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Aktualisiert: 16. Juni 2025


Nachdem der Dichter entfernt war, ging alles glatt. Von vorne, von vorne, und nochmal von vorne, bis daß es saß. Am siebzehnten fand die Premiere statt. Schon am frühen Morgen herrschte im Hause Flametti beträchtliche Aufregung.

"Setz dich, Engel!" rief Flametti gütig dem zögernden Ausbrecherkönig zu, der nicht zum Ensemble gehörte, aber darin nach Bedarf gastierte und für tausend wichtige Bühnenzwecke bestens verwendbar war. "Merci, Max! Laß nur! Ich finde schon Platz!" Er nahm den Stuhl, den Rosa ihm aus dem Verschlag herbeiholte, und setzte sich zu dem Schlangenmenschen.

"Mahlzeit!" sagte Herr Engel, der hier nichts zu erwarten hatte, "komme später nochmal vorbei", und ging ebenfalls; was Fräulein Rosa sehr komisch fand, denn sie bückte sich blitzschnell nach Nettchen, dem Dackel, hob ihn hoch und drehte sich tanzend mit ihm auf dem Absatz. "Wer kommt jetzt?" fragte Flametti geschäftig, aber mit ein wenig verringerter Sicherheit. "Richtig: Häsli."

Mit langen Schnäbeln haschten sie geschickt im Flug. Flametti war bester Laune. Er schwenkte in eines der kleinen, am Kai liegenden Zigarrengeschäfte und erstand sich eine frische Schachtel "Philos grün". Mit Gentlemanpose warf er ein Fünffrankenstück auf den Ladentisch.

Noch aber hatte die Fuchsweide ihre letzte Verführung nicht ausgespielt: die Echtheit inmitten einer Welt des Scheins; das Wunder als Resultat unerhörter Perversitäten. Von wem aber konnte man solche Leistung erwarten? Nur von Flametti.

"Gut so", zwinkerte Flametti, "darf so weitergehen!" Fabrikarbeiter kamen vorüber. Sie markierten zur Bahn. "Hoi", riefen sie hinunter, "gibt's aus?" "Salü!" drehte sich Flametti um. Sie gestikulierten in Eile vor sich hin und verschwanden. Das Wasser floß graugrün und undurchsichtig. Die Möwen strichen sehr niedrig und zischten über die Brücken hinweg.

"So, Kinder", rief Flametti, wischte sich den Mund ab und legte die Serviette hin, "jetzt kommt die Gage!" Er nahm den Schlüssel aus der Hosentasche, schloß die Schieblade auf und rief, auf das Eßgeschirr zeigend: "Weg mit dem Zeugs!" Rosa beeilte sich, das Geschirr wegzutragen. Das Ensemble spitzte die Ohren. Auch Engel hörte nun auf zu essen. Und alle kamen näher.

Mutter Dudlinger, die Dame, bei der sich Herr Engel mit der Gesellschaft aus Chaux-de-Fonds ein so lustiges und vornehmes Rendez-vous gegeben hatte, Eigentümerin des Hauses, in dem auch Flametti wohnte, lag ihrer Gewohnheit gemäß unterm Fenster, als die beiden Männer in die kleine Gasse bogen. Sie sonnte den Busen und lächelte ihnen mit einem wohlwollenden Nicken des Kopfes Willkomm zu.

Sprich frisch von der Leber weg....." Engel hustete heftig. Das war nicht verwunderlich, denn hinter der Bühne zog es abscheulich. Flametti aber war wie ein Stier vor dem roten Tuch, diesem Husten gegenüber. "Laß das Husten sein!" schrie er und rüttelte seinen Amtstisch, "oder ich werf' dir die Glocke vor den Kopf!" Eine Glocke gab es auch auf dem Amtstisch, konstatierte Herr Graumann.

Auch Frau Schnabel trat näher. "Ja, der Rotter", bestätigte Flametti und stand auf, um die Photographie auch Madame zugänglich zu machen. "Wissen Sie, wo der jetzt auftritt?" Er war ein wenig verwirrt, eine Supplikantenrolle zu spielen, wurde verlegen und lächelte. "Als Schnelldichter im Germania-Cabaret." "So so!" meinte Frau Schnabel skeptisch und dünn, als habe sie den Pips an der Zunge.

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