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Nun aber sollte sie bewundern und staunen; Axel selbst wollte sie am Nachmittag wieder zurückbringen und »in bester Emballage abliefern, wie ein kostbares Püppchen aus #vieux Saxe#«. Hellstern sagte ohne weiteres zu. Es wäre lächerlich gewesen, wenn er sich um Hedda hätte sorgen wollen; die Obhut Axels genügte ihm. Jawenn Klaus Zernin noch Herr auf Döbbernitz gewesen wäre!

Aus Herrn von Zernin kann noch einmal etwas ganz Brauchbares werden, wenn er mit den alten Schulden aufgeräumt hat und man ihm ein klein wenig Beistand leistet.« »Wird er Ihnen nicht zu viel für Döbbernitz fordernfordern müssen, um seine Gläubiger befriedigen zu können?« »Ah neinich kaufe nicht direkt, ich warte die Subhastation ab. Sie steht vor der Tür.

Es war nur natürlich, daß sie an ihn dachte, da sie Döbbernitz vor sich auftauchen sah. Die Leute sagten, er säße noch immer in Monte Carlo. Er war ja so wie so verloren für sie ... Der Wagen rasselte in den gepflasterten Schloßhof. Diener sprangen herzu; unter dem Portal erschien ein älterer Mann in einfachem Livreerock: der Schloßverwalter.

»O, lieber Baron, Sie schmeicheln mir! Wäre ich in der Tat ein ganzer Charakter, dann wäre ich auch ein besserer Kaufmann. Man hält mich allerdings für einen hervorragenden Industriellen, aber in Wahrheit bin ich es nicht. Wenigstens nicht ganz. Auf der einen Seite steckt noch zu viel vom Krämer in mir, auf der andern zu viel kaufmännischer Aristokratismus. Und das verträgt sich schlecht. Irgend ein bekannter Volkswirtschafterwar es nicht Friedrich List? – hat einmal gesagt, die Kraft, Reichtümer zu erwerben, sei mehr wert, als der Reichtum selbst. Das ist ein großes Wort, denn wirklich: klingendes Kapital kann zerrinnen, aber die Gabe des Erwerbens stiehlt uns niemand. Ich will nicht sagen, daß ich sie nicht auch besitze, denn sonst hätte ich esimmerhinnicht so weit gebracht. Doch hundertmal stelle ich mein Licht unter den Scheffelach ja, es ist so. Wozu erwerbe ich Landgüter und lege meinen Besitz fest und zersplittere damit mein bürgerliches Erbe: die Kraft des Schaffens, die Möglichkeit des Gewinnens? Aus aristokratischer Neigung, die sich mit dem Geiste des kaufmännischen Bürgertums im Grunde genommen herzlich wenig verträgt. Und diese Neigung treibt mich noch weiter. Döbbernitz soll verkauft werden; ich hätte nicht übel Lust, es an mich zu bringen und meinem Zweiten fideikommissarisch zu sichern

Seine persönliche Liebenswürdigkeit entzückte alle Welt, bis man es bei dem zunehmenden Verfall von Döbbernitz für nötig hielt, sich langsam zurückzuziehen. Denn allmählich artete der Leichtsinn Zernins aus. Häßliche Geschichten kamen in Umlauf; es ging in rasendem Galopp bergab. Hin und wieder verlangsamte die Erinnerung an den großen Vater das Tempo des Niedergangs ein wenig.

Zweihunderttausend Mark waren nötig, die Landwirtschaft auf Döbbernitz wieder in Gang zu bringen. Aber das genügte auch; und dann ... Die laute Stimme des Richters unterbrach seinen Gedankengang. »Vierhundertzehntausendrief der Kommerzienrat. »Zwanzigertönte die Stimme des Rechtsanwalts Stroschein. »Fünfundzwanzig!« »DreißigJetzt drängte sich Schellheim zu dem Konkurrenten hindurch.

Das war wieder einmal einer jener tollen Streiche des alten Paschas, mit denen er urplötzlich zutage zu treten pflegte, und immer dann, wenn man es am wenigsten erwartete. Was wollte er denn mit Döbbernitz?! »Fünfundvierzigschrie Schellheim und biß die Zähne zusammen. »Fünfzigtausendrief Rechtsanwalt Stroschein. In seiner Aufregung packte der Kommerzienrat den Rechtsanwalt an der Schulter.

Er dachte gleichfalls an den knurrigen Alten auf dem Baronshof. Aber das war doch nicht denkbar. Und auf einmal tauchte das Bild Axels vor ihm auf. Jader mußte es sein! Er wurde wütend. Die beiden Hellstjerns, der reiche und der arme, steckten zweifellos unter einer Decke. Man wollte ihm Döbbernitz nicht gönnen. Er hatte sich alles schon auf das genaueste zurechtgelegt.

Herr Legationssekretär von Hellstjern war Besitzer von Döbbernitz geworden, Neffe des Alten vom Baronshof, ein schwer reicher Herr, ein Millionär. Bertold wußte das ganz genau. Und 460000 Mark kostete ihn das Vergnügen. 422000 Mark betrug der Hypothekenstand von Döbbernitz; verblieb für Herrn von Zernin noch ein Reingewinn von 38000 Mark. Auch darüber wußte der brave Bertold genau Bescheid.

Schellheim spekuliert auf Döbbernitz. Ein unternehmender Geist, sozusagen der Typus der neuen Zeit, die im Zeichen der Industrie steht, und vor der wir Landjunker die Segel streichen müssen. Das ist nun mal nicht anders. #Enfin# – unser liebenswerter Gastgeber hat mir vorgeschlagen, Kurdirektor von Oberlemmingen zu werden. Was sagst du zu dieser Idee