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Laß uns hören, was er bringt. Was soll ich mit diesen Zeilen? Zorn quillt mir im Auge heiß. Bist du einer, der da weiß? Karkhan. Seinem Hause nah verwandt. König. Nun, so sprich, was dir bekannt. Karkhan. Was man sagt, nicht was ich meine. Jenen Toten, dir bewußt, Fanden wir im Abendscheine, Einen Dolch in seiner Brust. Und der Dolch er war der deine. König. Mein Dolch? Wie? Hier ist mein Dolch.

Karkhan. Jenen Dolch, den du beim Jagen Pflegtest in dem Gurt zu tragen, Und auch trugst zu jener Zeit, Da ein Wunder dich befreit. Rustan, dir gab ich den Dolch, Der im Wahnwitz der Gefahr Meiner Hand entfallen war. Bring ihn her! Gib mir ihn wieder! Du entfärbst dich? Rustan! Rustan!

Abgebrochne Schmerzenslaute, Formt ihr euch zu Sinn und Worten? Kannst du zeugen, wohl, so zeuge! Breche dann der Himmel ein. Gib den Namen und vollende! "Eures Königs Mörder" Rustan! Karkhan. Gott, er stirbt! Gülnare. O ew'ge Vorsicht! Rustan. Zanga! Zanga. Herr! Rustan. Hast du vernommen? Zanga. Wohl! Rustan. Es ist nichts Wirklichs, sag ich.

Längst schon dieses Tags gewärtig, Sah ich so mich weise vor: Wer von Gnade lebt, ist zaghaft, Wer auf Dank zählt, ist ein Tor. Gülnare. Wie nur allzu schnell enthüllst du, Was die Ahnung längst befürchtet. Vater, Vater! Welchem Schützer Gabst dein Liebstes du in Haft! Rustan. Er wohl wußte, wem zu trauen: Nicht der blöden Scheu, der Kraft. Karkhan.

Man verweigert die Erklärung Dem von mir gesandten Diener. Hier bin ich, mein eigner Bote, Um zu fragen, was geschah. Führt sie fort! Gülnare. Wer sind die Leute? Rustan. Hochverräter. Karkhan. Unterdrückte, Die zu deinen Füßen flehn. Gülnare. Laßt sie sprechen. Rustan. Einverstanden Mit dem alten grauen Frevler, Der nur allzu leicht gebüßt Karkhan.

War's ein Dolch mit grünen Steinen? Karkhan. Mit Smaragden reich besetzt; Tief im Busen eingetrieben, Wo er graß zusammenhielt Den durchnäßten braunen Mantel. König. Braunen Mantel? Stand am Felsen Bleich und hager du standst seitwärts. Oben er, und schoß Wer traf? Rustan, Rustan! Sprich nicht jetzt! Nicht ein Wort, das dich gereuet. Ich will hin, den Toten sehn, Du magst nach dem Dolche gehn.

Diese nicht, sie sind nur Diener; Triff mich selber, hast du Mut! Alle, nur nicht dich! Gülnare. Ei, Kühner! Trafst den Vater; scheust du Blut? Zanga! Zanga! Gülnare. Nun mag's gelten! Nun an euch! Nun nehmt ihn fest! Die dort Aufgestellten, Karkhan an ihrer Spitze, wenden sich nach dem Hintergrunde. Rustans Stimme. Zanga! Zanga! Meine Pferde! Karkhan.

Und schon, dünkt mich, hat's begonnen, Denn der Helfer seiner Taten, Sieh, verschüchtert, stumm, beklommen, Wie nach schlecht vollbrachtem Auftrag, Kehrt er wieder, ist er da. Karkhan. Und herauf die weiten Stiegen Dringt ein bunt verworrnes Rauschen, Wie von Tritten, wie von Stimmen. Ja, dein Volk führt deine Sache, Und es kam der Tag der Rache. Siehst du dort? Mein Ohm ist frei!

Kommt und folget mir zur Fürstin, Dort allein ist Schutz und Halt; Dieser Tag, er sei der letzte Eingedrungner Machtgewalt. Halt noch erst! Gebt euch gefangen! Karkhan. Welchen Rechtes? Rustan. Hochverräter! Zanga! Wachen! Wachen! Zanga! Rustan. Zieht nur aus die feigen Waffen, Nicht ein Heer von euresgleichen Fürcht ich, einzeln, wie ich bin. Rustan. Schafft sie fort, die Hochverräter! Karkhan.

Rustan, kostbar gekleidet, einen goldenen Reif im Haar, kommt hastig durch den Haupteingang. In demselben Augenblicke tritt Zanga durch die Seitentüre links ein. Rustan bedeutet ihm mit auf den Mund gelegtem Finger, umzukehren. Zanga zieht sich durch die Tür zurück. Rustan selbst tritt in den durch den Vorhang abgeschlossenen Raum. Karkhan. Hierher kommt, und folgt mir, Freunde!