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Aktualisiert: 27. Juni 2025
Seht nur, wie er an eurem Munde hängt, als wolle er euch zwingen, sein zu gedenken.« »Nun, das Nöthigste mußte erst abgemacht werden, Dorothe«, sprach gütig der Jäger, indem er den Jungen zu sich aufhob. »Wie doch der Bube so groß geworden ist, und was mag er Alles schon gelernt haben! Schwägerin, der muß auch ein Jäger werden!
Dazu kam noch die Sorge um sein Weib; denn Dorothe kränkelte beständig, und konnte nicht wie ehemals Tag und Nacht für der Familie Unterhalt arbeiten. Und obgleich die Töchter rüstig Hand anlegten, und keiner Arbeit sich schämten, so wollt' es doch nirgends ausreichen. Die Zeiten waren böse.
Wie sie zur Stube eingingen und Dorothe sich von ihrem Sitze erhob, da sprach der Fremde einige Worte der Entschuldigung, aber Justus nahm schnell das Wort und sagte: »Dorothe, der Fremde hier wollte in unserer Kirche übernachten, ich habe ihn eingeladen, für diese Nacht Herberge bei uns zu nehmen.« »Das wolle Gott verhüten«, sprach freundlich Dorothe, »daß ihr eine Nacht in unserer Kirche zubringt, die könnte euer Tod sein.
Bis dahin hatte der Fremde mit gefaltenen Händen und mit gesenktem Blicke dagesessen, nun aber, wie Dorothe las, ward er unruhig und seine Unruhe wuchs mit jeder Minute, und wie Dorothe an die Worte kam: »Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen, und zu ihm sagen: Vater ich habe gesündigt in dem Himmel und vor Dir«,
So lang ich einen Justus hatte, mit dem ich reden konnte, war mein Herz allezeit guter Dinge; jetzt, wo ich alt bin, möcht' ich das Labsal nicht entbehren. Hat Dorothe den alten Scheuermann noch lieb, wie er sie lieb hat, so wird sie ihm ja ein Plätzchen am Ofen gönnen, bis man ihn zur Ruhe legt. Sagt ja, Herr Justus!
Da griff Konrad in seine Tasche und reichte dem Bruder ein Papier, und dann bedeckte er mit den Händen sein Angesicht und weinte laut. Das Papier war von des Försters Hand geschrieben, kurz vor seinem Ende, und in demselben bat er die Söhne, um der Liebe willen, die sie zu ihm gehabt, Dorothe als ihre Schwester zu betrachten und ihr Erbgut mit ihr zu theilen. Und sie riefen die Schwester und zeigten ihr des Vaters Testament und theilten mit ihr das Gut.
Was wollen wir thun, Dorothe, wollen wir uns freuen des Falls unseres Feindes, und unser Herz froh sein lassen über sein Unglück? oder wollen wir thun nach dem Wort: »Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brod, dürstet ihn, so tränke ihn mit Wasser?«
Und die Heimath ist oft so leicht nicht gefunden. So ward auch denen dort im Jägerhaus der Abschied gar schwer; denn nach drei verschiedenen Richtungen wandten sich ihre Wege. Heinrich ging nach Holland, Dorothe zu einer braven Familie im Nassauischen, wo man sie lieb hatte, und wo sie nur dem Namen nach diente, der That nach aber wie das Kind vom Hause war; und Konrad Justus, wohin ging der?
Ihre Dorothe war wie umgewandelt; aus dem ängstlichen Kinde war eine kräftige Krankenpflegerin geworden, und Anstrengungen und Nachtwachen, denen ihr zarter Körper sonst unterlegen wäre, ertrug sie mit Kraft und Heiterkeit. So versetzt der gute Gärtner manches zarte Pflänzchen in rauhen Boden, damit es stark werde in seinem Dienst.
Dann schicke deine Dorothe hinauf in ihre Kammer, sie bedarf der Ruhe; das Fieber rüttelt sie wie uns, und sie will es nicht an sich kommen lassen.«
Wort des Tages
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