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Sie war sehr besorgt. "Engagement im "Krokodil". Fünfzehnten fangen wir an." Jenny setzte sich im Bett auf und strich sich das Haar aus der Stirn. "Aber was spielen wir denn?" "Morgen geh' ich zum Rotter." Seltsame Dinge begaben sich im Hause Flamettis. Ein Brief kam an von Mechmed. Darin stand: "Mein lieber Freund! Ein schamloser Verdacht!

Engel gab Herrn Meyer sachdienliche Ticks für ein Apachenstück, das Meyer zu Ehren Flamettis entwarf, und versenkte sich in das Studium medizinischer Schriften aus des Herrn Meyer Handbibliothek. Auch schrieb er die Sätze druckfertig ab, die sich aus dieses Meyer strotzender Feder wölbten.

Und überhaupt: eine gesteigerte Tätigkeit bemächtigte sich Flamettis. Leben kam in die Bude. Niemand außer Jenny und Engel wußte, was die fünf Bettvorleger sollten. Aber sie waren da und jedermann, der zum Ensemble gehörte, mußte mit den Händen drübergestrichen und sie für gut befunden haben. Sie blieben zunächst im Eßzimmer liegen. Sechs Franken neunzig das Stück.

Echte Arbeit." "Ah, von dem Mechmed", riet Herr Schnabel aufs Geratewohl. Flamettis Beziehungen zum Türken waren ihm nicht unbekannt. "Nix Mechmed!" beeilte Flametti sich, mit gesundeter Selbstironie hausbacken zurückzuweisen. "Orientbazar. Sieben Franken fünfzig." "Ist auch besser so", meinte Herr Schnabel leichthin und nur halb bei der Sache.

Vor dem Haus stand ein Brunnen mit großem Bassin voll grasgrünen Wassers. Darüber der heilige Bartholomäus, aus Stein gehauen, mit segnenden Händen. An den Fenstern hingen Flamettis Plakate. In der Straße, am Abend, schaukelte blau eine Bogenlampe. Die Zimmer waren ein wenig kalt und schreckend im ersten Moment.

So war denn Flamettis Schicksal besiegelt. Zwar sprang für Meyer in liebenswürdiger Weise Fräulein Lena als Pianistin ein. Und Fräulein Rosa rückte an Lauras Stelle. Und Lena meinte: "Ich hab's euch ja gleich gesagt: sie führen etwas im Schilde!" Aber das half nichts. Das Geschäft wurde noch schlechter. Die Beiseln, in denen man auftrat, noch kleiner, ja nuttig.

Im "Intelligenzblatt" erschien ein Brandartikel, "Moderne Sklavenhalterei", worin Punkt für Punkt Flamettis unhaltbare Geschäfts und Familienpraxis ans Licht gezerrt wurde.

"Hm, so was!" sagte sie und nickte sorgenschwer. "Das ist doch ein Skandal! Der alte Esel!" Man wohnte jetzt im "Krokodil". Lydia, Raffaëla und Lottely, der Pianist und die Soubrette hatten je ein Zimmer im kleinen Hotel. Zu den Mahlzeiten ging man hinüber in Flamettis Wohnung. Herr Meyer kam zurück von der Bibliothek. Er arbeitete noch immer an seinem Apachenstück. "Vor allem eins", sagte er.

Eine Scheibe klirrte. "Raus kommt sie!" arbeitete Jenny. "Willst du ruhig sein!" schäumte Flametti, ergriff das Brotmesser, das auf dem Tisch lag, und ging auf die Frau los. "Hilfe! Hilfe!" Jenny stieß auf der Flucht mit dem Kopf an den Spiegelschrank. Nettchen, gurgelnd und seibernd, sprang hoch an Flamettis Brust und verbiß sich im rot-weiß gestreifelten Baumwollhemd.

Es ging nun auch nicht mehr an, daß der Vetter Flamettis, Herr Graumann, länger mit einem Pappkarton die Gebirgsbewohner der Schweiz photographierte. So traf dieser Herr, Herr Graumann, Vetter Flamettis, eines Tags bei Herrn Schnepfe ein, just in dem Augenblick, als die Generalprobe zum "Friedhofsdieb" stattfand.