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Aktualisiert: 29. Juni 2025
Hedwig, sich dichter an ihn schmiegend, nun ohne Furcht, zurückgestoßen zu werden, ergriff mit der Rechten einen Bleistift und schrieb auf das leere Blatt: Ich erwarte dich punkt neun Uhr bei der Kapelle. Sie sah ihn fragend an, stieß einen Vogellaut aus, drückte seinen Kopf an ihre Brust, schrieb wieder: Wirst du bestimmt kommen?
Wie ein Schlag fuhr der klare durchdringende Laut in aller Glieder die Räuber schreckten, aufhorchend, empor, und selbst Meier ließ in seinem Griff an Hedwig nur erst zu wissen, welcher Art die Gefahr sei, die ihnen drohe, etwas nach.
»Ich danke Ihnen,« sagte aber Franz herzlich, und an Jimmy, der ihm kaum aus dem Weg treten konnte, rasch vorbeischreitend, verließ er das Haus, vor allen Dingen den Deutschen aufzusuchen. »Nun? zieht die Mamsell heute ab?« frug Jimmy lauernd über die Schulter zurück nach dem Mädchen hinüber. Hedwig verließ jedoch, ohne ihn eines Blicks zu würdigen, rasch das Zimmer.
Hedwig hatte auch schon die ganze vorige Nacht bei ihr aufgesessen, und eben war die Kranke, zum ersten Mal wieder seit acht und vierzig Stunden, in einen kurzen, unruhigen und oft unterbrochenen Schlummer gefallen, als sie zu ihrer jungen Herrin gerufen wurde, und zugleich hörte daß diese ebenfalls krank sei.
»Sie haben recht,« gab er endlich in sich gekehrt zu, und über seine frischen, offnen Züge legte sich ein Schatten. »Ach, Unsinn, Fräulein Hedwig, ich muß es Ihnen einmal sagen, wir wollen ehrlich miteinander handeln. Es ist tatsächlich zwecklos.
Ich würde mir bei dem Klang des fremden Wortes das deutsche inniger denken und mir seinen Sinn weiter ausbreiten in Gedanken, so würde mir auch die eigene Sprache ein neuer, reicherer Laut voll ungekannter Bilder werden. Le jardin: der Garten. Hier würde ich an den ländlichen Garten Hedwigs denken, den ich doch mitgeholfen habe, anzupflanzen, als es Frühling wurde. Hedwig!
In der Gesellschaft war eine peinliche Stille entstanden. Selbst die Wangen der Kranken, die solange teilnahmslos in ihrem Stuhle gelegen hatte, färbten sich hektisch rot; mit heftigem, unvorsichtigem Tonfall flüsterte sie kurzatmig und gereizt: »Einen Brief vom Herrn Grafen an dich? – Hedwig, das ist doch nur Scherz, nicht wahr? – Sag’ das doch den Herrschaften.«
Gegen sechs Uhr am Nachmittag saß er in dem kleinen Bibliotheksraum am Schreibtisch und versuchte seine Gedanken zu einem Brief an Mathys zu sammeln, als sich leise die Tür öffnete und Hedwig Schönwieser eintrat, lächelnd, den Finger auf dem Mund.
Es schien, als ob das Grab sie nun doch festhalte, als ob die Erde sich endlich dauernd über ihr geschlossen hatte. Als der Physikus nach einiger Zeit seinen Wagen bestieg, folgte ihm Hedwig und fragte rasch und verzweifelt: »Nun, Herr Doktor, nun?« »Ja, was soll ich sagen? – Ernährung, mein Kind, Ernährung. Das ist das allereinzigste Mittel.« »Ja aber, Herr Doktor, er ißt ja fast gar nichts.«
Schon befand sich die große gebeugte Gestalt an der Tür, da rief ihn Hedwig atemlos an. »Wilms.« Er blieb stehen, hob aber nicht den Blick. »Willst du – willst du morgen nicht auf deine Felder gehen?« Der Landmann nickte gleichgültig und legte die Hand auf die Türklinke. Jetzt würde er verschwinden. Es war die höchste Zeit. »Wilms – willst du nicht noch hier bleiben?«
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