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Sehr erstaunt war Herr Graumann, seinen Vetter Flametti in einem langen, schwarzen Talar zu erblicken, als Richter vor einem Stoß Aktenmappen. Eine kleine, zierliche Knabengestalt, dem Richterstuhl gegenüber, schien prozessiert zu werden. Es handelte sich um einen Friedhof und einen Topf, der gestohlen war; Blumentopf.

Herr Graumann trat näher, ein wenig verschüchtert von solch künstlicher Atmosphäre, und legte die Hand vor die Augen, die Szene prüfend auf ihren photographischen Gehalt. "Von vorn!" schrie Flametti. Und es wiederholte sich der Auftritt, Zeuge Emil Schmidt, Friedhofsdieb.

Herr Graumann nahm eine Prise, reichlich mit Glas untermischt, damit es die Schleimhäute redlich beize, und Raffaëla und Lydia drangen ihn, sie zu photographieren zusammen mit Lottely. Das war nun nicht leicht, weil Lotte sich fürchtete vor dem zerfederten Eulengesicht des Herrn Graumann. Aber es ging. Ein halbes Dutzend Visit. Ein halbes Dutzend Kabinett.

Und Herr Graumann griff nach Stativ und Kasten und sagte: "Bitte, den Kopf etwas schief! Bitte die Hand etwas höher! Bitte etwas freundlicher, sonst kann ich's nicht machen." Und schrieb die Bestellung in sein Notizbuch und nahm eine lächerlich kleine Anzahlung. Dann mußte er weiter. "Kinder!" rief Raffaëla, "das wird ein Vergnügen! Der Mama schicke ich eins! Eins meinem Männe ins Feld!

Es ging nun auch nicht mehr an, daß der Vetter Flamettis, Herr Graumann, länger mit einem Pappkarton die Gebirgsbewohner der Schweiz photographierte. So traf dieser Herr, Herr Graumann, Vetter Flamettis, eines Tags bei Herrn Schnepfe ein, just in dem Augenblick, als die Generalprobe zum "Friedhofsdieb" stattfand.

Was wußte Herr Graumann für treffliche Schnurren zu erzählen! Manch ernsthaftes Abenteuer und Rencontre mit der Polizei. Unter Plattenreißern war er der yokerste. "Herr Graumann!" rief Raffaëla taktlos, "Wie riechen Sie schön nach den Kräutern!" und schöpfte mit der Hand von Herrn Graumanns Luft. "Ist wohl Farnkraut?"

Auf Mittwoch vier Uhr war das Begräbniß angesetzt, und viel Neugierige standen schon vorher in einem weiten Halbkreis um das Trauerhaus herum. Es waren meist Mägde, die schwatzten und kicherten, und nur einige waren ernst, darunter die Zwillings-Enkelinnen einer armen alten Wittwe, welche letztre, wenn Wäsche bei den Hradschecks war, allemal mitwusch. Diese Zwillinge waren in ihren schwarzen, von der Frau Hradscheck herrührenden Einsegnungskleidern erschienen und weinten furchtbar, was sich noch steigerte, als sie bemerkten, daß sie durch ihr Geheul und Geschluchze der Gegenstand allgemeiner Aufmerksamkeit wurden. Dabei gingen jetzt die Glocken in einem fort, und alles drängte dichter zusammen und wollte sehn. Als es nun aber zum dritten Mal ausgeläutet hatte, kam Leben in die drin und draußen Versammelten, und der Zug setzte sich in Bewegung. Vorn die von Kantor Graumann geführte Schuljugend, die, wie herkömmlich, den Choral »Jesus meine Zuversicht« sang; nach ihr erschien der von sechs Trägern getragene Sarg; dann Eccelius und Hradscheck; dahinter die Bauernschaft in schwarzen Überröcken und hohen schwarzen Hüten, und endlich all die Neugierigen, die bis dahin das Haus umstanden hatten. Es war ein wunderschöner Tag, frische Herbstluft bei klarblauem Himmel. Aber die würdevoll vor sich hinblickende Dorfhonoratiorenschaft achtete des blauen Himmels nicht, und nur Bauer Mietzel, der noch Heu draußen hatte, das er am andern Tag einfahren wollte, schielte mit halbem Auge hinauf. Da sah er, wie von der andern Oderseite her ein Weih über den Strom kam und auf den Tschechiner Kirchthurm zuflog. Und er stieß den neben ihm gehenden

Es ging nun auch nicht mehr an, daß der Vetter Flamettis, Herr Graumann, länger mit einem Pappkarton die Gebirgsbewohner der Schweiz photographierte. So traf dieser Herr, Herr Graumann, Vetter Flamettis, eines Tags bei Herrn Schnepfe ein, just in dem Augenblick, als die Generalprobe zum "Friedhofsdieb" stattfand.

Eins dem Farolyi!" Doch als Herr Graumann gegangen war, kehrte die alte Langeweile wieder. Herr Engel, um eine Diversion zu haben, feierte den Namenstag seiner Tante, indem er in fremden Lokalen für eigene Rechnung ausbrach und sich entfesselte. Herr Schnepfe unterhielt sich mit seiner Frau über Tunis, allwo Frau Schnepfe Köchin gewesen war. Schnepfe konnte das gar nicht für wahr annehmen.

Sehr erstaunt war Herr Graumann, seinen Vetter Flametti in einem langen, schwarzen Talar zu erblicken, als Richter vor einem Stoß Aktenmappen. Eine kleine, zierliche Knabengestalt, dem Richterstuhl gegenüber, schien prozessiert zu werden. Es handelte sich um einen Friedhof und einen Topf, der gestohlen war; Blumentopf.