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Aktualisiert: 10. Oktober 2025
Er sah, wie ihr Gesicht strahlte, als sie die Geschenke, eins ums andere herausnahm und auf den Tisch legte. Sie konnte sich nicht finden vor Glück. Rasch kleidete sie sich um und eilte hinüber, um zu danken. »Wie unzart von Fräulein Mirbeth, in Ihrer Gegenwart so über die Geschenke zu jauchzen,« sagte Frau Bender zu Falk, der stumm am Fenster lehnte.
Draußen läutete es, und ich rief: »Man kommt, mich abzuholen.« Da stand Mely Mirbeth auf und verließ schnellen Schrittes das Zimmer. Noch immer vermutete ich nichts Ungewöhnliches. Ich sagte mir: nun, sie wird gleich wiederkommen. Die beiden jungen Leute und ich standen mit Frau Bender im Vorplatz.
Frau Bender war in der Küche; nur Helene war noch im Zimmer. »Aber was haben Sie denn?« fragte ich nochmals. – Sie sah mich schnell und mit einem vollen Blick an. »Nein, nein! Sie dürfen nicht fort, Herr Falk,« sagte sie so flehend, daß meine Augen feucht wurden. Sie betonte das ›dürfen‹, und ihre Stimme zitterte sonderbar. Sie war heiser.
Das Fräulein öffnete es: Frau Bender bat dringend um die Bezahlung der rückständigen zweihundertfünfzig Mark, oder wenigstens eines Teils. »Wisch!« machte die übelgelaunte Dame, zerknitterte das Papier und warf es von sich. Bald erschien Fräulein von Mahnke, um ihre Morgenvisite abzustatten.
Doch Frau Bender machte ein verlegenes Gesicht und sagte, fein lächelnd: »Ach Sie wissen doch selbst, was man darüber spricht. So ein Mann
Frau Bender traf er an diesem Tag in großer Niedergeschlagenheit. Ihr Sohn hatte aus Chicago geschrieben, daß der Vater mit einer fremden Frau lebe. Das hätte sie an sich nicht zu Boden gedrückt, aber er schickte auch kein Geld mehr. Sie war in Not. Fräulein von Erdmann konnte nicht zahlen, auch Falk war im Rückstand. Das ganze Hauswesen war zerrüttet.
Eines Nachmittags erkletterte er die zwei steilen Treppen eines ziemlich vornehmen Hauses in der Heßstraße. »Pension Bender« stand an der Korridorthüre.
Falk, gleichfalls befangen, schob einen Fauteuil zum Ofen und lud sie mit einer Handbewegung zum Sitzen ein. »Helene kommt gleich,« sagte Mely, gleichsam sich selbst entschuldigend. »Frau Bender hat zu viel Arbeit.« »Warum hat denn Frau Bender geweint?« fragte Falk, mehr um ein Gespräch anzuknüpfen, als aus Neugierde. Das junge Mädchen lächelte schwermütig und schüchtern.
Falk erbleichte bis in die Lippen. »Das werden Sie aber unterlassen, Frau Bender
So vergessen von aller Welt erschien sie sich, daß diese in fast besorgtem Ton gemachte Bemerkung, die doch möglicherweise eine bloße Redensart sein konnte, ihr wie eine Liebkosung erschien. Sie preßte die Hand an die Stirn, wie um zu beweisen, daß sie große Schmerzen habe. Frau Bender hatte um Entschuldigung gebeten. Sie lag auf dem Divan und war dort eingeschlafen.
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