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Aktualisiert: 3. Juni 2025
Doch nicht völlig verhüllt den Augen des Himmelsbewohners War des schlummernden Königs Geschick. Er sah Drahomira Walten um ihn, und Gefahr ihm bereiten auf schlüpfrigem Pfad hier, Der zum Verderben führt, und zu nieversiegendem Jammer.
Vor ihm flog Drahomira einher, und lächelte grimmig: Denn sie sah das Entsetzliche dort vollbracht, und Verderben Ueber des Jünglings Haupt, und Ottgars schweben im Vollmaß. Tief entschlummerten schon des ummauerten Städtchens Bewohner. Ach, oft ahnet der Sterbliche nicht, der ruhig dem Schlaf sich Noch an dem Abend ergibt, welch’ Jammer ihn weckt vor dem Morgen!
Er verhauchte das Leben Lautlos. Jammernd erhob sich jetzt, ihn zu retten, der König: Aber umsonst: er lag entseelt, und regte sich nicht mehr! Schon aufjauchzte vor Lust Drahomira, der That sich zu rühmen: Da durchblitzt’ ein Glanz den Raum des Gezeltes; ein Flehen Nach erbarmender Huld erscholl.
Wie der feurige Schweißhund Angeschossenes Wild, so heiß es auch strebt, zu entkommen, Durch des umschattenden Waldes Nacht verfolgt auf den Fährten, Rastlos, bis es ermattet ihm fällt: so ließ Drahomira Ihn aus den Augen nicht mehr: denn Ottgar sollte getödtet Fallen durch ihn, und ihr Herz sich ersättigen dort an des Jammers Grau’nerregender Schau an dem Fall des unglücklichen Jünglings.
Eilt in das Lager Rudolphs, und erbiethet sich, Ottgarn heimlich zu tödten. Der Kaiser heißt ihn reuig zu Jenem zurückkehren. Drahomira drängt ihn umsonst, den schlummernden König zu morden. Er fällt in sein eigenes Schwert. Drahomira fährt zur Hölle. Wallsteins Grab. Der Kaiser stellt in der Morgendämmerung sein Heer in Schlachtordnung. Ottgar, in Gram versunken, säumt.
Von Drahomira erregt, höhnt Wallstein Hartman, Rudolphs Sohn; kommt unerkannt in schwarzer Rüstung Ottgar heran; widersteht ihrer Einflüsterung, den Kaiser zu morden; ersticht Hartmans Roß; wirft den Fehdehandschuh Rudolph, zum Kampf auf Tod und Leben, hin, und entflieht im schrecklichen Donnergewitter. =Fünfter Gesang.=
Er hörte den schrecklichen Donner, Hörte die lärmenden Ritter nicht mehr, die, empört von dem Frevel, Naheten; doch er sann im schnellhinschwindenden Zeitraum Eines Augenblicks. Drahomira empörte zur Wuth ihn, Als der Kaiser zur Rettung des Sohns in Eile dahersprang; Aber umsonst: denn stolz- und tapfergesinnet war Ottgar; Feig ihm dünkte der Mord.
Als der König die Gattinn ersah, da erblaßten die Wangen Ihm vor Zorn; doch schwieg er, und ließ die Stolze gewähren, Auf daß keiner im Rath’ ihn verachtete jeglicher dachte: Jetzt erschiene sie hier, ersehnet von ihm, und gerufen. Rasch war ihr Drahomira genaht: in dem Hauche des Unholds Ward ihr Busen empört, und alsbald rief sie verhöhnend: „Ha! welch’ Wunder geschah?
Jetzt in der geistverzückenden Zeit todähnlicher Ohnmacht Sah, wie entkörpert, er dort an dem Rabenstein, Drahomira Schweben umher, und oft hellstrahlen von röthlichen Flammen. Ihr nachfolgten zum Dienst drei Mißgestalten der Hölle So, daß der Halbentseelte noch zuckt’, und bebte vor Schrecken, Als er die Furchtbar’n sah.
Unten im Höllenpfuhl, der außer des kreisenden Weltalls Gränzen sich noch unendlich erstreckt, erhob Drahomira Jetzt, verwundert, ihr Haupt, und sprach wuthfunkelnden Blickes: „Ha! wie kommt es, daß heut der betäubende Rauch, und die Flamme, Die ich genährt in dem Schlund’, in welchem ich schrecklichen Tod fand, Qualmend herab sich wälzt, und keiner der Sterblichen seither, Opfernd vor ihm, die Schar der Unseligen mehrt in dem Pfuhl hier?
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