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Aktualisiert: 31. Mai 2025


Auch sei die Moidi, trotz der Schande, ganz wohlvergnuegt, habe die Schlaege, mit denen die Mutter sie empfangen, ohne Klage hingenommen, dem Vater aber auf das haerteste Verhoer nicht beichten wollen, wer der Schuldige sei.

Nur der Joseph Hirzer legte den groessten Abscheu gegen sie an den Tag und verbot der Anna aufs strengste, mit ihrem Patenkinde irgendwelchen Verkehr zu pflegen. Die Moidi schien wenig danach zu fragen. Als ein Jahr darauf ihr einst so schmerzlich Geliebter sich mit einer steinreichen Bauerntochter aus Algund verheiratete, blieb sie ganz kalt und gab nicht das geringste Zeichen von Herzweh.

Moidi, sagte er mit zitternder Stimme, sag das alles noch einmal, was du von der Mutter gehoert hast, alles, und so lieb dir deine Seligkeit ist, tu nichts davon, noch dazu; Tod und Leben haengen daran. Er hatte jetzt ihre Hand ergriffen und drueckte sie fieberhaft. Ich weiss nicht, wie wunderlich du redest, sagte sie gelassen. Was ist es denn, wenn sie es auch gesagt hat?

Tatsache war, dass die "wueste Moidi", anstatt ihr Schicksal mit leidlicher Miene zu ertragen, auf die laecherlichsten Mittel verfiel, ihm abzuhelfen und durch allerlei Putz und Tand, mit dem sie sich, ganz gegen den Brauch, behaengte, ihre Person ansehnlicher und liebenswuerdiger zu machen.

Dann ging ihr Neffe, der Hirzerfranz, der wieder von Innsbruck zurueckgekehrt war, bis an die Tuer des kleinen Hauses mit, und waehrend sich die Alten drinnen besprachen, fuehrte er in der ueblichen Weise ansehnlicher junger Burschen einen nachlaessigen Diskurs mit der blonden Moidi, die viel dabei zu lachen fand, obwohl alles von seiner Seite ganz ernstlich gemeint war.

Es war eine Weichheit und Sanftmut in seinem Wesen, die ihn ganz verwandelt erscheinen liessen. Der geistliche Herr war mitten im Zimmer stehen geblieben; es ueberlief ihn kalt und heiss. Alles, was er in der ersten Bestuerzung sagen konnte, war: Und die Moidi?

Die Schritte hielten richtig am Fenster still, und eine Hand pochte leise an die Scheiben. Moidi! rief die wohlbekannte Stimme. Ich bin wach, Andree, erwiderte das Maedchen verstohlen; die Moidi schlaeft noch. Soll ich sie wecken? Tu's, Rosel. Sie soll sich fertig anziehen und geschwind machen; ich hab' ihr noch viel zu sagen, eh' ihr heimfahrt.

Geh heim, auf der Stelle, und zieh dein Feiertagsgewand an, und dann komm wieder herab zur Kirche und bete zu unserm Heiland auf den Knien, dass er dir deine Suenden nicht schwerer anrechne als dem Andree und der Moidi da drinnen, die du armseliger Mensch zu Gericht ziehen willst, als waerest du der Richter, und bist selbst nur ein unwissender, suendiger Mensch, wie wir alle sind.

Denn wenn ich die Moidi neben mir ansah, die ich nun herzen und kuessen durfte, soviel ich wollte, und die geduldig dazu stillhielt nun, Sie koennen das freilich nicht wissen, Hochwuerden, wie's einem ist, wenn er mit seinem Schatz so mutterseelenallein unter freiem Himmel hinwandert; aber wenn Sie es auch einmal so gut gehabt haetten, zumal nach so langer Not, wuerden Sie uns beiden die Suende nicht so schwer anrechnen, sondern uns das bisschen Glueck wohl goennen, das so nicht lange gedauert hat.-Er verstummte wieder und sah traurig vor sich hin.

Und so blieb es auch zwischen den Kindern bei einem gelegentlichen Gruss, obwohl die Moidi oefters dem Bruder mit Lachen erzaehlte, dass die Rosina, des Hirzers juengste Tochter, die nach der Verheiratung ihrer beiden Schwestern noch allein im Hause blieb, wieder einen so langen Blick nach ihm getan habe und sicherlich in ihn verliebt sei.

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