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Frau Littegarde, als sie Herrn Friedrichs Mutter und Schwestern zur Seite eintreten sah, stand, mit dem ihr eigenen Ausdruck von Wuerde, der durch den Schmerz, welcher ueber ihr Wesen verbreitet war, noch ruehrender ward, von ihrem Sessel auf, und fragte sie, indem sie ihnen entgegen ging: was sie in einem so verhaengnisvollen Augenblick zu ihr fuehre?

"Genug, meine teuerste Littegarde!" rief Herr Friedrich, indem er mit edlem Eifer ihre Hand nahm, und an seine Lippen drueckte: "verliert kein Wort zur Verteidigung und Rechtfertigung Eurer Unschuld!

Die Brueder, die gegenwaertig waren, hoben ihn bestuerzt vom Boden auf, und riefen einen Arzt herbei, der zu seiner Pflege, in den Nebengebaeuden wohnte; aber alle Muehe, ihn wieder ins Leben zurueck zu bringen, war umsonst: er gab, waehrend Frau Littegarde besinnungslos in dem Schoss ihrer Frauen lag, seinen Geist auf, und diese, da sie erwachte, hatte auch nicht den letzten bittersuessen Trost, ihm ein Wort zur Verteidigung ihrer Ehre in die Ewigkeit mitgegeben zu haben.

Inzwischen war, vor dem zu Basel von dem Kaiser eingesetzten Tribunal, gegen Herrn Friedrich von Trota sowohl, als seine Freundin, Frau Littegarde von Auerstein, die Klage wegen suendhaft angerufenen goettlichen Schiedsurteils eingeleitet, und beide, dem bestehenden Gesetz gemaess, verurteilt worden, auf dem Platz des Zweikampfs selbst, den schmaehlichen Tod der Flammen zu erleiden.

Littegarde, nachdem sie ihr, mit einer Blaesse, die ihr ueber das Antlitz flog, einen Augenblick starr ins Gesicht gesehen hatte, bog, sobald sie die Bedeutung dieser Worte in ihrem ganzen Umfang verstanden hatte, ein Knie vor ihr.

Deine Worte geben mir das Leben wieder; der Tod schreckt mich nicht mehr, und die Ewigkeit, soeben noch wie ein Meer unabsehbaren Elends vor mir ausgebreitet, geht wieder, wie ein Reich voll tausend glaenziger Sonnen, vor mir auf!" Du Ungluecklicher, sagte Littegarde, indem sie sich zurueck zog: wie kannst du dem, was dir mein Mund sagt, Glauben schenken?

Man bezeichnete ihm, im Verlauf des Schreibens, genau die Stunde und den Ort, in welchem der Graf, seinem Vorgeben gemaess, bei Frau Littegarde seinen Besuch heimlich abgestattet haben wollte, und schickte ihm sogar einen, von ihrem verstorbenen Gemahl herruehrenden Ring mit, den er beim Abschied, zum Andenken an die verflossene Nacht, aus ihrer Hand empfangen zu haben versicherte.

Ich dir ein Greuel? versetzte Herr Friedrich betroffen. Womit, meine edelmuetige Littegarde, hat dein Friedrich diesen Empfang verdient? Bei diesen Worten setzte ihm Kunigunde, auf den Wink der Mutter, einen Stuhl hin, und lud ihn, schwach wie er war, ein, sich darauf zu setzen.

Aber wer beschreibt das Entsetzen der ungluecklichen Littegarde, als sie sich, bei dem an der Tuer entstehenden Geraeusch, mit halb offner Brust und aufgeloestem Haar, von dem Stroh, das ihr untergeschuettet war, erhob und statt des Turmwaechters, den sie erwartete, den Kaemmerer, ihren edlen und vortrefflichen Freund, mit manchen Spuren der ausgestandenen Leiden, eine wehmuetige und ruehrende Erscheinung, an Berthas und Kunigundens Arm bei sich eintreten sah.

Sobald ihm seine Besinnung, deren ihn der Schmerz waehrend langer Zeit beraubte, wiederkehrte, war seine an die Mutter gerichtete Frage unaufhoerlich: was Frau Littegarde mache?