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Aktualisiert: 10. Oktober 2025
»Was haben Sie denn,« wandte sich Frau Bender an sie. »Sie sind so beklommen heute, so ganz abwesend, so verstört
Diese Frau Bender quält mich so sehr, ich solle Pension nehmen. Aber wozu soll ich so viele Menschen kennen lernen? November. Frau Bender stellte mir den Doktor Brosam im Korridor vor, und wir gingen zusammen nach der Stadt. Welch ein Ideal von Männlichkeit: kraftvoll, graziös, selbstbewußt. In solche Persönlichkeiten verlegt man unwillkürlich jene Eigenschaften, die zu besitzen man ersehnt.
Keine Sorge bedrückte sie, obwohl ihr stets gegenwärtig war, daß sie gestern das letzte Geld, das sie besessen hatte, Frau Bender gegeben und daß sie nun aller Mittel entblößt war. Sie war nicht leichtsinnig, aber wie die Wärme des Frühlings das Eis auftauen läßt, so schmolz all das Harte, Winterliche, Frostige ihres Lebens dahin vor dieser Wärme, die jetzt ihre Seele erfüllte.
»Herr Doktor!« schrie Frau Bender empört und schlug mit der Faust auf den Tisch. Helene erhob sich und ging zum Fenster. Der Doktor saß leichenblaß da und strich sich unaufhörlich das reiche Künstlerhaar zurück.
Frau Bender kann Ihnen übrigens die ganze Komödie ausführlich berichten.« Erregt und empört verließ Fräulein von Mahnke das Zimmer der noch immer im Hemd promenirenden, verliebten Dame. Das erste, was sie unternahm, war: bei Frau Bender die Wohnung zu kündigen. »Es ist mir unmöglich, mit Personen obskuren Charakters in einem Hause zu logiren, liebe Frau Bender,« sagte sie bekümmert.
Es waren immer Träume, in denen sie bedroht war, in denen sie sich allein sah auf einem weiten Plan, in einem Wald, in Schluchten. Und da wurde sie verfolgt, bis sie zu müde war, um weiterfliehen zu können. – »Nun, was wollen Sie denn jetzt beginnen, Fräulein Mirbeth?« fragte einmal Frau Bender mit demselben dummverlegenen Lächeln, mit dem sie stets von dieser Angelegenheit sprach.
Man sah auch an der schnellen Bewegung ihrer Lider, daß sie darüber nachdachte. »Sie sind bös Helene,« sagte sie endlich, erhob sich und begann wieder ihr Umherwandern. »Ach Helene,« rief sie nach einer langen Pause, »wenn Sie wüßten, was ich alles durchzumachen habe!« Helene Bender saß mit verschränkten Armen auf der Lehne des Fauteuils und blickte mit ihren klugen, grauen Augen Mely an.
Und als Frau Bender in einer boshaften Aufwallung über Melys Abschluß von ihrer Familie dem Kinde verbot, das junge Mädchen ferner zu besuchen, glaubte Mely, daß sie »eigentlich« froh darüber sei. – Frau Bender lag krank im Bett. Kummer und Sorgen hatten sie niedergedrückt. Der Termin nahte heran, ohne daß sie wußte, wie sie die Miete bezahlen sollte.
Bitte, liebste Frau Lottelott, sagen Sie nichts, daß ich da war. Ja?« »Beruhigen Sie sich nur,« entgegnete die magere Dame kühl. »Helene, du bist meine bravste Tochter,« sang Frau Bender mit feuchten Augen und umarmte das Mädchen. Mit verstörtem Lächeln sah Mely zu.
Aber ihre Augen glänzten. Nichts ist herrlicher als das, wollte dieser Glanz sagen. Der Blick, mit dem sie den jungen Schwärmer ansah, war voll von einer treuherzigen Bewunderung. Aber bald schüttelte sie betrübt den Kopf. »Ach, wozu kann es führen,« sagte sie traurig. »Es ist keine Hoffnung, gar keine.« Frau Bender kam und hinter ihr Helene, die noch spöttischer als sonst dreinsah.
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