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Es war der General Rixendorf, Kommandant von G., der dem Hofrat zu Gefallen samt seinen Offizieren sich in das alte Kostüm geworfen hatte. »Salama mileksprach der Hofrat den Baron Exter umarmend, der sofort den Turban abnahm, und ihn wieder auf die Perücke stülpte, nachdem er sich den Schweiß von der Stirne mit einem ostindischen Tuch weggetrocknet.

In der Tat hat dieser Baron Exter seiner lügnerischen Prahlerei, seiner Charlatanerie unerachtet, doch etwas Mystisches, das mich wenigstens in drolligem Abstich mit seiner äußern etwas skurrilen Erscheinung oft wirklich mystifiziert.

Eines Tages steht Exter auf der Galerie in die tiefsinnigsten Betrachtungen versunken, aus denen ihn ein durchdringender gellender Schrei hinausreißt. Er schaut hinab und siehe, ein ungeheurer Seehund ist aus dem Meer hinaufgetaucht und hat einem armen türkischen Weibe, die auf den Marmorstufen saß, den Knaben von dem Arm hinabgerissen, mit dem er eben abfährt in die Meereswellen.

Nun beschrieb er mit der flachen Hand seltsame Kreise um den Hofrat, die enger und enger werdend, zuletzt beinahe Schläfe und Herzgrube berührten. Dann hauchte er den Hofrat an, der sogleich die Augen aufschlug und mit matter Stimme sprach: »Exter!

Keine Tugend bleibt unbelohnt! Außer dem, daß Exter dem türkischen Weibe den Knaben gerettet hatte, so beschenkte er sie noch, als er vernahm, daß ihr Mann ein armer Lastträger, kaum das tägliche Brot zu verdienen vermochte, mit einigen Juwelen und Goldstücken, freilich nur eine Lumperei, höchstens zwanzig- bis dreißigtausend Taler an Wert; darauf zog das Weib einen kleinen Saphir vom Finger und drang ihn Extern auf mit der Versicherung, es sei ein teures ererbtes Familienstück, das nur durch Exters Tat gewonnen werden könne.

Exter eilt hinab, das Weib fällt ihm trostlos weinend und heulend zu Füßen.

Als sie in ein entferntes Zimmer gekommen, warf sich Reutlinger erschöpft in einen Lehnsessel, hielt beide Hände vors Gesicht und sprach mit von Schmerz gepreßter Stimme: »Oh, meine Freunde! meine FreundeExter und Rixendorf vermuteten mit Recht, daß irgend etwas Entsetzliches den Hofrat erfaßt haben müsse, und daß er sich jetzt darüber erklären werde. »Sag's nur heraus, alter Freund«, sprach Rixendorf, »sag's nur heraus, dir ist, Gott weiß auf welche Weise, Schlimmes im Garten begegnet.« »Aber«, fiel Exter ein, »ich begreife gar nicht, wie dem Hofrat heute, und überhaupt in diesen Tagen Schlimmes begegnen konnte, da eben jetzt sein siderisches Prinzip reiner und herrlicher sich gestaltet als jemals.« »Doch, dochfing der Hofrat mit dumpfer Stimme an, »Exter! es ist bald aus mit uns, der kecke Geisterseher klopfte nicht ungestraft an die dunklen Pforten.

Letzterer wurde von Julchen Foerd mit kindlicher Demut begrüßt, tief beugte sie sich vor dem alten Herrn und wollte ihm die Hand küssen, da sprang aber der türkische Gesandte wild dazwischen, rief. »Narrheiten, tolles Zeugumarmte Julchen mit Heftigkeit, wobei er dem Kommerzienrat Harscher sehr hart auf die Füße trat, der aber vor Schmerz nur ein ganz klein wenig miaute und rannte dann mit Julien, die er unter den Arm gefaßt, davon. Man sah, daß er sehr eifrig mit den Händen focht, den Turban auf- und abstülpte usw. »Was hat der Alte mit dem Mädchen vorsprach Ernst. »In der Tat«, erwiderte Willibald, »es scheint Wichtiges, denn, ist Exter gleich des Mädchens Pate und ganz vernarrt in sie, so pflegt er doch nicht sogleich aus der Gesellschaft mit ihr davonzulaufenIn dem Augenblick blieb der türkische Gesandte stehen, streckte den rechten Arm weit von sich und rief mit starker Stimme, daß es im ganzen Garten widerhallte: »ApporteWillibald brach in ein lautes Gelächter aus. »Wahrhaftig«, sprach er dann, »es ist weiter nichts, als daß Exter Julien zum tausendstenmal die merkwürdige Geschichte vom Seehunde erzähltErnst wollte diese merkwürdige Geschichte durchaus wissen. »Erfahre denn«, sprach Willibald, »daß Exters Palast dicht am Bosporus lag, so daß Stufen von dem feinsten karrarischen Marmor hinabführten ins Meer.

Exter nahm den Ring, der ihm von geringem Werte schien und erstaunte nicht wenig, als er später durch eine kaum sichtbare arabische Inschrift an des Ringes Reif belehrt wurde, daß er des großen Alis Siegelring am Finger trage, mit dem er jetzt zuweilen Mahomeds Tauben heranlockt und mit ihnen konversiert.« »Das sind ganz erstaunliche Dinge«, rief Ernst lachend, »doch laß uns sehen, was dort in dem geschlossenen Kreise vorgeht, in dessen Mitte ein klein Ding, wie ein kartesianisches Teufelchen, auf- und niedergaukelt und quinkeliert

Er bat, des ganzen Vorfalls zu vergessen, und eben wollten alle bis auf Exter, der sich in seiner türkischen Kleidung aufs Sofa gestreckt, und aus einer übermäßig langen Pfeife, deren Kopf, auf Räder gestellt, am Boden hin und her schurrte, Tabak schmauchte und Kaffee trank, in den Saal zurückkehren, als die Tür aufging, und Rixendorf hastig hereintrat.