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Die Stiefelspitze, die sie beinahe verriet, ach, und die Angst, die sie ausgestanden! – »Und es war doch schönrief Nellie aus, »ich wünsche, daß wir noch einmal alles machen könnten!« »Wenn du nach Moosdorf kommstsagte Ilse, »dann wollen wir in die Bäume klettern nach Herzenslust! Du wirst es bald lernen! O, es wird dir bei uns gefallen!

»Juristwiederholte Ilse und sah ihren Nachbar etwas mißtrauisch an. »Das glaube ich nicht! Sie sehen nicht so aus.« »Warum nicht? Haben die Juristen ein besonderes AussehenDiese Frage brachte sie etwas in Verlegenheit. Sie hätte ihm keine andre Antwort daraus geben können, als daß die Juristen, die öfters auf Moosdorf zu Gaste kamen, ganz anders ausschauten.

Der Gedanke, daß sie zurück müsse nach Moosdorf, behielt die Oberhand. Sie fing an, ihre Sachen aus der Kommode zu räumen und war eben im Begriff, das Mädchen zu beauftragen, ihr den Koffer vom Boden herabzuholen, als Nellie und gleich darauf Fräulein Güssow in das Zimmer traten. Erstaunt blickte letztere auf die umherliegenden Sachen. »Nun, Ilse, was soll denn das bedeutenfragte sie.

Einige Male freilich ertappte sie sich auf dem Wege nach Lindenhof und Leos Bild neckte sie aus den Zeilen, aber sie wehrte sich tapfer gegen diese Traumbilder. Sie schwanden von selbst, je näher sie der Heimat kam. Sie legte das Buch beiseite und blickte zum Fenster hinaus. Schon erkannte sie verschiedene Ortschaften, die in der Nähe von Moosdorf lagen, schon konnte sie den Bahnhof erkennen!

Ilse senkte den Blick und schwieg. Der Oberamtmann lachte. »Sie haben recht, Fräuleinsagte er, »und wir hätten das selbst vorher bedenken können. Ihre große Güte, den Hund bei Ihrem Herrn Bruder unterzubringen, wird Ilse mit vielem Danke annehmen, nicht wahrSie schüttelte den Kopf. »Fremde Leute sollen Bob nicht haben, Papa, du nimmst ihn wieder mit nach Moosdorf

„O, sie hat eine gute Traum, denn sie lacht,“ sagte Nellie später zu ihrem Mann. Nun erlosch auch das letzte Licht in der Wohnung Doktor Althoffs, und das Haus lag in tiefem Dunkel da. In Moosdorf hatte Ilses Flucht großen Schrecken hervorgerufen.

Alle lachten und Ilse reichte dem Freunde ihrer Kindheit die Hand. »Es ist gut, Johannsagte der Oberamtmann, »du hast eine schöne Rede gehalten. Nun aber steige auf und lasse die Pferde tüchtig zugreifen, in einer halben Stunde müssen wir in Moosdorf seinIm Vaterhause war alles festlich bereitet.

Den Bahnhof erreichte sie von Moosdorf bequem in einer halben Stundedanach war es aber die höchste Zeit zum Aufbruch. Die verweinten Augen wusch sie mit frischem Wasser und ordnete ihr wirres Haar; sie setzte ihren Hut auf, holte ihren Mantel und hing ihn über den Arm.

Ilse sah die Freundin traurig und bedauernd an. »Wenn du wirklich eine Gouvernante werden mußt, Nellie, so versprich mir fest, daß du all’ deine Ferien bei uns in Moosdorf zubringen willst. Meine Heimat soll auch die deinige seinMit einem Handschlage wurde dies Versprechen besiegelt. »Du bist sehr gut, Ilse, ich werde nie wieder ein Mädchen lieben wie dir. Vergiß mir nie!

Du wirst uns fleißig Briefe schreiben und die Mama oder ich werden dir täglich Nachricht geben von uns, von allem, was dich in Moosdorf interessiertUnd er nahm sein Taschentuch und trocknete damit die immer von neuem hervorbrechenden Thränen seines Kindes.