United States or Romania ? Vote for the TOP Country of the Week !


Während er als Oberhofmarschall, Oberzeremonienmeister und Hausmarschall, in seinem gestickten Kleide und seinem braunen Toupet, mit Orden bedeckt wie ein Ballkönig und dem goldenen Zwicker auf der Nase, schwänzelnd und seinen hohen Stab vor sich hinsetzend hinter den Kadetten schritt, die als Pagen kostümiert, den Scheitel über dem linken Auge, den Zug eröffneten, überdachte er sorgenvoll, was hinter ihm kam. Ein paar Kammerherren nicht viele, denn man brauchte ihrer noch am Ende des Zuges

Albrecht hatte dringend gewünscht, seine Rolle bei der förmlichen Handlung an seinen Bruder abzutreten, und nur auf inständige Gegenvorstellungen des Herrn von Knobelsdorff schritt er im Zuge hinter den als Pagen verkleideten Kadetten her. Er schämte sich seiner verschnürten Husarenjacke, seiner prallen Hosen und dieses ganzen Hokuspokus in dem Grade, daß

Rappelkopf (springt vom Stuhle auf). Jetzt bin ich allein, und ich will es auch bleiben, Will mich mit der Einsamkeit zärtlichst beweiben, Will gar keine Freunde als Berge und Felsen, Verjag das Schmarotzergesindel wie Gelsen, Will nie dem Geschwätze der Weiber mehr lauschen, Da hör ich viel lieber des Wasserfalls Rauschen. Zu Pagen erwähl ich die vier Elemente, Die regen geschäftig die riesigen Hände. Den Westwind ernenn ich zu meinem Friseur, Der kräuselt die Locken und weht um mich her, Und wenn ich ein hohes Toupet vielleicht schaff, Frisiert mich der Sturmwind gleich

[Popularetät Monmouths.] Als Karl noch auf dem Continent als Wanderer lebte, lernte er im Haag Lucie Walters, ein wallisisches Mädchen kennen, welche zwar außerordentlich schön, aber dabei beschränkten Geistes und sittenlos war. Sie wurde seine Maitresse, und bald darauf Mutter eines Sohnes, gegen dessen Echtheit ein eifersüchtiger Liebhaber wohl Bedenken erhoben haben würde, denn die Dame hatte verschiedene Anbeter, und es wurde behauptet, daß sie gegen keinen derselben unerbittlich sei. Karl glaubte jedoch ihren Worten, und äußerte gegen den kleinen Jakob Crofts, wie das Kind genannt wurde, eine ungemeine Zärtlichkeit, welche bei diesem kalten, sorglosen Charakter höchst überraschend erscheint. Bald nach der Restauration kam der junge Liebling, welcher in Frankreich die Erziehung eines vollkommenen Gentleman genossen, nach Whitehall. Er bezog eine Wohnung im Palaste, erhielt Pagen zur Bedienung, und genoß verschiedene Bevorzugungen, welche bisher nur Prinzen von Geblüt zu Theil geworden waren. Noch in zarter Jugend vermählte man ihn mit Anna Scott, der Erbin des edlen Hauses der Buccleuch. Er nahm den Namen seiner Gemahlin an, und trat durch diese Verbindung in den Besitz sehr bedeutender Güter, so daß man das Vermögen, welches er besaß, auf nicht weniger als zehntausend Pfund jährlicher Einkünfte schätzte. Er wurde mit Titeln und Gunstbezeugungen, von einträglicherer Art als Titel, förmlich überschüttet. Man ernannte ihn zum Herzog von Monmouth in England, zum Herzog von Buccleuch in Schottland, zum Ritter des Hosenbandordens, Stallmeister, Befehlshaber der ersten Abtheilung der Leibgarde, Oberrichter von Eyre, südlich vom Trent, und Kanzler der Universität Cambridge. Im Volke gönnte man ihm dieses Glück. Er besaß ein höchst einnehmendes

Stendhal erzählt in seinem schönen Buch von der Liebe eine ebenso einfache wie schauervolle und tragische Geschichte, die von einer Gräfin und von einem jungen Pagen handelt, die sich lieben, weil sie ein süßes Gefallen aneinander finden. Der Graf ist eine finstere, schrecknisversprechende Figur. Die Liebesgeschichte spielt in Südfrankreich. Ich stelle mir Südfrankreich reich an mittelalterlichen Burgen, Kastellen und Schlössern vor, und die Luft träumt und lispelt dort von holder, heimlicher, schwermütiger Liebe. Es ist ziemlich lange her, daß ich die Geschichte gelesen habe, die in einem sonderbaren altmodischen naiven Französisch geschrieben ist, welches rauh und lieblich zugleich klingt. Auch die Sitten müssen damals rauh und dennoch schön gewesen sein. Da sehen sie sich also an, die Frau und der Edelknabe, und so gewöhnen sich ihre Augen aneinander. Sie lächeln, wenn sich ihre Blicke begegnen, und doch kennen beide wohl die grausame barbarische Gefahr, in die sie sich begeben, wenn sie glücklich sind im gegenseitigen Wohlgefallen. Der junge Mann singt so schön, da bittet sie ihn, etwas zu singen, und er tut es, er greift zum Instrument, das er mit Grazie zu handhaben weiß, und singt ein Liebeslied dazu, und sie lauscht ihm, sie lauscht seinen Tönen. Ihr Gatte ist ein Liebhaber der Jagd und der wilden Raufereien. Händel und Krieg interessieren ihn mehr als die Lippen der Frau, die der milden wonnigen Mainacht an Schönheit gleicht. So begegnen sich denn eines Tages, zu gegebener Stunde, die Lippen des jungen Edelknechtes und der schönen Frau, und das Ergebnis dieser reizenden Begegnung ist ein langer, heißer, wilder, süßer, herrlicher Kuß, an dessen Wonne die beiden zu sterben wünschen. Das Gesicht der Gräfin ist mit einer heiligen, entsetzlichen Blässe bedeckt, und in ihren großen dunklen Augen flammt und lodert ein verzehrendes Feuer, das mit dem Himmel und mit der Hölle verwandt ist. Doch sie lächelt ein seliges, überglückliches Lächeln, das einer duftenden, träumerischen Blüte gleicht. Zu bedenken ist, daß diese Frau, indem sie am Kusse hängt, zum Tode entschlossen ist, da der Graf, ihr Gemahl, ein schrecklicher Mann ist, von dem sie weiß, daß er tötet, wenn er in Zorn gerät. Auf wie hohe Art liebt sie, wenn sie liebt, wo sie weiß, daß die Liebe ihr das Leben kostet, wenn es auskommt, was nicht auskommen soll, was aber so leicht auskommen kann. Auch das Leben des Geliebten hängt an einem Haar, wo er sich dem Vergnügen des Kusses hingibt, woraus notwendig folgt, daß es ein Vergnügen hoher Art ist, das er kostet. Der Liebende und die Liebende sind beide gleich kühn, gleich entschlossen zum

Im folgenden Jahre entstand ein wirkungsvolles Prachtbild, die in der Sammlung des Buckinghampalastes befindliche »Anbetung der drei WeisenMaria sitzt demütig und bescheiden vor der Hütte und hält das von himmlischem Lichte hell bestrahlte Kind dem ältesten der drei Könige entgegen, der mit zwei Gefolgsleuten niedergekniet ist und seine Gabe darreichend die Stirn gegen des Kindes Füße senkt. Joseph hält sich ganz bescheiden im Schatten unter dem Strohdach des Stalles. Der zweite König nimmt aus den Händen eines Pagen, dem er mit schweigender Gebärde beiseite zu treten gebietet, das kostbare Geschenk, welches er darbringen will. Der dritte tritt mit einer Bewegung des Staunens, daß er in solcher