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Er wähnte: sein Liebling Sey urplötzlich erkrankt, und von wüthenden Schmerzen befallen; Doch Drahomira durchschaute sein Herz; sie lächelte grimmig; Jubelte dann laut auf, und folgte dem fliehenden Jüngling: Ihm für Hedwig die liebende Brust noch mehr zu entflammen, Und zu verderben mit ihm den, ihr verhaßten Beherrscher.

Doch Drahomira kam, vorhaltend in glühender Rechten Einen Becher, in dem verderbliche Säfte von Kräutern Gähreten: erst entpreßt dem Eisenhütchen und Schierling, Dann Tollkirschensäfte vermengt, der plötzlich des Menschen Sinne verwirrt.

Jenem genug: er sprang die Stufen herunter, und warf sich Schnell auf das wiehernde Roß, das draußen der Knappe gehalten; Faßte, zitternd vor Hast, den Speer, und flog auf die Turnbahn. Doch schon hatte zuvor von dem trugverblendeten Wallstein Sich Drahomira gewendet, und hing mit flammenden Blicken Ueber Ottgars Haupt.

Wer empörte sofort, nach dem jüngsterrungenen Frieden, Wieder die Fehd’ und das Grau’n der menschenvertilgenden Feldschlacht? Ein unseliger Geist, Drahomira.

Ottgar tödtet in der Vorhuth zwei Trautmansdorfe. Pfannberg wird verwundet. Die Steyrer weichen. Der Kaiser hält die Flüchtenden vor Marcheck auf. =Achter Gesang.= Nacht. Von Drahomira verleitet, setzt Wallstein, mit kumanischen Kriegern vereint, ein Städtchen in Mähren in Brand, und tödtet einige böhmische Reiter. Kommt zu sich.

Dorthin bannt’ erst jüngst Drahomira, voll höllischer Arglist, Einen täuschenden Spuk, zu verlocken den finsteren Ottgar, Der um die Mitternacht hinwanderte, Gott zu versuchen.

Eingang. Drahomira entfährt der Hölle, sich an Ottgar zu rächen. Er lagert vor Dürnkrut. Aufzählung der böhmischen Völker. Ottgar im Kriegsrath mit seinen Feldherrn. Kunegunde, von Drahomira empört, erfüllt ihn mit unversöhnlicher Rachgier.

Er sucht’, es zu bergen; Blickte grimmiger auf, und rief: „Nicht werd’ ich’s vergessen!“ Doch nun drang Drahomira noch mehr in die Fürstinn.

Kaltverachtenden Blicks gewahrte sie dort auf den Fluren Reiches Gedeih’n, und rings die freundlichen Städt’ und die Dörfer; Aber vor allen, am Moldaustrom’ erglänzend die Hauptstadt, Praga, im lieblichen Reiz erst jüngstentfalteter Blüthen. Sieh’, und ein Pilger kam vom Gelobten-Lande gezogen, Der vor Jahren die Heimath verließ! Er blickte mit Staunen Lang’ um sich her: da naht’ ihm, lächelnd, ein Greis, und im Beiseyn Jener Verworf’nen zugleich, die ihm leis’ aufhorchte, begann er: „Fremdling, suchst du den Mann, der hier ein Eden erschaffend, Wie durch Wundergewalt das Leben der Menschen verschönt hat? Nun ist er fern: denn wiss’ es, der Held und erhabene König, Ottgar, streute mit Liebe die Saat, und ihm reifte zum Segen Wohlstand unter dem Volk’ in des Landes erfreuender Schönheit. Auch erlagen die Gegner ihm stets, und es kündiget allwärts Seines Nahmens Unsterblichkeit der herrlichste Siegsruhm. Dennoch hielt er so gern in der dunkelen Scheide das Eisen, Frieden ersehnend, zurück, und entblößt’ es auch jetzt, nur gezwungen, Gegen des streitbarn Rudolphs Macht. Er wird sie für immer Bändigen: denn er zog, gar furchtbargerüstet, zum Kampf’ aus. Ach, ihn drängte zum Friedensbruch Kunegunde, die Gattinn! Grimmvoll ist ihr Gemüth, und ihr Herz verwildert durch Herrschsucht, Die ihm das Böse vergilt, das er Margarethen, der frommen, Einst als Gatt’ erwies! Dieß Eine verdunkelt den Hochglanz Seines Ruhms: ihn lenket ein Weib, das, Böhmen zum Jammer, Selbst Drahomiren gleich, der Unheilstifterinn, wüthet, Die für den schnöden Gewinn: zu gebiethen des Himmels Gewittern; Auf den Flügeln des Sturms einher zu fahren im Luftraum, Oder unsichtbar Menschen zu nah’n zu schau’n, und zu horchen Dort in dem traulichen Kreis’ der Versammelten, und zu verderben Alle, die auch mit lispelndem Laut, mit umschauendem Blick nur Ihrer gedacht, und tadelnde Worte gesprochen: für solches Hatt’ einst diese verkauft die unsterbliche Seele der Hölle; D’rauf noch Schuld gehäufet auf Schuld, bis schrecklicher Tod ihr Macht und Leben entriß, und die Böse dem Bösen gesellte, Als urplötzlich die berstend’ Erde zu Prag, am Hradschin, sie, Brausend, verschlang: zur Strafe der wildumtobenden Blutgier, Frevelnden Götzendienst’s, und schrecklicher Christenverfolgung. Aus dem furchtbarn Schlund aufquoll noch in unseren Tagen Finsterer Rauch; doch Ottgar barg ihn, den Menschen zur Rettung, Die, vom Satan bethört, leichtgläubigen Sinnes, ihr nächtlich Opferten, dort ihr Geschick in kommender Zeit, zu erfragen, Oder sich trüglichen Glücks zu erfreu’n zu unendlichem Jammer.“ Sagt’ es, und ging. Da flog, von der Schmähung empört, Drahomira Ihm auf dem Heerweg nach, und haucht’ ihm Gift in das Antlitz: Alsbald stand er, erbleicht, und sank, vergehend, zusammen

Hoch erhebe sich Böhmens Ruhm, des trefflichen Landes, Das dir gehorcht’, eh’ Marbod dir’s mit den Waffen geraubt hat.“ Sagt’ es mit stachelndem Wort; doch jener entgegnete zürnend: „Weiche von mir, du fluchbeladene, daß nicht dein Odem Noch verpeste die Luft, die mir umsäuselt die Wangen! Kein Verein, Drahomira, mit dir!