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Aktualisiert: 10. Oktober 2025
Der Divan mit der schlafenden Frau Bender, das Pianino, die Thüre nach dem Schlafzimmer der Familie und ihre braunen Portieren, ein Stahlstich nach einem Hobbema und ein Genrebildchen von Horstik, – das alles lag in Dämmerung. »Haben Sie sehr große Schmerzen?« fragte Falk. »Ich kann sie lindern. Oft schon hab’ ich das gethan. Ich brauche nur die Hand auf Ihre Stirn zu legen.« »Nein
Als Falk gegangen war, und dann auch ihre Schwester sich verabschiedet hatte, stand sie lange unter der Küchenthüre und unterhielt sich mit Frau Bender über verschiedene Kochrezepte. Aber was sie dabei sagte, geschah nur mechanisch, ihr nach innen gewendeter Blick war wie geblendet von der Leuchtkraft eines beglückenden Bildes.
Ich weiß, was du denkst, schien dann ein anderer Blick zu sagen, aber schon lange hassen sie mich, alle diese. Und wenn sie mich jetzt noch verachten werden, dann bist du die Ursache. Bald kam auch Frau Bender zurück und Helene ging, um sich prophezeien zu lassen. Falk fand es interessant, zu beobachten, in welcher Stimmung ein jeder zurückkam.
Ja, sie trieb zum Schluß Narrenspossen, und sie schien alles vergessen zu haben, was über sie ergangen war. Sie war begeistert für diese gewinnende, gutherzige Frau Bender und diese zutrauliche, kluge Helene. Bessere Menschen giebt es gar nicht, dachte sie sich. Am andern Morgen, es war ein Samstag, erhielt Mely ein Billet vom Oberst.
Er trommelte ein wildes, sinnloses Fortissimo und schlug krachend den Deckel zu. »Herr Falk interessirt sich außerordentlich für Sie,« sagte Frau Bender, die in der Küche am dampfenden Herd stand, zu Mely. »Er ist so unglücklich und klagt mir fortwährend sein Leid. Sie müssen ihn trösten und aufrichten, Fräulein Mirbeth.« Die kleine Frau lächelte fröhlich und rührte emsig ihr Kartoffelgemüse.
Er stand im Korridor, als er Frau Bender sagen hörte: »Nun bleibt Fräulein Mirbeth unsre letzte Hoffnung.« Der Doktor erwiderte: »Ja, wenn wir sie nur als stumme Person mitnehmen könnten!« Helene lachte hölzern und auch Frau Bender lachte aus Artigkeit mit. Eine wilde Angst erwachte in Falk, daß Mely zusagen könnte.
Kein Mensch wird sich um mich kümmern, und ich werde zu Grund gehen. Diese Frau Bender macht schon ein recht langes Gesicht. Ja, so sind eben die Leute.
Verlegen wehrte sie ab und flüsterte: »Nicht jetzt; heute Abend sollen Sie es wissen. Aber werden Sie auch bald kommen?« »Woher wissen Sie, daß ich ausgehe?« Sie errötete. »Frau Bender sagte, Sie hätten eine Einladung.« »Ich komme bald,« erwiderte er, beglückt vor sich hinsehend. Sie schien jetzt heiter zu sein. Träumerisch blickte sie die Straße hinab. Schnee, nichts als Schnee.
Falk lächelte heldenmütig. »Ach, Sie fürchten sich vor Katzen?« fragte er, während die kleine Bender ihr Köpfchen kichernd zurückzog. »Nein; fürchten nicht. Aber sie ist vom Schrank gesprungen und hat meine Hand gestreift. Und wenn ich eine Katze berühre, das macht mich ganz krank.« »Da werden Sie nie einen Mann bekommen.« »Das mag wohl sein,« gab Mely nachdenklich zurück.
»Heimgehen, Frau Bender, ich bitte Sie darum, fort, nur fort.« »Ja warum nicht gar!« kreischte Frau Lottelott mit einem drohenden und haßerfüllten Blick auf Mely. »Natürlich gehen wir!« entgegnete Falk finster und mit einer ihm sonst fremden Entschiedenheit. Die beiden Herren kamen näher. Mely stand mechanisch von ihrem Platz auf. Ihre Augen erweiterten sich noch mehr.
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