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Aktualisiert: 2. Juni 2025
Die Zirkusleute lagen den ganzen Tag in Flamettis geheizter Stube herum oder im Wirtslokal, wo das Glasdach tropfte, die Ratten liefen, die Windeln rochen. Sie schürten und hetzten. Sie glaubten, wider Verdienst schlecht weggekommen zu sein.
Auch von ihnen ging jene Wirkung nicht aus, die Wärme und Begeisterung verbreitete, Einladungen zu Bier, Wein und Sekt mit sich brachte; Wagenpartien, Abenteuer und Schicksale im Gefolge hatte. Worin lag die geheimnisvolle Anziehungskraft der Flamettis? Darüber zerbrach sich mancher den Kopf. Flametti zahlte weder die besten Gagen, hatte infolgedessen auch nicht die ersten Kräfte, wie Ferrero.
Sie standen im Mittelpunkt. Dagegen: "Die Delawaren"! Wie das klang! Stierig, männlich, farusch, imposant! Das war eine Sache. Das schuf Respekt. Da ließ sich was ahnen! Flamettis Benehmen wurde, schon jetzt, simpler, beruhigter, breiter. Seine Energie zäher, verbissen. Sein Selbstgefühl mächtig. Die Löwenbrust wölbte sich. Wenn er die Hand auf den Tisch legte, zitterte dieser.
Und Meyer hat mir bis jetzt noch kein Wort gesagt, daß ihr wegwollt. Ich habe bis jetzt keine Kündigung." Laura wurde verlegen. Flamettis Ton klang befremdet, aber nicht bitter. "Ist er vielleicht nicht zufrieden mit seiner Gage? Steht ihr was aus? Seht ihr denn nicht, daß es unmöglich ist, mehr Gage zu zahlen? Sie sehen doch selbst am besten, wie das Geschäft geht.
Gewiß hätte jetzt auch Herr Rotter seine Freude gehabt; denn die Nasen, besonders die Flamettis, waren überraschend gut geklebt. Und für den dritten Vers hatte sich Max eine so prachtvolle Apotheose ausgedacht, er allein stand aufrecht. Die Weiber knieten mit gesenkten Köpfen und Lanzen um ihn herum.
Ja, der Ruf von Flamettis Solvenz verbreitete sich im Handumdrehn. "Wie sind Sie eigentlich zufrieden mit Ihrem Engagement?" "Oh, danke, sehr gut! Verpflegung vorzüglich. Alle drei Tage Geflügel. Das Geschäft geht famos. Heute ausnahmsweise schlechtes Haus. Aber sonst: glänzend!" So und ähnlich sprach man im "Krokodil" und in der Umgebung des Künstlertischs.
Und doch keineswegs die renommiertesten Kräfte. Im Gegenteil: darin gerade bestand sein Genie, daß er verstand, Kräfte zu entdecken, zu finden, ja aus dem Nichts zu stampfen. Flamettis Personal war: interessant. Er hatte eine Nase für natürliche Begabung. Auf Agenten, Kritiken und Renommage gab er nichts. Selber sehen! Kerle brauchte er, Personnagen. Talent kam in zweiter Linie.
Mit den Oberarmen den Tisch festhaltend, lag er vor seinem Teller, den Kopf hart über dem Tellerrand, und schlarpste gierig die Suppe. Das Plüschsofa hatte sich unter seinem Druck gesenkt mit einem Knacken der Federn, das wie ein Magenknurren Flamettis fortdröhnte. Als er nun die baumwollenen Hemdärmel aufkrempelte, konnte man so recht sehen, was für ein Riese er war.
Der Beamte händigte ihm die Karte aus und Flametti schrieb an Herrn Fritz Schnepfe, Varietélokal, Basel: "Werter Freund! Teile mir, bitte, umgehendst mit, ob du geneigt bist, Flamettis Varietéensemble zu engagieren für die Zeit vom 1. bis 31. Dezember laufenden Jahres, sowie die Bedingungen.
Kameradschaft, nicht Abhängigkeit. Freiheit, nicht Zwang. Vertrauen, keine Verträge. Gage muß sein: sowieso. Aber was nützte der beste Vertrag, wenn der Direktor einmal nicht zahlen konnte? Hier setzte Flamettis Verläßlichkeit ein. Er war dann imstande, mit Angeln sein ganzes Ensemble zu halten. Ein anderer Direktor stellte die Zahlungen ein.
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