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Aktualisiert: 16. Juni 2025
Und der Pianist benutzte den günstigen Augenblick, um sich zum dritten Mal Suppe zu schöpfen. "Mahlzeit!" sagte Flametti breit. "Mahlzeit!" erwiderten sämtliche Mitglieder des Ensembles. Flametti hängte seinen Hut an die Tür und begab sich, um den Tisch herum, an seinen frei gebliebenen Platz auf dem Sofa. Fräulein Rosa stand sogleich auf und griff nach der Terrine, um Suppe nachzufüllen.
Es war die erste stille Minute seit früh um halb sechs. "Ah, Flametti!" trat der Herr Wirt freundlich näher, "wie geht's, wie steht's? Pfeife rauchen?" "Mein neuer Tschibuk", renommierte Flametti, "fürs "Harem"." "Neue Ausstattung?" meinte Herr Schnabel. Und mit Bezug auf den Tschibuk: "Schönes Stück. Echtes Stück?" "Jawohl", bestätigte Flametti prompt und zuvorkommend. "Tschibuk aus Aleppo.
Er hatte doch an dem Schloß laboriert! Flametti stand auf, sehr rasch, krempelte seine Hemdärmel herunter, knöpfte das Halsbördchen zu und ging in die Küche, um sich die Hände zu waschen. Er kam zurück, nahm Joppe und Hut und ging. "Da hast du es!" klagte Jenny, "da geht er. Ach Lena, ich bin ganz verzweifelt! So macht er es immer. Seit er die Geschichte hat mit dem Türken, ist er wie verdreht.
"Na, Herr Meyer, warum so ein finstres Gesicht?" meinte er unvermittelt zum Pianisten. "Ah, nichts!" versuchte Meyer zu lächeln, "kalt ist's!" und rieb sich die Hände. Es war viertel nach acht. Langsam kamen die Gäste. "Anfangen! Die Leute kommen! Vorspiel!" Flametti machte Betrieb.
"Wo wohnt ihr jetzt?" rief Flametti. Und Herr Niedermeyer rief: "Kuttelgasse 33, V.!" "Angenehmer Flohbiß!" rief Flametti zurück. Er war ein großer Mann und konnte sich's leisten. Die Hände in den Hosentaschen, breitspurig und schwer, den Schritt wuchtig aufs Pflaster gesetzt, ging er hinüber zur Postfiliale. "Eine Fünferkarte!"
In diesem Moment aber klopfte es und herein trat: Frau Schnepfe aus Basel. Sie war mit dem Frühzug herübergefahren, um ihre Visite zu machen, ihre "Affären" zu erledigen und abends zur Premiere zu kommen. "Guten Morgen!" sagte sie freundlich und stand unter der Türe. "Bin ich hier recht bei Flametti?" "Ah, die Frau Schnepfe!" rief Rosa freundlich überrascht und ließ ihre Partnerin los.
Bei Ferrero hing das Programm jeden Abend punkt acht beim Kapellmeister am Klavier. Bei Flametti gab's überhaupt keines. Oft wußte er fünf Minuten vor seinem Auftritt noch nicht, solle er den "Mann mit der Riesenschnauze" bringen oder die "Feuernummer". Sprudeln muß man: das war sein oberster Grundsatz. Auch bei Engagements: Flametti hatte das renommierteste Ensemble.
Schlüpfte in die Fransenhosen und schlenkerte das Bein. Die Soubrette wandte aufhorchend den Kopf. Als die Erzählung aber nicht weiter ging, komplizenhaft und verkniffen: "Diese Mädel, natürlich! Unschuldig sind die auch nicht!" "Ob die unschuldig sind!" blies Flametti durch die Nüstern und langte sich den Kitt für die Nase. "Ich soll die Weiber nicht kennen! Mir muß man's sagen!"
Da hatte sie sich natürlich zurückgezogen und spielte die Beleidigte. Und Mutter Dudlinger hatte die Blätter der künstlichen Rebe zurechtgebogen und eingesprochen auf Mary. Aber es half nichts. Sie war beleidigt. Als Flametti und Engel oben in die Stube traten, stand die Suppe bereits auf dem Tisch.
"Siehst du, Mechmed", begann Flametti, als Mechmed Platz genommen, die Nase geschneuzt und sich ein Helles hatte kommen lassen, das er mit den Händen wärmte, "ist ja alles schön und gut. Wir kennen uns jetzt seit vierzehn Tagen. Wir haben Brüderschaft getrunken. Aber wir müssen doch jetzt einmal weiterkommen. Dein Paß ist abgelaufen wann?" "Zweiundzwanzigsten." "Zweiundzwanzigsten.
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