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Aktualisiert: 29. Juni 2025
Es war Hedwig, die mit dem Licht den schmalen Gang herüber kam, nach dem Kranken zu sehn; sie öffnete mit einem Schlüssel, den sie bei sich trug, die Thür, und sah sich dabei nach der ausgegangenen Lampe an der Treppe um, unter der die drei Schurken kauerten, betrat jedoch, ohne diese zu entzünden, den Vorsaal, und klinkte die Thür nur einfach hinter sich in's Schloß.
Gott sei Dank,« murmelte Wilms. »Kann sie denn schon gehen?« »Ja, zwar noch auf einen Stock gestützt, aber es wird mit jedem Tag besser.« »Und du, Hedwig?« stockte er und sah sie wieder so verständnislos an, daß sie in ein fröhliches Gelächter ausbrach. »Du willst fragen, was ich nun eigentlich hier bei dir will?« begann sie endlich. »Ja, – das heißt – –« »Kannst du dir’s wirklich nicht denken?
Mächtig schritt er aus, um heimzugelangen. Währenddem war Hedwig auf freies Feld gelangt. Wie ein ungeheures, erstarrtes Meer dehnte es sich zu beiden Seiten der Chaussee, die Grenzbüsche und die kleinen eisbereiften Tannenschläge schienen enorme Sturzwellen, die in der Höhe festgebannt waren. Nur leichte Schaumflocken trieb der Wind manchmal ab.
Aber wie er das mit den Säugetieren machen will, weiß er noch nicht recht; er sagt, es könnten zunächst nur Tiere sein, die von Fischen oder Vögeln leben. – Und bei der ganzen Arbeit soll ich ihm helfen, ist das nicht wundervoll?« rief er. Hedwig sah voll Neid ihren Bruder an. Aber dann veränderte sich ihr Gesicht.
Da ließ Hedwig mutlos die Hände in den Schoß sinken und verzweifelt murmelte sie: »Ich wünschte, ich wäre es, die sich zur ewigen Ruhe legen könnte, und bei euch bliebe alles beim alten. – Ich stürbe so gern.« Aber der Tod hatte noch keine Gewalt über sie, das Leben schlug vielmehr brausend über ihr zusammen.
Damit entfernten sich die Leute und Hedwig ging mit ihnen. Wieder saß der Pächter allein und blickte träumerisch in die ruhig brennenden Lichter hinüber. Da flog die Tür noch einmal auf: »Julklapp,« rief es und dann noch zweimal »Julklapp – Julklapp.«
Drei Pakete polterten in das Zimmer, und da nur Hedwig so frisch und hell rufen konnte, so wußte der Landmann, daß die drei Geschenke für ihn bestimmt seien. Er wartete, ob Hedwig nicht wieder zurückkehren würde, aber als er allein blieb, öffnete er die Schachteln.
»Trost? – hm ja.« – Der Physikus ließ seinen dicken Leib schwerfällig in einen Polsterstuhl fallen und streichelte Hedwig, die sich erhoben hatte, freundlich die Hand. »Na, Kindchen, immer hübsch artig hier draußen?« »Ich will Ihnen was sagen, lieber Wilms,« fuhr er dann ganz ernsthaft fort, »das Unterleibsleiden Ihrer Frau hat sich verschlimmert.«
»Er ist ein Ehrenmann,« sagte Clara, während ihr Vater ihren Arm in den seinen legte, und sie hinab zum Wagen führte. Hedwig begleitete sie bis dorthin, wo Hopfgarten stand sie zu empfangen. Clara streckte ihm mit einem recht freundlichen, und doch recht wehmüthigen Lächeln die Hand entgegen, die er nahm und küßte.
»Und darf ich bleiben?« sagte Hedwig schüchtern »hat nicht Ihr Vater selbst mich fortgeschickt, und wird er mir je vergessen können was ich gethan?«
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