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Aktualisiert: 5. Juni 2025
Es lag aber ein Nebel ueber den Taelern der Naif und Passer, dass sie wie in einer Wolke wandelten und drueben den Kuechelberg und die Truemmer der alten Zenoburg nur mit den obersten Zinnen ueber den Dunst heraufragen sahen.
Die jungen Burschen aber dachten minder christlich und hiessen sie einfach mannstoll, und da sich auch die Maedchen von ihr zurueckzogen, war die schon von der Natur Gezeichnete desto auffallender, wenn sie einsam und ohne Gesellin den Kuechelberg herab in die Messe ging, mit den durchdringenden Augen weit voraus unter den versammelten Maennern am Kirchplatz nach ihrem Erkorenen suchend.
Denn die Alte wandelte nicht wie sonst mit dem Strome der uebrigen links durch das graue Stadttor der Kirche zu, sondern man sah sie in die steile Strasse zur Rechten einbiegen, die auf den Kuechelberg fuehrt. Viele gingen ihr nach, zumal die Strasse ungewoehnlich belebt war, als seien droben wundersame Dinge zu schauen. Stieg doch die Anna Hirzer hinauf, die Heilige, des Andree Pate.
Und freilich hatte die Nacht Unheil gebraut und gegen Morgen ein drohendes Gewitter um das kleine Haus auf dem Kuechelberg zusammengezogen. Bald nach Mitternacht war der Schlaefer vor der Tuer aufgewacht, von der Kaelte geschuettelt. Er hatte sich sacht in den Flur geschlichen, und als er sein armes Weib sanft eingeschlafen fand, vor den Herd gestreckt, um noch ein paar Stunden auszuruhen.
Der Sommer kam, die Reben am Kuechelberg hatten laengst abgeblueht, und die Weinbeeren schwollen und roeteten sich, die erste Feigenernte war vorueber, und noch immer blieben die beiden Wallfahrer aus. Als auch die Weinlese verging und keine Spur der Entflohenen irgendwo zu Tage kam, gab es wenige, die noch geglaubt haetten, sie wuerden ueberhaupt jemals wieder auftauchen.
Und so war es hoher November geworden, das leere Haus oben auf dem Kuechelberg stand winterlich zwischen den kahlen Rebengaerten, unten in der Stadt Meran wogte das geschaeftige Treiben eines der jaehrlichen Schlacht- und Viehmaerkte durch die engen Gassen, das Samstagsgelaeut war verhallt, und der Zehnuhrmesser, der den Abend nicht mehr auszugehen dachte, hatte seine alte Geige von der Wand genommen, um in der Daemmerung noch ein Stueck vor sich hin zu phantasieren, ehe die Magd mit dem Nachtessen ihm das Licht heraufbrachte.
Die Grosseltern der blonden Moidi besassen droben auf dem Kuechelberg ein schlichtes Bauernhaus, das aber schoen nach allen Seiten in die Taeler hinuntersah, links ins Passeier, rechts ins Vintschgau hinein, geradeaus ueber die Stadt Meran weg in die breite Niederung der Etsch bis zu den Bozener Bergen.
Der Zehnuhrmesser sprach fleissig vor, auch die Tante Anna stieg, da es sich auf das Fruehjahr verschlimmerte, einige Male den Kuechelberg hinauf.
Die Mutter tat das ihrige, Freier, die sich von ferne blicken liessen, zurueckzuschrecken. Und so blieb durch viele Jahre droben auf dem Kuechelberg die wunderliche Gesellschaft beisammen, und keine Aenderung war abzusehen. Da erlag eines Tages der Mann dem Einflusse jenes Sterns, der schon seinen wuerdigen Vorfahren zu Grabe geleuchtet hatte. Er starb im Saeuferwahnsinn.
Er getraute sich nicht, dem Rat- und Hilfesuchenden das Gesicht zuzuwenden, denn der Fall war so schwierig, dass er wenig Hoffnung hatte, alles gluecklich hinauszufuehren. Wo ist sie jetzt? fragte er endlich kleinlaut. Droben in unserm Haeusel auf dem Kuechelberg, versetzte der Bursch.
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