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Durch ihre fortwährenden Käufe, ihr Nichtbarbezahlen, die Darlehen, das Ausstellen von Wechseln, die Zinsen, die Prolongationen, Provisionen usw. waren ihre Schulden bis zu dieser Höhe angelaufen. Lheureux wartete auf dieses Geld ungeduldig. Er brauchte es zu neuen Geschäften. Mit unbefangener Miene trat Emma in sein Kontor. »Wissen Sie, was mir da zugefertigt worden ist? Das ist wohl ein Scherz

Sie habe nicht gewußt, sie sei überrascht worden ... »Ist das denn meine Schuldfragte Lheureux mit einer höhnischen Geste. »Während ich mich hier abplagte, haben Sie herrlich und in Freuden gelebt!« »Wollen Sie mir eine Moralpredigt halten?« »Das könnte nichts schadenSie wurde feig und legte sich aufs Bitten.

Als Emma wissen wollte, ob sie etwas herausrücke, gab er ihr zur Antwort: »Ja! Aber sie will die Rechnung sehenAm andern Morgen lief Emma zu Lheureux und ersuchte ihn um eine besondre Rechnung auf rund tausend Franken. Sonst käme die ganze Geschichte und auch die Veräußerung des Grundstücks heraus. Letztere hatte der Händler so geschickt betrieben, daß sie erst viel später bekannt wurde.

Als Emma sagte, damit solle ihre Rechnung beglichen werden, meinte Lheureux: »Auf Ehre, es ist doch schade, daß Sie ein so schönes Sümmchen gleich wieder aus der Hand geben wollenSie sah auf die Banknoten und dachte an die unbegrenzte Zahl der Stelldichein, die ihr diese zweitausend Franken bedeuteten. »Wie? Wie meinen Siestammelte sie.

Lheureux wußte genau Bescheid über das Grundstück; er kannte sogar die Anzahl der Hektare und die Namen der Nachbarn. »An Ihrer Stelle«, sagte er, »versuchte ich, es loszuwerden. Sie bekämen dann sogar noch bar Geld herausSie entgegnete, es sei schwer, einen Käufer zu finden, aber Lheureux meinte, das ließe sich schon machen. Da fragte sie, was sie tun müsse, um das Haus zu verkaufen.

Vor der Schmiede bog Rudolf mit einem Male von der Hauptstraße ab in einen Fußweg ein. Er zog Frau Bovary mit sich und rief laut: »Leben Sie wohl, Herr Lheureux! Viel Vergnügen!« »Den haben Sie aber fein abgeschütteltlachte Emma. »Warum sollen wir uns von fremden Leuten belästigen lassenmeinte Rudolf. »Noch dazu heute, wo ich das Glück habe, mit Ihnen ...« Sie wurde rot.

Lheureux lief zwischen seinem Schreibtisch und dem Fenster hin und her und sagte immer wieder: »Jawohl, das zeig ich ihm ... das zeig ich ihm ...« Plötzlich trat er vor Emma hin und sagte in wieder friedlichem Tone: »'s ist grade kein Vergnügen das weiß ich wohl! aber es ist noch niemand dran gestorben, und da es der einzige Weg ist, der Ihnen bleibt, um mich zu bezahlen ...«

Sobald sie allein waren, beglückwünschte Lheureux Emma in ziemlich eindeutigen Worten zur Erbschaft und schwatzte dann von gleichgültigen Dingen, vom Spalierobst, von der Ernte und von seiner Gesundheit, die immer »so lala« sei. Er müßte sich wirklich höllisch anstrengen und, was die Leute auch sagten, ihm fehle doch die Butter zum Brote. Emma ließ ihn reden.

Lheureux hatte ihr für die nächste Zeit Geld in Aussicht gestellt. Sie schaffte ein Paar cremefarbige Stores für ihr Zimmer an. Lheureux rühmte ihre Billigkeit. Dann bestellte sie einen Teppich, den der Händler bereitwillig zu besorgen versprach, wobei er versicherte, er werde »die Welt nicht kosten«. Lheureux war ihr unentbehrlich geworden.

Auf diese Weise sollte das erst armselige Sümmchen im Hause des Arztes wie in einem Sanatorium eine ordentliche Mastkur durchmachen und eines Tages dick und rund zu ihm zurückkehren. Lheureux hatte allenthalben Erfolge. Er erlangte die regelmäßigen Apfelweinlieferungen für das Neufchâteler Krankenhaus. Der Notar Guillaumin schanzte ihm Aktien der Torfgruben zu Grümesnil zu.