Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 17. Juni 2025


Klaus von Zernin war verschwunden; irgend jemand wollte ihn in Monte Carlo gesehen haben. Auf Döbbernitz aber regten sich seit Wochen viele hundert fleißige Hände. Baron Hellstjern hatte sich selbst merkwürdigerweise noch gar nicht gezeigt; an seiner Statt schaltete mit unbeschränkter Vollmacht ein Administrator, den Heddas Vater Axel empfohlen hatte.

Für den folgenden Tag war in Zielenberg Termin zur Subhastation von Döbbernitz festgesetzt worden. Der Kommerzienrat hatte sich genau informiert. Zernin hatte seine Sache aufgegeben; er wollte dem Termin gar nicht beiwohnen. Auch sonst erwartete man wenig Reflektanten.

»Aber, Vetterantwortete sie heiter, »warum soll es mir nicht recht sein? Es ist doch naturgemäß, daß ich Döbbernitz lieber in den Händen eines Verwandten als in denen eines Fremden weiß, zumal es früher einmal Hellsternscher Besitz gewesen ist

Er dachte an die Zeiten zurück, da er Döbbernitz übernommen hatte, an den blühenden Stand seiner Felder, die blonde Flut der Saaten, die ersten Erntenzweifellos, er hätte seinen Besitz schon festhalten und auch gegen die Mißgunst schlechter Jahre verteidigen können, wenn ... Jawenn! Wozu sich noch Vorwürfe machen, wozu grübelnes war ja doch alles vorbei!

Sie aber blieb aufrecht stehen, bis sie im Gründunkel des Waldes seine Gestalt verschwinden sah. Und dann sank sie in die Kniee und sprach laut mit ihrem Gott, denn nur er konnte sie hier hören und seine Schöpfungder schluchzende See und die Bäume am Ufer. Es war in der dritten Nachmittagstunde, als ein kleines Gefährt, ein offener Korbwagen, in den Schloßhof von Döbbernitz rasselte.

Wider Erwarten war der Alte mit allen diesen Vorschlägen sehr einverstanden. Besonders auf die Tante Jutta freute er sich und war neugierig, ob sie sich immer noch wie früher die Ohrlöckchen braun und das übrige Haar schwarz färbe und die kleine, rote Stupsnase weiß pudere. So siedelte er denn nach Döbbernitz über.

Und war sie nicht auch immer noch an Klaus gebunden? Er hatte sie rufen und holen wollen, wenn er sich in der Fremde eine Stellung geschaffen haben würde; mit diesem Versprechen war er von ihr geschieden. Darüber waren Monde vergangen. Die Leute sagten, er verspiele seinen Erlös aus dem Verkaufe von Döbbernitz am grünen Tische Monacos. Aber wer wußte, ob das wahr sei?

»Ich muß noch einiges sagen, Heddabegann er von neuem. »Auch der Kommerzienrat hat die heikle Sache mit taktvollen Händen angefaßtwie ein Mann von Welt, ich kann es nicht leugnen. Aber er setzte doch gleich mit Zukunftsmusik ein; es herrscht eine ausgesprochene Wagnersche Atmosphäre in dem Hause. Er will Döbbernitz kaufen und ein Fideikommiß für Gunther daraus machen; da solltet ihr denn im Sommer leben

Aber vor allen Dingen: wie behaglich wollte man es sich auf Döbbernitz einzurichten suchen und mit welcher Lust an die Arbeit gehen, diesen hübschen Besitz wieder in die Höhe zu bringen! Bei diesem Gedanken wurde auch Hedda lebhaft. Ach janach Arbeit, die ihres Zieles wert sei, sehnte sie sich! Und gerade eine große Wirtschaft lockte sie doppelt ...

»Und das soll bald geschehen. Mein Abschied ist mir in Gnaden bewilligtsogar mit einem Orden, der sehr schön aussieht und an einem Bande mit drei Farben hängt. Da will ich mich denn nun im Spätherbst in Eurer Nähe, nämlich in Döbbernitz, festsetzen. Rieske, der Verwalter, den Du, lieber Ohm, mir empfohlen hast, scheint sich ausgezeichnet zu machen.

Wort des Tages

liebesbund

Andere suchen