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Aktualisiert: 29. Juli 2025
Hedwig war in Paul Seebecks Schlafzimmer gegangen, aber sie legte sich nur für einige Minuten auf sein Bett. Leise öffnete sie dann die Tür zum Badezimmer, schlüpfte durch dieses in die Küche und ging die Hintertreppe hinunter.
Ich gehe zu Hedwig.« Paul Seebeck trat ans Telephon. »Felix soll herauf kommen.« Das schwere Geschütz verstummte und Felix kam herauf. »Was gibt’s?« »Du mußt deine Mutter zum Vulkane zurückbegleiten.« »Aber Paul!« »Du mußt! Hol dein Pferd für deine Mutter.« »Paul, ich will bei dir bleiben.« »Felix, es hat keinen Sinn mehr.
»Ich habe vielleicht Unrecht,« sagte Hedwig, der das aufquellende Blut die Stirn-Adern zu zersprengen drohte, »den Mann, der mir Brod gegeben, eines Fehlers anzuklagen; aber ich will lieber das Brod nicht mehr essen, wenn ich glauben soll, daß es aus den Thränen Unglücklicher gewachsen ist.«
Eine Zeitlang verharrte sie so, als jedoch nach einer Weile die Jüngere von neuem nach der Medizinflasche griff, schüttelte Else nervös den Kopf und fragte überstürzt, als ob ihr dies schon lange auf der Seele gelegen hätte: »Hedwig, ich wollte dich einmal fragen, gefällt es dir denn bei uns?« Es lag etwas so
»Sie ist nicht mehr krank« sagte Hedwig rasch, »nur noch schwach und erschöpft von schwerem doch überstandenen Leiden. Nur Ruhe bedarf sie, keiner Pflege mehr; auch verlange ich nicht daß sie mit an der Wirthstafel ißt; das Wenige was sie braucht würd' ich ihr selber bringen.« »Wie heißen Sie?« frug Herr Hamann. »Hedwig. « »Und Ihre Schwester?« »Clara.« »Mit Zunamen?«
Die Tür schloß sich, bevor sie seinen Wunsch vernehmen konnte. Befremdet blickte ihr der Pächter nach. Dann ging er noch lange in dem großen Zimmer auf und nieder, bis er endlich unter das Fenster trat, genau dort, wo Hedwig vorhin gestanden hatte. Und ebenso, wie sie, spähte er in das lautlose Schneetreiben hinein, er drückte die Stirn an das eisige Glas und regte sich nicht.
Die Trostesworte des Arztes mußten der Hingestreckten Linderung verschafft haben, denn sie lag jetzt still und nickte Hedwig eifrig zu, näher heranzukommen. Die Jüngere gehorchte.
Hatte es der Pastor gesprochen? – War es ein Bibelwort? – Er wußte es nicht. Als Wilms seine Schwägerin verlassen hatte, war Hedwig noch einige Zeit regungslos am Fenster sitzen geblieben. Bald betrachtete sie den schmalen, silbernen Reif an ihrem Finger, bald sah sie sich erstaunt in dem weiten Zimmer um, als begriffe sie gar nicht, wer sie hierher versetzt hätte.
Er empfand es als eine Demütigung, von ihr gekannt zu sein. Schließlich wußten doch bald alle, was mit ihm vorging, er gehörte nicht zu denen, die ihre inneren Zustände verbergen können, da wurde jedes Zusammensein eine Qual, und es genügte, wenn Hedwig bei einer Anspielung errötete, daß er aufsprang, forteilte und sich den ganzen Tag über nicht mehr sehen ließ.
Denn sie hat sich ja auch in dieser Pension befunden.« »Was, das ist Ihre Pension, Fräulein Hedwig?« rief Paula Schirmer lebhaft dazwischen. Und der Förster schrie schallend: »Donnerwetter, unser schönes Fräulein Hedwig war auch eine von den Kötermamsells? – Na, wie war’s denn?«
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