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Mütterlich sprach die Frau dem Kleinen zu, ob er gleich nichts davon verstand: »Gelt, armer Kerl, gelt dir tut’s weh; gelt, ja, das sind böse Leut, die geben dir deinen Soxhlet nicht, sei nur still, mein Schatz, ich kauf’ dir Milch, still, still!

»Wer weiß, ob sie nur Betten mitbringensagte Frau Greiner. »Kinder, da dürft ihr euch schmal machen.« »Wie heißt der Böse, Mutterfragte Marie. »Soxhlet heißt er.« »Bei wem schläft der? Vor dem fürcht’ ich mich, gelt, den legst nicht zu mir?« »Der kommt ja nur für ein paar Wochensagte die Mutter.

»Dochsagte Elisabeth, »ich werde ihn gleich hereinholen, er ist draußen im Koffer, ich will nur zuerst dem Kleinen das Reisekleidchen abnehmenGreiner und seine Frau warfen sich vielsagende Blicke zu, sie wußten nun, daß Soxhlet kein menschliches Wesen war. Nicht so die Kinder.

Da freilich war eine Hitze, ein Dunst und Geruch, daß sie nicht glaubte, bleiben zu können. »Sie haben Feuer an diesem heißen Tagfragte sie. »Das bringt eben das Geschäft mit sichsagte Greiner und deutete auf seine Arbeit. Jetzt aber sprach Frau Greiner die Frage aus, die allen längst auf den Lippen lag: »Haben Sie den Soxhlet nicht mitgebracht

»Nein, er verträgt’s nicht, er ist an seinen Soxhlet gewöhntsagte die Mutter. »Aber gut ist’s, daß er’s nicht weiß und nicht bös auf uns ist, gelt du Kleiner, gelt du magst uns doch? Hast’s ja so gut bei uns, kein Mensch darf dir was tun! Und am Sonntag, da wird’s lustig, da fahren wir dich in Wald hinaus, wo die Vöglein singen und pfeifen, gelt du freust dich, kleiner Schelm

Die Kinder blieben ängstlich und fluchtbereit in der Ferne stehen, wunderten sich, daß ihre Mutter so ruhig herantrat, und dann waren sie halb beruhigt, und doch halb enttäuscht, als der Deckel aufgehoben wurde und lauter harmlose Dinge, Kleidungsstücke und Wäsche hervorkamen. »Und da ist der Soxhletsagte das Fräulein und vor den erstaunten Augen der Umstehenden zog sie ein Blechgestell mit einer Anzahl leerer Fläschchen heraus, ein Ding, so harmlos und unschuldig wie nur möglich, so daß die Kinder sich verblüfft ansahen. »Das ist der Soxhletsagte Frau Greiner und machte dabei ein nicht eben geistreiches Gesicht.

Marie blieb vorsichtig in einiger Entfernung stehen, Philipp aber trat näher. »Bleib darief die Schwester ängstlich und leise, daß es der Soxhlet nicht hören sollte. Als sich aber der unheimliche Koffer ganz still verhielt, wurden die Kinder kecker.

Der Ortsvorsteher schrieb nach Köln, man sollte den Vormund ausfindig machen und ihm den Todesfall mitteilen. Die Familie lasse auch fragen, ob sie die Wäsche, den Wagen und den Soxhlet als Erbe behalten dürfe? Er, Ruppert, halte das für selbstverständlich. Er habe es nie gebilligt, daß man dieser armen Familie das Kind zugeschoben habe, und bitte den Vormund, die Beerdigungskosten zu zahlen.

Für sie war die ganze elegante Erscheinung des Fräuleins mit dem Kind, der schöne Korbwagen, der feine Lederkoffer so wunderbar, daß es ihnen auf ein Wunder mehr auch nicht ankam, und sie glaubten nicht anders, als daß der wilde Soxhlet im Koffer eingesperrt sei. Neugierig schlichen sie miteinander hinaus in den kleinen Vorplatz, wo der Koffer abgestellt worden war.

»Soxhlet, den Namen habe ich aber noch nie gehörtsagte Greiner. »Die vornehmen Leut’ haben immer so tolle Namen«, meinte die Frau. »Alex steht gerade so wenig im Kalender, und Edith heißt bei uns auch niemand. Es kann auch gar niemand anders sein, als der größere Bub, sie schreibt ja, das Mädchen habe eine Unterkunft gefunden, aber die Buben nicht.