Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 26. Juni 2025
Aber allmählich erweiterte sich der Ideenkreis, dessen Mittelpunkt er war, und der Heiligenschein, den er getragen hatte, erblich schließlich, um auf andren Idealgeschöpfen wieder aufzuflammen. Unermeßlich wie das Weltmeer, in der Sonne eines Wunderhimmels, so stand Paris vor Emmas Phantasie.
Emma! du bist mein! dein Vater hat dich mir zugesagt, du mein! ich dein! so rief Löwenau als er in Emmas Zimmer trat und in ihre Arme eilte. Jetzt kann uns nichts in der Welt von einander reißen. Emma. Ich dein? du mein? Löwenau. Nur etwas mangelt unserm Glück und dieses Wort umfaßt noch mehr. Emma. Was könnte dieses Etwas sein? Löwenau.
Rudolf, der bei Emmas Tode sein Beileid nur durch seine Visitenkarte bezeigt hatte, murmelte zunächst einige Worte der Entschuldigung, dann aber faßte er Mut und hatte sogar die Dreistigkeit, es war ein heißer Augusttag Karl zu einem Glas Bier in der nächsten Kneipe einzuladen. Er lümmelte sich Karl gegenüber auf der Tischplatte auf, plauderte und schmauchte seine Zigarre.
Alle andern beklagten Emmas Tod, besonders Lheureux, der nicht verfehlt hatte, zum Begräbnis zu erscheinen. »Die arme, liebe Frau! Welch ein Schlag für ihren Mann!« Der Apotheker antwortete: »Wissen Sie, wenn ich nicht gewesen wäre, hätte er aus Verzweiflung Selbstmord begangen.« »Sie war immer so liebenswürdig! Wenn ich bedenke, daß sie vorigen Sonnabend noch in meinem Laden war!«
Einmal, als das Paar dicht an einer der Türen vorbeitanzte, wickelte sich Emmas Schleppe um das Bein ihres Tänzers. Sie fühlten sich beide und blickten sich einander in die Augen. Ein Schwindel ergriff Emma. Sie wollte stehen bleiben.
Von dieser Masse alltäglicher Leute hob sich Emmas Gestalt ab, einsam und doch unerreichbar. Ihm wenigstens war es, als lägen tiefe Abgründe zwischen ihr und ihm.
Des Menschen Wort ist wie eine gesprungene Pauke, auf der wir eine Melodie heraustrommeln, nach der kaum ein Bär tanzt, während wir die Sterne bewegen möchten. Aber mit der Überlegenheit, die kritischen Naturen eigentümlich ist, die immer Herren ihrer selbst bleiben, entlockte Rudolf auch dieser Liebschaft neue Genüsse. Er nahm keine ihm unbequeme Rücksicht auf Emmas Schamhaftigkeit mehr.
Insbesondre mahnte Lheureux in lästiger Weise. Er hatte den Höhepunkt von Emmas Krankheit dazu benutzt, ihre Rechnung höher auszuschreiben, als sie wirklich war. Flugs brachte er auch den Mantel, die Handtasche und zwei Koffer statt des einen und noch eine Menge andrer Gegenstände, die bestellt worden seien, wie er behauptete.
Emmas Kinn war ihr auf die Brust hinabgesunken, ihre Augen standen unnatürlich weit offen, und ihre armen Hände tasteten über den Bettüberzug hin, mit einer jener rührend-schrecklichen Gebärden, die Sterbenden eigen sind. Man hat die Empfindung, als bereiteten sie sich selber ihr Totenbett.
»Ich bin kein Mann!« rief er aus. »Hol mich der Teufel! Ein hübsches Weib wars doch!« Emmas Reize und all die Freuden der Liebschaft mit ihr lockten ihn noch einmal. Er ward weich. Dann aber empörte er sich gegen diese Rührung. »Nein, nein! Ich kann Haus und Hof nicht verlassen!« Er gestikulierte heftig. »Und dann das lästige Kind ... die Scherereien ... die Kosten!«
Wort des Tages
Andere suchen