Trauerspiel wesentlich unterschied, wie es in Schillers Werke aufgenommen worden, gab ein wenig bekanntes Avertissement, welches Schiller, wie er es schon bei den "Räubern" gethan, neben den Anschlagszettel drucken ließ.