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Sie hieß Hedwig, war funfzehn Jahr alt und hatte bis zu ihrem elften Jahr bei einer entfernten armen Verwandten zugebracht, nach deren Tode sie, ein Kind noch, bei fremden Leuten in Dienst gehen mußte. Ihre Elteren schienen in besseren Verhältnissen gelebt zu haben, waren aber früh gestorben, und die Waisen sich selber überlassen gewesen.

Das junge, elegant gekleidete Weib dort unten war wirklichja es war Hedwig, sie mußte ihn schon früher überrascht haben. Die Züge des Pächters verzerrten sich, etwas Brutales stieg in ihnen auf, und die

»Nein, mein Kind, noch nichtich möchte, – setze dich doch her zu mir ans Bett, – – Wenn ich nun doch in das Bad soll, dann werden wir ja nicht mehr lange so sitzenSchweigend folgte Hedwig dem Wunsch der Schwester und setzte sich auf einen Korblehnstuhl, der zu Häupten des Bettes stand.

Wissen Sie noch, Fräulein HedwigHedwig wurde plötzlich sehr blaß, der Pächter bemerkte, wie ihre Hand sich unwillkürlich öffnete und zuckend wieder schloß, aber äußerlich erwiderte sie gelassen, während sie den Hahn der Teemaschine drehte: »GewißSie machten es uns ja oft recht deutlich, Herr Graf« –

»So? gefaßt? ja, ja, mein Liebchenmurmelte der Doktor achtlos und bewegte im Selbstgespräch die Lippen. »Rausschloß er plötzlich sein Nachdenken und machte den beiden anderen eine energische Bewegung mit dem Kopf, daß sie sich entfernen sollten. Wilms und Hedwig begaben sich in das niedrige frostige Wohnzimmer mit den grünen Ripsmöbeln.

»Was wohl Hedwig sagen würderaunte etwas in ihm, »wenn ich ihr morgen das dünne Kettchen um den Nacken legen würdeEr wollte den Gedanken abschütteln, aber im Geist beugte er sich und küßte sie auf diesen weißen, blühenden Nacken.

Die Mädchen hatten indeß die junge Frau auf ihr Bett gelegt, und ihr das Kleid geöffnet als Georg Donner, von Hopfgarten eingeführt und von Hedwig gefolgt erschien und durch leichte Mittel die Kranke bald wieder zu sich brachte.

»Loßenwerder« sagte Hedwig, und wie sie den Namen aussprach färbten sich ihr Stirn und Schläfe dunkelroth. »Clara Loßenwerderwiederholte Hamann. »Ich heiße Hedwigsagte das junge Mädchen, und eine eigene, ihr selbst unerklärliche Angst schoß ihr bei der Verbindung jener beiden Namen durch das Herz.

Seit Hedwig auf dem Pachthof weilte, wurde ihr aus der Stadt eine Zeitung nachgesandt; und eilfertig erhob sich das Mädchen deshalb, um die Lampe zu entzünden und einen Blick in das Blatt werfen zu können. »Hedwigrief die Kranke mit zitternder Stimme dazwischen, als das Mädchen bereits ruhig ein paar Minuten im Schein der Lampe die Tagesereignisse verfolgt hatte.

Immer Kopf obenhörst duHier schwankte die Stimme des alten Beamten doch bedenklich, er kehrte sich rasch ab, und bald nachher fuhr er als der letzte Leidtragende von dannen. Hedwig und der Pächter befanden sich wieder allein.