United States or Tonga ? Vote for the TOP Country of the Week !


Es war Hippolyt, der Emmas Gepäck brachte. Es machte ihm viel Mühe, es abzulegen. »Karl denkt schon gar nicht mehr daran«, dachte Emma, als sie den armen Teufel sah, dem das rote Haar in die schweißtriefende Stirn herabhing. Bovary zog einen Groschen aus der Westentasche. Er hatte kein Gefühl für die Demütigung, die für ihn in der bloßen Anwesenheit dieses Krüppels lag.

Auf ihrer Heimreise wollte sie in Rouen persönlich zum Leihbibliothekar gehen und Emmas Abonnement abbestellen. Wenn der Mann trotzdem sein Vergiftungswerk fortsetzte, sollte man da nicht das Recht haben, sich an die Polizei zu wenden? Der Abschied zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter war steif.

Wenn seine Augen dabei auf Emmas Arbeitskästchen fielen, auf ein Band, das liegengeblieben war, oder auf eine Stecknadel, die noch in einer Ritze des Nähtisches steckte, dann verfiel er in Träumereien und sah so traurig aus, daß das Kind auch mit traurig wurde. Kein Mensch besuchte sie mehr.

Wenn er beim Schlafengehen das Hemd wechselte, staunte Frau Homais diese goldene Spirale an, die ihn umschlang, und entbrannte in verdoppelter Liebe für diesen Mann, der wie ein Magier glänzte. Für Emmas Grabmal hatte er sehr schöne Ideen.

Das war doch sonderbar. Und alsobald stand es unumstößlich fest: sie war »seine gute FreundinLeo verstärkte unvorsichtigerweise diesen Klatsch, weil er unaufhörlich und vor jedermann von Emmas Schönheit und Klugheit schwärmte. Binet wurde ihm deshalb einmal gehörig grob: »Was geht mich denn das an? Ich gehöre nicht zu der Clique

Ich antwortete darum, als er mich bat, heut bei ihm zu Mittag zu essen: "Sehr gern, doch nur unter der Bedingung, daß ich nicht nur Ihretwegen, sondern auch um Ihrer Tochter willen kommen darf." Er horchte überrascht auf. "Um Emmas willen?" fragte er. "Ja." "Wie meinen Sie das? Haben Sie Absichten auf sie? Wollen Sie sie etwa heiraten?" "Allerdings." "Alle Wetter! Davon weiß ich kein Wort!

Seine eigne, heiße Sinnlichkeit verbarg sich unter leidenschaftlicher Bewunderung und inniger Dankbarkeit. Seine anbetungsvolle stille Liebe war Emmas Entzücken. Sie hegte und pflegte sie mit tausend Liebkosungen, immer in Angst, sein Herz zu verlieren. Oft sagte sie ihm mit weicher, melancholischer Stimme: »Ach du! Du wirst mich verlassen! Du wirst dich verheiraten!

Etwas von dem allumfassenden Goethegeist, dem "nichts Menschliches fremd war", lebte in ihr und machte es ihr möglich, schon mit einundzwanzig Jahren zu dieser Zeit sind die Charakterbilder Ottiliens, Emmas, Louisens und das des Professors Scheidler entstanden in den Seelen ihrer Freunde, wie in einem offenen Buche zu lesen.

Als er das leichenhafte Antlitz Emmas sah, zog er schon von weitem die Brauen hoch. Sie lag mit offnem Munde auf dem Rücken ausgestreckt da. Während er Canivets Bericht scheinbar aufmerksam anhörte, strich er sich mit dem Zeigefinger um die Nasenflügel und sagte ein paarmal: »Gut! ... GutDann aber zuckte er bedenklich mit den Achseln. Bovary beobachtete ihn ängstlich.

Karl schien sich zu freuen, ihn wiederzusehen; aber weder am Abend noch andern Tags wich er von Emmas Seite. Erst nachts kam sie allein mit Leo zusammen, auf dem Wege hinter dem Garten, an der kleinen Treppe zum Bach, wie einst mit dem andern. Da ein Gewitterregen niederging, plauderten sie unter einem Regenschirm, bei Donner und Blitz. Die Trennung war ihnen unerträglich.