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Es spricht kein Gott; es spricht dein eignes Herz. Iphigenie. Sie reden nur durch unser Herz zu uns. Thoas. Und hab' Ich, sie zu hören, nicht das Recht? Iphigenie. Es überbraust der Sturm die zarte Stimme. Thoas. Die Priesterin vernimmt sie wohl allein? Iphigenie. Vor allen andern merke sie der Fürst. Thoas.

Denn der König Thoas, ein ernster, roher Mann, wurde freundlicher, da er die schöne, milde Jungfrau sah; er folgte ihrem Worte und wurde milder gegen seine Diener und gegen sein Volk. Alles war besser geworden in dem Lande von dem Tage an, da Iphigenie darin weilte.

Der König will mich höhnen, und das habe Ich nicht um ihn verdient, auch duld ich's nicht! Thoas. Die Gabe ist zwar reich und auserlesen, Doch zweifle nicht, es ist des Königs Ernst. Gyges. Schweig, Unverständigster der Unverständ'gen, Der Ernst des Königs ist der ärgste Spott! Thoas. Tu du den Mund auf, Mägdlein, sag's ihm selber, Wenn er's dem meinigen nicht glauben kann! Gyges. Kein Wort!

Uns beide hab' ich nun, die Überbliebnen Von Tantals Haus, in deine Hand gelegt: Verdirb uns wenn du darfst. Thoas. Du glaubst, es höre Der rohe Scythe, der Barbar, die Stimme Der Wahrheit und der Menschlichkeit, die Atreus, Der Grieche, nicht vernahm? Iphigenie. Es hört sie jeder, Geboren unter jedem Himmel, dem Des Lebens Quelle durch den Busen rein Und ungehindert fließt.

Stünd' Agamemnons Sohn dir gegenüber, Und du verlangtest was sich nicht gebührt: So hat auch Er ein Schwert und einen Arm, Die Rechte seines Busens zu verteid'gen. Ich habe nichts als Worte, und es ziemt Dem edeln Mann, der Frauen Wort zu achten. Thoas. Ich acht' es mehr als eines Bruders Schwert. Iphigenie. Das Loos der Waffen wechselt hin und her: Kein kluger Streiter hält den Feind gering.

Herr, hab ich jemals einen Mann verklagt? Kandaules. Nein, Thoas. Thoas. Oder einen Mann verdächtigt? Kandaules. Gewiß nicht. Thoas. Las ich heiße Worte auf, Wie sie im Zorn wohl auf die Erde fallen, Und warf sie dir ins Ohr und blies sie an? Kandaules. Nie! Thoas. Nun, so werd ich doch mit siebzig Jahren Nicht tun, was ich mit zwanzig nicht getan, Denn über funfzig dien ich deinem Hause.

Ich wollte Nur zeigen, daß man Knochen haben kann, Und Mark in diesen Knochen, wenn man auch Die Saiten einer Zither nicht zerreißt, Sobald man sie berührt. Dies weiß nun jeder, Der es bisher vielleicht bezweifelt hat, Und so ist's gut. Thoas. Doch, warum schläfst du nicht? Gyges. Ei, warum trinkst du nicht? Thoas. Du standest wohl Schon wieder auf? Gyges. Wenn ich schon lag: gewiß! Thoas.

Wir sind bereit sie würdig zu empfangen, Und unsre Göttin sieht willkommnem Opfer Von Thoas Hand mit Gnadenblick entgegen. Arkas. O fänd' ich auch den Blick der Priesterin, Der werthen, vielgeehrten, deinen Blick, O, heil'ge Jungfrau, heller, leuchtender, Uns allen gutes Zeichen!

Vom alten Bande löset ungern sich Die Zunge los, ein lang verschwiegenes Geheimniß endlich zu entdecken; denn Einmal vertraut, verläßt es ohne Rückkehr Des tiefen Herzens sichre Wohnung, schadet, Wie es die Götter wollen, oder nützt. Vernimm! ich bin aus Tantalus Geschlecht. Thoas. Du sprichst ein großes Wort gelassen aus.

Gyges. Noch eins! Aus Scham hielt ich's zurück. Sie will Sich mir vermählen, wenn du unterliegst. Kandaules. Ha! Nun versteh ich sie! Gyges. So wehre dich! Thoas. Er fällt! Der letzte Heraklide fiel! Fünfter Akt 2 Der Tempel der Hestia. Man erblickt in der Mitte die Bildsäule der Göttin. Rhodope kommt rechts in feierlichem Zug, mit ihr Lesbia, Hero und Karna. Es ist Abend. Fackeln. Rhodope.