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Aktualisiert: 31. Mai 2025
Aber dass es dieser sein musste, den er gehasst hatte, gehasst, weil die Moidi ihm freundlich gewesen war seine Schwester ! Das Blut schien ihm zu Eisklumpen zu gerinnen, wie er es jetzt zum erstenmal mit unbarmherziger Klarheit vor sich stehen sah, sein fluchwuerdiges Schicksal. Mit Rache- und Blutgedanken hatte er am Wege gelauert den ganzen Tag und die halbe Nacht.
Seit diesem Vorfall, dem bei anderen jaehen Anlaessen aehnliche folgten, erhob die alte Moidi bis zu jenem verhaengnisvollen Tage der Trennung nicht wieder die Hand gegen den Sohn. Ihre Abneigung wurde aber nur finsterer und gewaltsamer, weil sie nicht mehr in heftigen Szenen sich Luft zu machen wagte.
Wenn Ihr wuesstet, wer seine Eltern sind, wuerdet Ihr wohl zu ihnen gehn und ihnen davon sagen, dass man mit Fingern auf die Moidi und den Andree zeigt, weil die Leute sagen, sie seien Bruder und Schwester und haetten doch ein Kind. Aber Ihr koennt die Eltern nicht rufen, denn wo sind sie?
Da trat sie schon wieder heraus, ein Tuch uebergeworfen, und huschte an dem Hunde vorbei, die steile Treppe hinab. Andree! Ist's moeglich? fluesterte sie, hastig auf ihn zueilend. Was suchst du hier zu dieser Zeit? Ist was passiert, mit der Moidi, oder-Den Zehnuhrmesser such' ich, unterbrach er sie. Sag, ob er oben ist, oder wo ich ihn finden kann. Er ist droben, antwortete sie rasch. Komm hinauf.
Wie oft hatte er hier seinen Hunger gestillt, wenn er zu stolz gewesen war, die eigene Mutter um Essen zu bitten! Und dort, wenige Haeuser aufwaerts, war der Laden des Zuckerbaeckers, dem die Moidi ihre Sparkreuzer hinzutragen pflegte. Er sah noch deutlich das grosse Herz von Biskuit, das erste Naschwerk, das sie sich selber gekauft.
Sie sollten warten, was das Amt beschliessen wuerde, der Herr Dekan solle gerufen werden oder der Zehnuhrmesser, der der Beichtvater der schwarzen Moidi gewesen sei, es sei nicht richtig mit dem Handel, die Gerichte wuerden's schon ausweisen.
Eine Viertelstunde verging, dann oeffnete sich leise die hintere Tuer der Schenke, und die Moidi trat heraus, das Gesicht zwischen Verschlafenheit, Neugier und Furcht gegen den Bruder gewendet. Guten Tag, sagte sie. Du kommst aber frueh. Wenn du nur Gutes bringst, Andree, wird's mich schon munter machen. Tu deinen Mantel um, sagte er statt aller Antwort.
Sie hielt die Augen fest geschlossen, die Augenbrauen waren gespannt, wie von einem heftigen Seelenkampf, die Lippen halb offen, und die blassen Wangen, deren Umrisse feiner und schaerfer erschienen, uebergoss ploetzlich eine tiefe Roete, als der geistliche Herr ihr die Haende wegzog. Er betrachtete sie mit tiefem Mitleiden. Sprich ein Wort, Moidi, sagte er mit Nachdruck.
Denn dass die Baeuerin ein Auge auf mich geworfen hatte, wie ich nach und nach merkte, und mich zum Oberknecht machte, um mich hernach wohl auch noch weiter zu befoerdern, konnte ich mir ja ruhig gefallen lassen und zur rechten Zeit noch immer nein sagen. Aber auf einmal wurde es mit der Moidi so traurig, dass ich Tag und Nacht keine Ruhe mehr hatte.
Nur als sie dem grauen alten Kloster so nahe gekommen waren, dass sie das Gras sehen konnten, das auf dem Dache wuchs, stand die Moidi ploetzlich still, blickte wie ein furchtsames Kind die kahlen Mauern an und sagte tief atmend: Moechtest du da hausen, Rosel? Ihre Freundin schuettelte nur den Kopf.
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