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Aktualisiert: 27. Juni 2025


Auch kam der Tag der Entscheidung bald. Kaum hatten Heinrich und Dorothe sich einigermaßen von ihrer Krankheit erholt, so erschien ein fremder Förster und wünschte Besitz von Amt und Haus zu nehmen. Die Brüder suchten nicht das Unrecht eines Andern an dem Fremdling, als an einem Broddieb, zu rächen, wie denn überhaupt ihr Herz keine Rache kannte. Sie hießen den Fremden willkommen, ja Heinrich sprach sogar: »Es ist mir lieb, Konrad, daß dein Bemühen zu meinen Gunsten nicht geglückt ist; es gefällt mir nicht in der Heimath; ich gehe lieber wieder nach Holland, wo ich einen guten Dienst gefunden habe, und auch einst, wenn es Gott gefällt, meine Heimath finden will. Und meinst du es wohl mit dir, so gehe auch von hier weg; es ist selten, daß man die Söhne um der Väter willen lieb hat und hochhält. Undank ist der Welt Lohn. Aber eine Bitte habe ich an dich, ehe wir scheiden, die mußt du mir erfüllen, um der Liebe willen, die du zu mir hast. Laß' Dorothe mit uns theilen, als wäre sie unsere Schwester. Sie hat Jahre lang den Aeltern gedient, und ist von ihnen als eine Tochter gehalten worden, soll sie jetzt leer ausgehen! Sie ist ein schwaches Mägdlein und steht einsam in der Welt, und wer weiß, wie lange es noch dauert, bis sie in dein Haus eingehen kann als dein Weib

Komm, Dorothe, meine Liebe, wir wollen ihn gemeinsam lesen«, rief einige Wochen darauf der alte Schulmeister Justus seinem Weibe zu. »Nimm du ihn, mein Engel, und öffne ihn! Ist es Alter, oder ist es Erwartung, meine Hände zittern, ich kann ihn nicht öffnen!« »Ich auch nicht, Väterchen, ich auch nicht«, sprach Dorothe, »wir wollen uns Zeit lassen. So, nun ist er auf, und nun lies du ihn.

Heute war der Racheengel dem Gerst in Gestalt der alten Lindin genaht, möchte sein Gewissen bald erwachen und er uns in anderem Lichte erscheinen, wenn wir ihm in unserer Erzählung wieder begegnen! Doch die Sünde läßt ihren Knecht nicht sobald aus ihrem Solde. »Wie der Löwe auf den Raub lauert, also ergreifet zuletzt die Sünde den UebelthäterSo sang Dorothe ihren Kindern vor am offnen Fenster.

In lichten Augenblicken meiner Krankheit habe ich euch allezeit helfend und theilnehmend an meinem Bette gesehen. Auch Thränen waren manchmal in euren Augen; ihr müßt es recht wohl mit mir meinen; sagt mir, wer seid ihr?« »Ich bin Dorothe, des Schulmeisters Justus Eheweib«, gab sie ruhig zur Antwort.

Wenn dann Justus den Kopf schüttelte und von den Möglichkeiten sprach, die Vater und Mutter des Kindes betroffen haben könnten, auch Besorgnisse über die Zukunft des Kindes äußerte, dann sprach Dorothe: »Justus, laß' nur den lieben Gott walten, hat er dem Kinde Vater und Mutter genommen, so will er, daß wir ihm beides seien.

Seid vielmehr bei uns willkomm, Herr, und macht's euch bequem, ihr werdet müde sein und hungrig wohl auch, laßt mich euch einen Imbis bereiten!« »Nennt man denn einen Bettler, der in zerrissenen Kleidern kommt, einen Herrnsprach düster der Fremde. »Gute Frau, ihr thut mir zu viel Ehre an.« »Sprecht nicht von Ehre«, antwortete Dorothe freundlich, »bei uns zu Lande sieht man nicht auf' s Kleid, sondern in's Angesicht.

Nach der Morgensuppe war der Fremde verschwunden; er hatte sich im nahen Walde verborgen gehalten, denn er schämte sich der Lumpen, die ihn deckten. Um die Zeit, die ihm von Justus genannt worden war, erschien er wieder, nahm schnell aber herzlich von Dorothe Abschied, und wanderte mit dem Schulmeister durch die Wälder nach Gießen zu.

Dorothe, meine Liebe, lösche einmal das Licht aus, und laß deinem Rädlein auf ein Stündchen Ruhe; hier unter'm Licht des höchsten Gottes ist alles irdische Licht Finsterniß.« »Was sind die Kometen? darüber wollen wir zuerst Rath halten. Wie die übrigen Sterne sind sie nicht, sonderlich nicht wie die Planeten.

Sie trug ein Bündlein nasser Kleider unter dem Arm und sprach, wie aus dem Grabe schien ihre Stimme zu kommen: »Wenn du ausgeruht hast, Dorothe, dann laß uns gehen, arm sind wir hierher gekommen, noch ärmer gehen wir weiter. Das Kästchen, das meine Hoffnung enthielt, ist im Wasser versunken, und mit ihm unser Lebensglück!

Du thust große Dinge, die nicht zu forschen, und Wunder, die nicht zu zählen sind!« »Doch soll ich denn der Einzige sein«, sprach er vor sich hin, »der dieß Werk Gottes bewundert! Dorothe soll mir helfenSo sagend schritt er der Thüre zu.

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