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Aktualisiert: 15. November 2025


Drewes fing den Blick auf: »Ein Zigeuner, der schon seit einer Stunde neben uns hergestunken ist. Er hat wohl den Spion für die drei Buschklepper machen sollen, aber ich habe ihm ordentlich eins ausgewischt. Einer weniger! Anders geht das nun einmal nichtWulf gefiel der Engenser nicht mehr so gut.

Beweist es nicht wenigstens, daß die Zigeuner auch an ein höchstes Wesen glauben! Und ebenso glaubt er an ein Fortleben der Verstorbenen nach dem Tode. Je nachdem bringen sie ihm Glück oder Unglück. Um letzteres zu vermeiden, hält er die Gebräuche in Bezug auf seine Toten streng ein.

Die Zigeuner suchten ihm diesen Vorsatz auszureden, indem sie ihm zu bedenken gaben, es könnten Fälle eintreten, in denen die Gesellschaft mehrerer sowohl zum Angriff wie zur Verteidigung nötig wäre, und eine Person allein könnte niemals große Beute machen.

Als nun diese die Zigeuner und Zigeunerinnen tanzen sah, plagte sie der Teufel, und sie verliebte sich so sehr in Andres, daß sie beschloß, es ihm geradeheraus zu sagen und ihn, wenn er selbst wollte, all ihren Verwandten zum Trotz als Mann zu nehmen. Sie suchte deshalb eine Gelegenheit, mit ihm zu sprechen, und fand sie in einem Hof, wohin Andres sich begeben hatte, um zwei Esel zu besorgen.

Die Einwohner blieben ruhig. Man diskutierte öfter, ob der Fluch des Schneemännchens seine Geltung habe oder nicht. Die mit der Sache nicht Vertrauten berichteten ihren Bekannten, es seien Vertreter einer großen, fischfangenden Nation dagewesen, aber abgewiesen worden, die Lobensteiner gäben sich nicht für fremde Affären her. Während die Regierung noch beriet, ob die sechs Gesellen Musikbeflissene oder Spione einer der umliegenden Großmächte wären, verfiel das Volk in einen kläglichen Zustand. Das Geld, das die Leutchen wenig brauchen konnten, nahmen ihnen die Zigeuner und Gaukler weg. Viele Padrutzer kamen aus der einmal überkommenen Feiertagsstimmung nicht heraus; sie blieben bei ihren Großmannsmanieren, der Spaziergängerei und dem Wirtshaussitzen. Sie waren die Auserwählten und bewiesen es in mannigfachen Wettläufen zu jeder Unzeit; es ließe sich nicht dran rütteln, wie tüchtig sie wären, und sie lauerten nur auf den Moment, wo sich junge Burschen der Nachbarschaft hereinverirrten nach Padrutz, um sie einzuladen und mit Trompeten unterliegen zu lassen. Mit dem Hereinverirren war es freilich solche Sache; die Stachelzäune um Padrutz waren hoch, viele Fuchsfallen hatte man gestellt und schon waren an dreihundert Mann damit beschäftigt, die Gräben und schlau versteckten Tümpel anzulegen, in die sich Eindringlinge stürzen sollten; es stank im Umkreis nach dem Unrat, den man hier anhäufte. Reich waren die Seen und Bäche des neuen Gebietes an Fischen, starke Karpfen sah man sich tummeln, räuberische Hechte und sonstiges Schuppengetier; man griff sie heimlich mit den Händen; aber Netze besaß man nicht; es war außerdem noch nicht heraus und stand nicht fest, ob die Behörden den Übergang von Fleisch- zur Fischnahrung billigten. Schon stach der Hunger und man verschlang, was in die Hände fiel. Da liefen traurige Räsonneure herum, die geradezu behaupteten, sie könnten die Fäuste nicht dauernd, bis alle Materialien und Erlasse kämen, in die Tasche stecken, und die Glieder würden ihnen klamm vom vielen Herumhocken. Schöne Weinberge gab es in Padrutz; scharf fuhr die Polizei dazwischen, wenn sich solch Räsonneur an den Reben zu schaffen machte; er solle gehen, wo er hingehöre; welschländische Sitten hier einzuführen solle niemand sich unterstehen; man bliebe Lobensteiner unter jedem Himmel. So trockneten die Weinberge; aber auch die

Nur Preziosa war nicht sonderlich damit zufrieden, daß Don Sancho, wie er sich nannte, dablieb: ein Name, den die Zigeuner sofort in Klemens verwandelten. Auch Andres war verdrießlich und hatte keine rechte Freude an dem neuen Gefährten, denn ihm schien, er habe seinen ursprünglichen Plan ohne Grund aufgegeben.

Dann sprach bei Tische Herr Arnoldsen einen seiner witzigen und phantasievollen Toaste zu Ehren der Brautpaare, und hernach, während man den Kaffee nahm, spielte er die Geige wie ein Zigeuner, mit einer Wildheit, einer Leidenschaft, einer Fertigkeit ... aber auch Gerda holte ihre Stradivari herbei, von der sie sich niemals trennte, und griff mit ihrer süßen Cantilene in seine Passagen ein, und sie spielten pompöse Duos, im Landschaftszimmer, beim Harmonium, an derselben Stelle, wo einstmals des Konsuls Großvater seine kleinen, sinnigen Melodien auf der Flöte geblasen hatte.

" 2. =Wittich, E.=, Blicke in das Leben der Zigeuner. 40 Pfg. " 3. =Bourgeois, Dr. H.=, Kurze Grammatik der mitteleuropäischen Zigeunersprache. 30 Pfg.

Die ersten menschlichen Wesen, welche den Lobensteinern an der Grenze von Padrutz begegneten, waren jene Bettler, Zigeuner, Schauspieler und das ganze durchtriebene Volk, das sie am Rhein verlassen hatte. Unter den Girlanden und Ehrenbögen, welche die Gauner ihnen errichtet hatten, zogen sie in die neue Welt ein.

Oft und gern denkt er heute nochoder vielleicht gerade jetztan diese frohe und glückliche Kindheits- und Jugendzeit zurück. Dieser Tag wird für die ganze Lebenszeit ein Lichtblick sein und bleiben für Engelbert Wittich! #Tschatschopaha!# »Hefte für ZigeunerkundeHeft 1. =Urban, R.=, Die Sprache der Zigeuner in Deutschland. 30 Pfg.

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