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Aktualisiert: 31. Mai 2025
Dienst zu treten, und fuer meine Schwester gebe es auch Arbeit. Das waren wir natuerlich zufrieden, und nur die Moidi machte mir hernach Vorwuerfe, dass ich sie nicht fuer mein Weib anerkannt' haett', und ich hatte Muehe, sie wieder zu versoehnen. Also blieben wir, und der Sommer verging, und wir hatten ueber nichts zu klagen.
Von denen war die juengste, Maria, oder nach dem Landesausdruck "Moidi", ein wahres Sorgenkind, waehrend von den uebrigen im Guten oder Schlimmen nichts Sonderliches zu berichten waere.
Nun muss ich aber noch sagen, dass wir an jenem zweiten Tag an eine Stelle kamen, wo ein steiler Grat mitten aus den Wiesen aufsteigt, weit hoeher als die Muttspitz oder der Ifinger. Da redete ich der Moidi zu, hinaufzuklettern und von da oben in die Welt hinauszuschauen. Ich hatte aber eine Absicht dabei; denn um die Ferner und Schneefelder war mir's gar nicht zu tun.
Es war eine harte Reise fuer die arme Rosine, neben dem zornmuetigen Bruder, der immer von neuem gegen den heimtueckischen Verfuehrer loswuetete und sich hoch verschwor, wenn die Moidi erst seine Frau sei, dem Andree die Tuer zu verschliessen, wie es auch sein Vater all die Jahre her gehalten habe.
Aber an unserm ganzen Hochzeitstag haben wir gar nicht gelacht, auch nicht viel geredt miteinander, sondern sind so feierlich, als wenn das ganze Gebirg nur eine grosse Kirche waere, in der schoenen Sonne hingewandert, nur dass die Moidi im Gehen Blumen pflueckte und mir einen hochzeitlichen Strauss an die Jacke steckte, sich selbst aber ein Kraenzel band und an den Arm hing.
Als der geistliche Herr an sie herantrat und ihr guten Abend sagte, fuhr sie zusammen, machte ein Bewegung, als wollte sie aufstehn, sank aber wieder auf das Bett zurueck und sass in sich geschmiegt, die Haende vors Gesicht gedrueckt, ohne einen Laut von sich zu geben. Moidi, sagte der kleine Herr, kennst du mich nicht mehr? Sie nickte hastig vor sich hin.
Aber die toedliche Stille zwischen ihnen war ihr schauerlich, und endlich traten ihr die grossen Tropfen in die Augen und rollten ueber das junge Gesicht. Da brach er das Schweigen. Moidi, sagte er, hast du's gern getan, oder haben sie dir so lange zugeredet, ihn zu nehmen, bis du endlich ja gesagt hast?
Die Grosseltern der blonden Moidi besassen droben auf dem Kuechelberg ein schlichtes Bauernhaus, das aber schoen nach allen Seiten in die Taeler hinuntersah, links ins Passeier, rechts ins Vintschgau hinein, geradeaus ueber die Stadt Meran weg in die breite Niederung der Etsch bis zu den Bozener Bergen.
Da erhob sich endlich die zu allen Opfern der Naechstenliebe Bereite, die Tochter des alten Hirzer, die im vordersten Kirchstuhl kniete, trat an den Taufstein heran und nahm der Moidi das Kind aus den Armen.
Ein armes Dorf lag unten am Fuss des Abhangs, nicht mehr mit edlen Kastanien, Weingaerten und Feigenbaeumen so lustig umwachsen wie die Doerfer um Meran. Auch das fiel der Moidi aufs Herz. Sie war nie eine Tagereise weit von Hause entfernt gewesen und hatte sich die Welt je weiter weg, je herrlicher vorgestellt.
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