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Ja, ich bin dessen vollkommen sicher, daß viele meiner hohen Gönner in England, denen die Eingebornenfrage Süd-Afrika's am Herzen liegt, nie einen solchen Anblick vergessen würden, wie er sich den Bewohnern vieler Capland-Städte noch darbietet, in den Diamantenfeldern jedoch ein alltäglicher war: daß der weiße Mann betrunkene Korannafrauen, wild fluchend, von Schmutz halb verzehrt, in den staubigen Straßen herumwanken sah, bis sich ihrer ein Wachmann erbarmte.

Manchmal, wenn mich ein neugieriges Verlangen nach solchen abenteuerlichen Dingen anwandelte, habe ich den Reisenden beneidet, der solche Wunder mit andern Wundern in lebendiger, alltäglicher Verbindung sieht. Aber auch er wird ein anderer Mensch. Es wandelt niemand ungestraft unter Palmen, und die Gesinnungen ändern sich gewiß in einem Lande, wo Elefanten und Tiger zu Hause sind.

»Ja lachen Sie nur, lachen Sie nur; wir lachen über Manches das uns später als nackte Wahrheit ganz entschieden in's Leben tritt. Wir lernen täglich; der Mensch lernt nie aus, und in früheren Zeiten sind Menschen für das als Hexen und Teufelsbündner verbrannt worden, was jetzt zu alltäglicher Wahrheit geworden ist, und von Niemandem mehr bezweifelt werden kann.

»Mein Vater hat Ihnen geschriebenbegann er. Klara fühlte eine wunderbare, liebevolle Ruhe in sich. Unbewußt etwas Mütterliches. »Ja. Ich war sehr, sehr überrascht. Aber es war richtig und herzlich von Ihrem Vater, daß er mich vorbereiteteSie schob an dem Tischals wolle sie das Sofa freimachen. – Tat, als sei dies ein alltäglicher Besuchwar fast unbefangen

Von dieser Masse alltäglicher Leute hob sich Emmas Gestalt ab, einsam und doch unerreichbar. Ihm wenigstens war es, als lägen tiefe Abgründe zwischen ihr und ihm.

So erzählte Doktor Überbein, und Klaus Heinrich wurde von Freundschaft erfüllt, während er ihm zuhörte. Er teilte seine Geringschätzung derer, die »es nicht nötig hatten« und sich des Morgens eine Zigarre anzündeten, Furcht und Freude bewegten ihn bei dem, was Überbein in seiner lustig bramarbasierenden Art über den »Wind«, die »Einblicke« und über des Lebens schmallippiges Antlitz verlauten ließ, und mit einer persönlichen Teilnahme verfolgte er seine glücklose und tapfere Laufbahn von der Abfindungssumme bis zur Anstellung als Gymnasiallehrer. Ihm war, als sei er auf irgendeine allgemeine Weise befähigt, sich an einem Gespräch über Schicksal und Strammheit zu beteiligen. Er fühlte eine Weichheit, das Erlebnis seiner eigenen fünfzehn Jahre geriet in Bewegung, ein Drang nach eigener Mitteilung und Hingabe kam ihn an, und er versuchte, auch seinerseits von sich zu erzählen. Aber das Merkwürdige war, daß Doktor Überbein dem Einhalt tat, sich solcher Absicht aufs entschiedenste widersetzte. »Nein, nein, Klaus Heinrichsagte er, »halt und Punktum. Nur keine Unmittelbarkeiten, wenn ich bitten darf! Nicht, als ob ich nicht wüßte, daß Sie mir allerlei zu erzählen hätten ... Ich habe es gewußt, als ich Ihnen einen halben Tag lang zugeschaut hatte. Aber Sie mißverstehen mich völlig, wenn Sie glauben, daß ich Sie dazu verleiten möchte, an meinem Halse zu weinen. Erstens würden Sie es über kurz oder lang bereuen. Aber zweitens kommen Ihnen die Freuden des traulichen Geständnisses überhaupt nicht zu ... Sehen Sie, ich darf schwatzen. Was bin ich? Ein Hilfslehrer. Kein ganz alltäglicher meinetwegen, aber doch nichts darüber hinaus. Ein sehr bestimmbares Einzelwesen. Aber Sie? Was sind Sie? Das ist schwieriger ... Sagen wir: ein Inbegriff, eine Art Ideal. Ein Gefäß. Eine sinnbildliche Existenz, Klaus Heinrich, und damit eine formale Existenz. Aber Form und Unmittelbarkeit wissen Sie noch nicht, daß sich das ausschließt? Es schließt sich aus. Sie haben kein Recht auf unmittelbare Vertraulichkeit, und wenn Sie's versuchten damit, so würden Sie selber erfahren, daß sie Ihnen nicht taugt, würden sie als unzulänglich und abgeschmackt erfinden. Ich muß Sie zur Haltung ermahnen, Klaus Heinrich

Lear. Was für Dienste kanst du thun? Kent. Ich kan ehrliche Geheimnisse bey mir behalten, reiten, lauffen, ein lustiges Mährchen auf eine langweilige Art erzählen, und eine leichte Commission ungeschikt ausrichten Wozu ein alltäglicher Mensch nur immer tüchtig ist, dazu bin ich der Mann; und das Beste an mir, ist Fleiß. Lear. Wie alt bist du? Kent.

Mit jedem Schritt unter so viel Stichen und Schlägen wurde ihm alltäglicher zu Sinn. Ein Krampf saß ihm in der Kehle. Der alte bittere, hoffnungslose Gram trat hervor. Wie eine Mauer, dick, unübersteiglich, richtete sie sich auf vor ihm, die grausame Blindheit der Menschen. Nun schien es ihm auf einmal, als ob alles Leugnen unnütz sei. Er war doch wohl nur eine eitle, kleine, flache Natur.

Was ist alltäglicher, als eine schöne Frau durch eine nicht schöne Geliebte verdrängt zu sehn! Und nicht etwa nach dem Satze toujours perdrix. O nein, es hat dies viel tiefre Zusammenhänge. Das Langweiligste von der Welt ist die lymphatisch-phlegmatische beauté, die beauté par excellence.

Ich wüßte wenigstens nicht, worin die Überhebung einer EMILIA GALOTTI bestehen sollte. Aber lassen wir diesen Punkt hier noch unentschieden. Uns genügt, daß unter Voraussetzung gewisser, nicht alltäglicher Bedingungen, und nur unter Voraussetzung derselben, der tragische Held sich vom Leben abzuwenden pflegt.