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Jetzt mußte sie aufquellende Thränen verschlucken und plötzlich errötete sie vor Scham oder vor Haß. Sie zog ein kleines, mit flotter Hand beschriebenes Stück Papier aus der Tasche, entknitterte es und sah länger als eine Viertelstunde darauf nieder. Da klopfte es und das kleine Fräulein Bender trat herein.

Geifer floß von ihrem lippenlosen Mund. Frau Bender schleppte sich am Arm ihrer Tochter nach. Sie war schon zu heiß im Kopf, um zu begreifen, was vorging. »Gott sei den Gläsern und Tassen daheim gnädigmurmelte Helene. Ihre Mutter pflegte, wenn sie betrunken war, alles Zerbrechliche zum Fenster hinauszuwerfen und danach weinte sie dann stundenlang. Falk schaffte Melys Garderobe herbei.

Bei Tag sprachen sie nicht miteinander und gingen gleichgültig eines am andern vorüber. Eines Sonntags im Februar beschloß die Familie Bender einen Ausflug zu machen. Doktor Brosam hatte sich sehr genähert und dieser Ausflug war sein Plan.

Bald bunt, bald dunkel waren die Gegenstände um ihn. Flehend starrte er Frau Bender an. »Wissen Sie denn etwas Bestimmtesfragte er rauh. »Wer kann da entscheiden? Schließlich sind ja alle darüber einig, daßes ist ja doch nicht anders möglich, die Männer sind eben so. Umsonst thun sie nichts. Wir haben erst gestern im Club darüber gesprochen

Obwohl noch immer spöttisch, ging eine gewisse Ehrfurcht durch ihr Benehmen, als ob sie die hohe Kunst, durch Erbschaft zu Geld zu gelangen, vollkommen anzuerkennen vermöchte. Frau Bender hoffte, daß der beneidenswerte Emporkömmling ihre schwere Not etwas lindern würde, und sie täuschte sich darin nicht.

»Wie verschieden sind Sie von Ihrer Mutterfuhr Falk fort. »Sie haben keinen Zug von ihr. Aber man kann Ihnen Glück wünschen zu dieser Mutter, – eine ideale FrauWeshalb diese Hymne? fragte er sich gleich darauf etwas beklommen. Man muß abwarten. Dieselbe Frage hatte sich Mely gestellt. In der Küche rief Frau Bender nach ihrer Tochter, und Helene huschte davon.

Seine Kinder sprechen vorzüglich die Amharasprache, er selbst und seine Frau haben sich ein Mischmasch aus dieser und der französischen zurecht gemacht, das nur ihnen verständlich ist. Eigenthümer Gafats ist ein alter General außer Dienst von noblem Aussehen. Um sein Haus herum haben sich die Deutschen Waldmeier, Kinzle, Bender, Mayer, Salmüller und Hall angesiedelt.

Ich weiß nicht, woher es rührt, aber eine neue Lebensfreude ist über mich gekommen. Wir führen oft träumerische Gespräche da vorn, zu dreien, während Frau Bender auf dem Divan schläft. Und dabei sieht mich Fräulein Mirbeth oft so starr, fast erschrocken an, und ihre Augen glänzen dabei so sehr, daß ich die meinen zu Boden schlagen muß. Aber dieser Blick hat etwas, das einen verfolgt.

Er sitzt mir bisweilen gleichsam im Nacken. Heute Nachmittag war ich beim Kaffee. Frau Bender erzählte aus ihrer Jugendzeit. Sie hat eine bezaubernde Art zu erzählen; kaum sah ich je ähnliches. Selbst ganz hingerissen von ihrem Gegenstand, lächelt sie beständig und zeigt ihre großen, dichten, blitzenden Zähne. Ihre Augen werden größer und leuchtender und ihr Gesicht wird förmlich jung.

Nach dem Mittagessen ging Falk in ihr Zimmer. Sie schien nicht erfreut über seinen Besuch. Er setzte sich an den Bettrand. »Du fürchtest wohl Frau Bender? Aber ich hatte zu sehr Sehnsucht, dich zu sehenSie schaute ihn ungläubig an. »Ich habe einen schrecklichen Traum gehabtsagte sie. »Ich habe geträumt, der Oberst hätte alles entdeckt und dann