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Sappho, koestlich gekleidet, auf einem mit weissen Pferden bespannten Wagen, eine goldne Leier in der Hand, auf dem Haupte den Siegeskranz. Ihr zur Seite steht Phaon in einfacher Kleidung. Volk umgibt laut jubelnd den Zug. Heil Sappho, Heil! Heil Sappho, teure Frau! Sappho. Dank Freunde, Landsgenossen Dank.

Was mein ist, ist auch dein. Wenn du's gebrauchst, So machst du erst dass der Besitz mich freut. Sieh um dich her, du stehst in deinem Hause. Den Dienern zeig ich dich als ihren Herrn, Der Herrin Beispiel wird sie dienen lehren. Heraus ihr Maedchen! Sklaven! Hierher! Phaon. Sappho! Wie kann ich so viel Guete je bezahlen? Stets wachsend fast erdrueckt mich meine Schuld! Vierter Auftritt Eucharis.

Sappho. Melitten rief ich. Wo ist sie? Eucharis. Wo? auf ihrer Kammer, denk ich. Sappho. Sucht sie die Einsamkeit! Was macht sie dort? Eucharis. Ich weiss nicht. Aber seltsam ist ihr Wesen, Und fremd ihr Treiben schon den ganzen Tag.

Dank dir Sappho! Du gabst mir selber Waffen gegen dich! Melitta. O schone seiner! Hin nach Chios sollt' ich! Phaon. Nach Chios? Melitta. Ja, ein Gastfreund Sapphos hauset dort, Er sollte wohl Melitten ihr bewahren! Phaon. Wie, uebers Meer? Melitta. Ein Kahn dort in der Bucht! Phaon. Ein Kahn? Melitta. So sprach er, ist's nicht also, Vater? Rhamnes.

Bin ich nicht ein freier Mann? Wer gab das Recht ihr meinen Schritt zu hemmen? Noch Richterstuehle gibt's in Griechenland, Mit Schrecken soll die Stolze das erfahren. Zu Sappho hin! Ein Landmann. Du bleibst! Phaon. Wer haelt mich? Wer? Landmann. Wir alle hier! Phaon. Ich bin ein freier Mann! Landmann. Du warst's, jetzt bist der Strafe du verfallen! Phaon. Der Strafe! und warum? Landmann.

Sappho. Wohl weiss ich's, wie du stumm und schuechtern standst. Das ganze Leben schien im Auge nur zu wohnen, Das sparsam aufgehoben von dem Grund Den nicht verloeschten Funken laut genug bezeugte. Ich hiess dich folgen und du folgtest mir In ungewisses Staunen tief versenkt. Phaon. Wer glaubte auch, dass Hellas' erste Frau Auf Hellas' letzten Juengling wuerde schauen! Sappho.

Wer sagte dir Dass sie es war? Ich wusst' es selber kaum! Du bist bewegt und ich Phaon. Wie? gehen soll ich? Nur eines lass mich Sappho dir noch sagen Phaon. Du willst nicht hoeren, ich soll gehn? Ich gehe! Zweiter Auftritt Wer zweifelt laenger noch? Klar ist es, klar!

Verraeter Frohlocket nicht! des Meeres fromme Goetter Sie raechen gern so abscheuwuerd'ge Tat. Und lasst den Notruf toenen! Achter Auftritt Sappho. Vorige. Sappho. Welch Schreckenslaut toent durch die stille Nacht Und greift dem Schlafverscheucher Kummer in sein Amt? Wer hat hier noch zu klagen ausser mir? Rhamnes. Ich, o Gebieterin! Sappho. Du, Rhamnes, hier? Und wo ist sie? Rhamnes. Melitta?

Das Auge zahlt so richtig als das Herz Fuer Traenen Traenen, seht! O schonet mein! Einer aus dem Volke. Willkommen auf der Heimat altem Boden, Willkommen in der Deinen frohem Kreis! Sappho. Umsonst sollt ihr die Buergerin nicht gruessen, Sie fuehrt zum Dank euch einen Buerger zu. Hier Phaon. Von den Besten stammet er Und mag auch kuehn sich stellen zu den Besten!

Da kommt der Rauhe und mit frechen Haenden Reisst er den goldnen Schleier mir herab, Zieht mich hernieder in die oede Wueste Wo rings kein Fusstritt, rings kein Pfad, Und jetzt, da er der einz'ge Gegenstand Der in der Leere mir entgegenstrahlt, Entzieht er mir die Hand, ach und entflieht! Rhamnes. O Herrin magst du weilen so im Dunkeln Beim feuchten Hauch der Nacht, der Meeresluft? Sappho.