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Aber eigentliche dichterische Form gewann für ihn dieser Stoff erst durch das neue Moment, das die Kleistische Erzählung hinzubringt: durch die Kraft, mit der Littegarde das Gefühl, das in ihrer Brust lebt, »wie einen Felsen emportürmt« und es gegen Himmel und Erde, gegen den vernichtenden Schuldbeweis des göttlichen Urteils selbst behauptet.

Meine dichterische Neigung verfolgte er mit beißendem Spott, namentlich, wenn junge Mädchen dabei waren, vor denen er zu glänzen liebte, und denen seine Witzworte in Heinescher Manier, seine Belesenheit und Schlagfertigkeit imponierten.

Der für dichterische und bildnerische Schöpfungen empfängliche Geist fühlt sich dem Altertum gegenüber in den anmutigst-ideellen Naturzustand versetzt; und noch auf den heutigen Tag haben die homerischen Gesänge die Kraft, uns wenigstens für Augenblicke von der furchtbaren Last zu befreien, welche die überlieferung von mehrern tausend Jahren auf uns gewälzt hat.

Für den künstlerischen Humor, d.h. für die aktive Erzeugung humoristischer Stimmung, ist der Besitz des Musenkusses unerläßlich. Jeder große Humorist ist auch ein großer Dichter. Die dichterische Erzeugung des Humors ist eins mit einer großen, frei schaltenden und waltenden Phantasie, die im Reich des Realen ebensogut zu Hause ist wie auf den Gletscherhöhen des Idealen.

Wenn wirklich Fichtes Schrift es gewesen ist, die das Problem der Willensfreiheit zuerst in seiner ganzen Schärfe und Klarheit vor Kleist hingestellt hat, so ließe sich begreifen, daß sie für Kleist von Anfang an mehr als eine abstrakte theoretische Spekulation bedeuten mußte: denn die abstrakte begriffliche Erörterung berührte hier in ihm selbst ein seelisches Motiv, das für seine gesamte dichterische Gefühlsauffassung des Welt- und Lebenszusammenhangs entscheidend war.

Ein Gelehrter, der Literatur, Kultur oder Verfassung eines Volkes studiert, kann wertvolle Einzelzüge vereinigen, dasselbe kann ein gereifter Bürger, der irgendwo gelebt und gute oder schlechte Geschäfte gemacht hat; das Einfühlen in die Natur eines einzelnen, das viel schwierigere Einfühlen in die Natur eines Volkes fordert intuitive, ja dichterische Begabung.

Der traditionelle Optimismus seiner Jugendphilosophie wandelt sich jetzt in die ihm eigene dichterische, in die eigentlich ~tragische~ Weltanschauung. In allen seinen Dichtungen, in den Schroffensteinern und im Kohlhaas, in der Penthesilea, in der Marquise von O ..., im Erdbeben von Chili ist dieser neue Ton vernehmbar.

Dies ist der formale Grund und die dichterische Rechtfertigung der romantischen Anforderung an den Roman, daß er alle Formen in sich vereinigend reine Lyrik und reinen Gedanken in seinen Aufbau aufnehmen soll.

Der Herr Graf sagte nun, wie er vor diesem wäre in die Schule gegangen, so hätte er ein bischen reimen lernen, ob ers aber würde noch können, wüßte er nicht, doch müßte ers versuchen, obs angehn wollte. Hierauf setzte sich der Graf nun hin, nahm Feder und Tinte und fing da an zu dichten. Was er damals nun aufschmierte, waren folgende Zeilen: Tag im Kalender. Dichterische Erfindung.

Das Dichterische hängt nicht notwendig mit der Bildung zusammen, hängt wenigstens nicht von ihr ab, es beruht auf Schwung und Tiefe, und der Sinn dafür findet sich oft reiner beim Volke als bei der Klasse der gebildeten, aber nicht ganz durchgebildeten Personen.