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Und von wegen Sage-femme laufen! Man kennt das! Das läßt sich konstatieren!..." "Unverschämtheit!" schrie die Soubrette. "Das ist eine maßlose Dreistigkeit! Was unterstehen Sie sich!" Sie stand jetzt knapp vor dem Spiegelschrank, der ihre Erscheinung in merkwürdiger Weise verdoppelte. Ihr blondes Haar zischte. Ihr schmaler Körper krümmte sich vor Ekel und Abscheu.

Im "besten" Zimmer war die Herrichtung fast blendend. Hier prangte mitten auf dem runden Sofatisch in einer blauen Sevre-Vase ein geschmackvoll gebundenes Bouquet aus roten und weißen Rosen, das der galante Bräutigam geschickt hatte. In einer gleichen Vase auf dem Spiegelschrank stand protzend ein mächtiger Strauß buntfarbiger Georginen, den Onkel Martin seinem ländlichen Garten entnommen hatte.

"Dann sollen Sie mal sehen, wer ich bin!" Laura stand unwillkürlich auf und zog sich, vor ihrem Stuhle stehend, ein wenig zurück gegen den Spiegelschrank. "Soll das eine Drohung sein?" fragte sie nervös, und ihre unterstrichenen Wimpern flogen. "Sie brauchen gar nicht so vornehm zu tun!" rief Jenny, mit einer Handbewegung, die die Zweideutigkeit der Soubrette sehr unzweideutig beschrieb.

Eine Scheibe klirrte. "Raus kommt sie!" arbeitete Jenny. "Willst du ruhig sein!" schäumte Flametti, ergriff das Brotmesser, das auf dem Tisch lag, und ging auf die Frau los. "Hilfe! Hilfe!" Jenny stieß auf der Flucht mit dem Kopf an den Spiegelschrank. Nettchen, gurgelnd und seibernd, sprang hoch an Flamettis Brust und verbiß sich im rot-weiß gestreifelten Baumwollhemd.

"Hier", sagte Rosa und holte das schöne Plakat des Herrn Lemmerle aus der Ecke beim Spiegelschrank, blieb bei Herrn Engel stehen und lachte ihn an. Auch die beiden andern kamen näher und lachten. Engels milde Augen waren Wolfsaugen geworden. "Das ist ein Plakat! Was?" sah er sich nach den Weibern um, als hätte er das Plakat selbst gemacht. Rosa lachte. Güssy kicherte verschämt.

Das amüsierte sie, dies Schlafzimmer des Mannes, mit den Bildern in weissen Holzrahmen, dem grossen Spiegelschrank, dem brennenden Kaminfeuer, den dunkeln, herabgelassenen Vorhängen, durch die man undeutlich einen Lärm vom Hofe aufsteigen hörte. Sie liess sich ein bischen bitten erst. Dann handelte sie: „Aber nicht das, Liebchen ... nicht wahr, das nicht ...“ Förmlich Angst hatte sie.