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Dann trat ein Mädchen in's Zimmer und hieß Else sich waschen und kämmen, worauf es sie vom Kopf bis zum Fuß mit den schönen Kleidern schmückte, als wäre sie das stolzeste deutsche Kind. Nichts machte Elsen so viel Freude als die Schuhe. Sie war ja bis jetzt fast immer barfuß gegangen. Nach Else's Meinung konnten auch des Königs Töchter keine schöneren Schuhe haben.

Der kleine schwarze Hund bellte jetzt vor Vergnügen, sprang an Elsen herauf und leckte ihr die Hand, als wären sie alte Bekannte. Ach du liebe Zeit, was für Wunder und Herrlichkeit tauchten jetzt vor Else's Augen auf. Sie glaubte sich im Himmel zu befinden.

Wenn ihr die Laune kam, so warf sie die Arbeit weg, nahm ihr Schächtelchen und lief in's Freie, um See zu spielen, was ihr Niemand übel nahm. Manchmal sagte sie zu Elsen: »Schade, daß du so groß geworden bist, du kannst nun nicht mehr mit mir spielenAls jetzt neun Jahre in dieser Weise verflossen waren, ließ die Frau eines Abends Else in ihr Schlafzimmer rufen.

Sie mußte es aber ihrer Mutter gesagt haben, denn nach einigen Tagen ließ diese Elsen zu sich rufen und sprach zu ihr mit ernstem Ausdruck: »Beschwere dein Herz nicht mit unnützen Grübeleien. Du möchtest wissen, warum wir niemals aus der dreizehnten Schüssel essen.

Die Jahre verstrichen Elsen in ihrem Glücke pfeilgeschwind, sie war zur blühenden Jungfrau herangewachsen und hatte Vieles gelernt, womit sie in ihrem Dorfe ihr Leben lang nicht bekannt geworden wäre. Kiisike aber war immer noch dasselbe kleine Kind wie an dem Tage, wo sie das erste Mal mit Elsen im Walde zusammen getroffen war.

Als sie über die Schwelle trat, sah sie, daß die Wangen der Frau geröthet waren, ihre Augen voll Thränen standen, welche sie rasch trocknete, als wollte sie dieselben vor Elsen verbergen. »Liebes Pflegkindbegann die Frau, »die Zeit ist gekommen, wo wir scheiden müssen.« »Scheidenrief Else und warf sich schluchzend der Frau zu Füßen. »Nein, theure Frau, das kann nimmermehr geschehen, bis uns einst der Tod trennt.

Obschon ich den Weg wohl hundert Mal umsonst gemacht hatte, ließ doch meine Sehnsucht und meine Hoffnung nicht nach. Heute schoß ich einen großen Adler, der hierher gefallen sein mußte; ich ging der erlegten Beute nach und fand statt des Adlers euchDann half er Elsen auf's Pferd und ritt mit ihr zur Stadt, wo der alte König sie freudig empfing.

»Hast du nicht lange genug ein Weib entbehrtflüsterten die andern, »umarm’ sie, küss’ sie.« »Großer Gott, was machst du aus mir, Hedwigstieß er tonlos hervor. »Ich darf ja nicht!« »Und Elsen willst du nicht helfenbat sie von neuem. Noch niemals hatte sie so sanft zu ihm gesprochen. Aus dem Krankenzimmer drang ein matter, ersterbender Laut.

Bei Möringen waren sie über Flut gekommen, 1656 Wo dem Fährmann Elsen das Leben ward benommen. Da sprach Hagen wieder: "Da ich mir so gewann Unterwegs der Feinde, so greift man ehstens uns an. "Ich erschlug den Fährmann heute morgen fruh; 1657 Sie wißen nun die Kunde. Drum eilt und greifet zu, Wenn Gelfrat und Elsen heute hier besteht Unser Ingesinde, daß es ihnen übel ergeht.

Einige Tage später ward eine prachtvolle Hochzeit gefeiert; am Morgen des Hochzeitstages waren funfzig Fuder mit Kostbarkeiten angekommen, welche die liebe Pflegemutter Elsen geschickt hatte. Nach des alten Königs Tode wurde Else Königin und hat dann im Alter die Ereignisse ihrer Jugend selbst erzählt. Aber vom Tontlawald hat man seitdem Nichts mehr gesehen noch gehört.