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Du bist so sonderbar! Du kehrst dich ab Und deine Augen wagen nicht, die Worte, Die du mir gibst, freiblickend zu bekraeft'gen! Was hast du denn, dass du so bang und aengstlich? Sag mir, wo Sappho weilt, dass ich ihr nahe, Und weisst du's nicht, so lass mich gehn! Rhamnes. Halt da! Du darfst nicht fort! Melitta. Warum? Rhamnes. Du musst mit mir! Melitta. Wohin? Rhamnes.

Auf der linken Seite des Vorgrundes ein hohes Rosengebuesch mit einer Rasenbank davor. Erster Auftritt Zimbeln und Floeten und verworrener Volkszuruf in der Ferne. Rhamnes stuerzt herein. Rhamnes. Auf, auf vom weichen Schlaf! Sie kommt, sie naht! O dass doch nur die Wuensche Fluegel haben Und traeg der Fuss, indes das Herz lebendig. Heraus ihr faulen Maedchen! Zoegert ihr?

Loese schnell vom Strand den Nachen Der dort sich schaukelt in der nahen Bucht, Denn diese Nacht noch musst du fort nach Chios! Rhamnes. Allein? Sappho. Nein! Rhamnes. Und wer folget mir dahin? Sappho. Was sagst du? Rhamnes. Wer nach Chios mit mir ? Komm! Vorsichtig sei und leise, hoerst du mich? Geh in Melittens Kammer und gebeut ihr Hierher zu kommen, Sappho rufe sie.

Die Bewohner dieser Insel Sie ehren Sapphon wie ein fuerstlich Haupt, Sind stets bereit beim ersten Hilferuf In Waffen zu beschuetzen Sapphos Schwelle. Ein Wort von mir und Hunderte erheben Phaon. Du mahnst mich recht! Fast haett' ich es vergessen, Bei wem ich bin und wo. Du gehst mit uns! Rhamnes. Ich Herr? Phaon. Ja du, doch nur bis zum Gestade, Ich neide Sapphon solche Diener nicht!

Nach Komm nur mit zur nahen Bucht, Du sollst schon sehn! Melitta. Ihr Goetter, was soll das? Rhamnes. Komm Maedchen, Mitternacht ist bald vorueber. Die Stunde draengt! Mach fort! Melitta. Was hast du vor? Fort soll ich, fort! An weitentlegne Kuesten! Rhamnes. Sei ruhig Kind! An weitentlegne Kuesten? Was faellt dir ein? Ist Chios denn so weit? Melitta. Nach Chios? Nimmermehr! Rhamnes.

Und diese Hand war's, ach, und dieser Mund, Der sie zuerst der Leier Sprach' entlocken Und des Gesanges regellose Freiheit Mit suessem Band des Wohllauts binden lehrte. Heil Sappho, Sappho Heil! So freut euch doch! Seht ihr den Kranz? Melitta. Ich sehe Sappho nur! Wir wollen ihr entgegen! Rhamnes. Bleibt nur, bleibt! Was soll ihr eurer Freude schlechter Zoll? Sie ist an andern Beifall nun gewohnt!

Nein, fuerwahr, nicht da. Doch erst vor kurzem war sie hier! So komm! Melitta. Wohin? Rhamnes. Sie mag wohl an der Meereskueste Hinaufgewandelt sein, dort an der Bucht! Melitta. Dorthin geht sie ja nie. Rhamnes. Vielleicht doch heute! Melitta. Und warum heute denn? Rhamnes. Warum? je nu Weil dass sie eben mir den Auftrag gab! Nicht ansehn kann ich sie. Was sag ich ihr? Melitta.

Der trifft euch nicht, der Jugend vorschnell nennt. Melitta. Was schiltst du uns, da sind wir ja! Rhamnes. Sie naht. Melitta. Wer? Goetter! Rhamnes. Sappho naht! Heil, Sappho, Heil! Rhamnes. Jawohl, Heil, Sappho, Heil! Du braves Volk! Melitta. Doch was bedeutet Rhamnes. Nun bei allen Goettern Was fraegt das Maedchen auch so wunderlich.

Ei was nuetzt es dir Wenn auch in meinen Augen Traenen blinken. Es muss doch einmal sein! Drum Kind, mach fort! Melitta. Hier lieg ich auf den Knien! Lass dich erflehn! So ist denn niemand, der mich hoert und rettet? Rhamnes. Umsonst! du rufst das Haus mir wach. Komm mit! Melitta. Nein nimmermehr! Erbarmt sich niemand meiner? Fuenfter Auftritt Phaon. Vorige. Phaon. Das ist Melittens Stimme!

Melitta. Rhamnes. Diener und Dienerinnen. Vorige. Rhamnes. Du riefst, Gebieterin! Sappho. Ja, tretet naeher! Hier sehet euern Herrn! Herrn? Sappho. Wer spricht hier? Nichts! Sappho. So sprich auch nicht! Ihr seht hier euern Herrn. Was er begehrt Ist euch Befehl nicht minder als mein eigner.