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Aktualisiert: 11. Juni 2025
Ich habe mich aufs Vorlesen verlassen und gemeint, dabei fällt mir noch allerlei ein. Statt dessen ist mir aber allerlei herausgefallen. Merkwürdige Sache das, mit dem Vorlesen. Die eigne Stimme schon übt Kritik. Na,« seufzte er voll Resignation, »ich hab' mich halt blamiert. Versprich mir noch einmal: kein Wort davon gegen irgendwen. Es ist eine Dummheit, aber ich bitte dich versprich mir's.«
In der Lyrik der Schlesier Hofmann von Hofmannswaldau (1617-1679) und Daniel Caspar von Lohenstein (1635-1683) spielt Venus, prunkvoll aufgeputzt, eine triumphierende Rolle. Wenn sie, wie zuweilen bei Hofmannswaldau, vom Venuswagen steigt, ihr überladenes Geschmeide abtut und ein hübsches Breslauer Bürgermädchen wird, braunhaarig, braunäugig, rotwangig: da wird sie uns lieb und vertraut, wir setzen uns gern zu ihr ins Gras und lassen uns ein ihr zu Ehr und Preis verfertigtes Lied des Herrn von Hofmannswaldau mit leiser Stimme ins Ohr singen. Caspar von Lohenstein huldigte seinerseits neben der Venus den Göttern Mars und Mors. Er schrieb schwulstige Tragödien von schauerlicher Blutrünstigkeit. Der Entfaltung der Sitten und der Entwicklung der Tugend war die Zeit des Dreißigjährigen Krieges nicht gerade günstig. Im großen und im kleinen wurde geplündert, gemordet und vergewaltigt. Der Fürst vergewaltigte das Land, der Landsknecht die Bauernmagd. Zum Besten des Vaterlandes und zu höherer Ehre Gottes wurden die abscheulichsten Taten getan. Der Wiener Hofkapuziner Abraham a Santa Clara (1644-1709) wetterte in seinen Reden und Predigten mit Stentorstimme und einem gewaltigen Aufwand an schnurrigem Pathos gegen die Sittenlosigkeit, wobei er wenig genug ausrichtete. Der Elsässer Moscherosch (1601 bis 1669) malte in seinen »Gesichten Philanders von Sittewald« die Verrottung der Zeit, die ihre höchste dichterische Formung in Christoph von Grimmelshausens (aus Hessen, 1625-1676) »Abenteuerlichem Simplizissimus« fand. Neben dem Grübler Faust, dem weisen Narren Eulenspiegel kann man den reinen Toren Parsival als die dritte Verkörperung der deutschen Seele ansprechen. Parsival heißt bei Grimmelshausen Simplizissimus. Alle die vielfältigen Anfechtungen besiegt und überwindet die einfältige Seele, die groß und einfach in sich selber ruht, wie eine Perle in der Muschel. Der Hintergrund des Romans ist das zerrissene und zertretene Deutschland des Dreißigjährigen Krieges. Andreas Gryphius (aus Großglogau, 1616-1664) erlebte das allgemeine Elend seiner Zeit am eigenen Leibe und an eigener Seele nicht typisch wie Grimmelshausen, sondern individuell: und es gelang ihm, es bis zur reinsten lyrischen Gestaltung zu verklären. Das Leitmotiv seiner Gedichte ist das christliche Symbol von der Vergänglichkeit des Menschen und der Eitelkeit alles Irdischen. Dieses ursprünglich religiöse und fast kirchlich-dogmatische Gefühl vertieft sich in seinen Sonetten grandios künstlerisch zur Weltanschauung einer erschütternden Resignation und eines erhaben schmerzlichen Pessimismus. Die grauenvolle Zeit, die in dem Krieg und in dem Frieden, in dem wir heute gezwungen sind zu leben und zu sterben, eine Parallele findet, duldete keines fröhlichen Weltfreundes rosenroten Optimismus. =Vanitas! Vanitatum vanitas!= Es ist alles eitel. Daß auch der Seelen Schatz so vielen abgezwungen dies ist die bitterste Erfahrung, die uns auch der große Krieg von 1914 bis 1918 gelehrt hat. Lüge, Heuchelei, Mammonismus und Materialismus haben die Seelen regiert, und wo ist jemand, der da sprechen kann, daß die seine im Schwertertanz ums goldene Kalb ganz frei davon geblieben? Stoßt das goldene Kalb vom Sockel und setzt eine weiße Marmorstatue der Göttin der Liebe, der Welt- und Gott- und Menschenliebe an seiner statt und nehmt euch bei den Händen und schlingt um das Denkmal wie mit Rosenketten den Frühlingsreigen einer besseren Zeit. Elegie und Ironie wohnen nahe beieinander. In Gryphius' Lustspiel =»Horribilicribrifax«= schwingt er spöttischen Mundes die Geißel über Halbbildung und Phrasentum, die sich als Folge der Überschätzung alles Militärischen besonders beim Offiziersstand bemerkbar machten. Der aufschneiderische Maulheld =Horribilicribrifax= ist eine köstliche Figur, die man heute noch leibhaftig herumlaufen sehen kann. Einen bürgerlichen Maulhelden nahm sich Christian Reuter, ein Leipziger Student (geboren 1665), eine unstete Vagantennatur, die irgendwo im Elend verdarb und starb, zum Vorbild; es ist der Signor Eustachius Schelmuffski, dessen wahrhaftige, kuriose und sehr gefährliche Reisebeschreibung zu Wasser und zu Lande auf das vollkommenste und akkurateste er an den Tag gab. Diese lügenhafte Reisegeschichte, die Schelmuffski über Schweden, die Bretagne, Rom bis nach Indien führt (sie ist dem hochgeborenen großen Mogul dem
Und die Reden des Schusters sind auch wie ein Gesang, wie ein leiser Gesang der Resignation. In Klausenburg ist er geboren, das Untergymnasium hat er dort absolviert, war der beste Schüler, dann ist ihm der Vater gestorben, und der Vormund, ein Fleischhacker, hat ihn nicht weiterstudieren lassen.
Es war eine Art von Ermattung über ihn gekommen, der vernichtende Erfolg, welchen die vor seinen Augen jetzt klar liegende, gegen ihn gespielte Intrigue gehabt, beraubte ihn fast des Glaubens an die ewige Gerechtigkeit, und in stumpfer Resignation brachte er die dem Verhör folgenden Tage zu, ohne sich von seinem Lager zu erheben, nur die nothwendigsten Nahrungsmittel zu sich nehmend.
Mit einem verzweiflungsvollen Blick übersah Wolf Dietrich seine waffenstarrende Umgebung. Hilfe kann es nimmer geben, es ist alles verloren. So legte denn der Erzbischof die Rechte auf die Brust, die Resignation vor dem Nuntius war dadurch rechtskräftig geworden. Eine militärische Eskorte brachte den Entthronten wieder hinauf zur Veste.
Ein Teil, der des bewußten Seins, strebt vorwärts, kühn bis zur Selbstvernichtung, dem Neuen, dem Unerhörten, der genialen Assoziation entgegen, und ein anderer konservativer Teil reißt uns stets zurück in die Beharrung, die Resignation, in das Philisterium. In jedem von uns steckt ein Neuerer und ein Reaktionär, beide miteinander oft in wütendem Kampf.
Täuschte er sich dennoch? War sie glücklicher hier, als sie es früher gewesen? Oder war diese Resignation nur die Folge eines äußeren Zwanges. Nein, er konnte sich nicht täuschen! Sie litt. Eine herrliche und fast unerschöpfliche Fülle von Lebenskraft hatte sie bisher aufrecht erhalten. Noch war nichts in ihr angegriffen, geschweige denn gestört. Aber der äußere Dunst begann sie zu bleichen.
Der Rationalismus war bedingt durch das Illusionsbedürfnis der Romantik und dieses wiederum durch ihre Resignation gegenüber dem Leben, aus der die Auffassung der Kunst als des Gegensatzes zum Leben, als des großen Täuschungsmittels, als des Lebenssurrogates erwuchs. Solche Auffassung mußte notwendig in der Theorie zur Kunstideologie, in der Praxis zur Wirklichkeits-Imitation führen.
Ich gab mich der Herrlichkeit rückhaltlos, wie immer, hin und wollte auf allen Glanz der Welt verzichten, um in die Lodenjoppe und dieses bajuvarische Behagen zu schliefen. Ich setzte meiner Mutter mit Bitten zu, mich zum niederen Forstdienst gehen zu lassen, aber zu meinem Glücke erkannte sie die Ursache meiner Resignation auf die höhere Laufbahn.
In den Wissenschaften ist viel Gewisses, sobald man sich von den Ausnahmen nicht irremachen läßt und die Probleme zu ehren weiß. Wenn ich mich beim Urphänomen zuletzt beruhige, so ist es doch auch nur Resignation; aber es bleibt ein großer Unterschied, ob ich mich an den Grenzen der Menschheit resigniere oder innerhalb einer hypothetischen Beschränktheit meines bornierten Individuums.
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