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Aktualisiert: 2. Juni 2025
Spricht Meliore, und den Meister Will er an dem Mantel ziehn; Helfet! alle guten Geister! Er sieht vor sich doppelt ihn! Einer trägt ein Feuerzeichen Auf der hohen, dunkeln Stirn, Kalt sie sich die Hände reichen, Und es bebet das Gestirn. Lachend sie von dannen schleichen, Sieh, da kehrt das Mondenlicht; Durch das nächtlich tiefe Schweigen Meliors Stimme bricht: "Weh! Bologna, weh!
Als sie wieder sich gefunden, War schon einsam der Altar, Und Meliore zeigt die Wunden Seines Herzen beichtend dar. An dem Beichtstuhl kniet Meliore, In der kleinen Sakristei, Und bekennt des Priesters Ohre, Welcher Sünd er schuldig sei. Und erzählt ihm die Geschichte Dieser wunderbaren Nacht, Die in einem Traumgesichte Zu Biondetten ihn gebracht.
Und vier deutsche brave Bursche, Einen Manteln breit aufrollend, Tragen heim sie auf dem Tuche, Jammernd folget Jakopone. Aber mit dem Wasserkruge Dringet aufwärts nun Meliore Auf der Jakobsleiter Stufen Mit dem Maler und der Tochter. Die die Leiter hierher trugen. Sie sind göttliche Genossen; Hoch zu des Theaters Kuppel Steigen sie die lichten Sprossen.
Funkeln nicht die Blumen schön? Und der Himmel scheinet weiter In der Vögel Lustgetön. Aber sieh! Zwei Nachtigallen Flattern bange um sie her, Wo sie gehen, wo sie wallen, Und verlassen sie nicht mehr. Und Meliore bricht das Schweigen: "Was bedeutet wohl, mein Knd, Daß die Vögel nicht mehr weichen, Die doch sonst nicht heimlich sind?"
Aber beiden reißt Apone Von dem Busen die Gewande. Da er sieht die heilgen Rosen, Fühlt er seine Sinne wanken. Und er fluchet: "Moles, Moles! Dies ist unser Rosengarten. Daß er ewiglich verdorre, Mußt du dich zur Arbeit halten!" Doch am Fenster ruft Benone Dem Geleite, und mit Fackeln Dringen sie herauf; Meliore Tritt einher vor allen andern.
Und vertraut ihm Kosmes Leiden Und der letzten Nächte Qual, Bittet ihn, sie zu begleiten In das stille Tränental. "Deine Schuld, mein Kind, zu büßen," Sprach Benone, "ist genug, Folgst du fromm mit bloßen Füßen Rosarosens Leichenug. Meliore wird dich leiten. Wenn die Erde sie umschließt, Will ich dich ins Tal begleiten, Wo den Vater du verließst."
Und es sinket Reih auf Reihe Auf dem blutgen Mordgefild, Daß von Wut- und Wehgeschreie Laut ertost das Wolkenschild. Weh! da stürzen auf die Streiter Rings Bolognas Türme hin, Doch sie kämpfen immer weiter, Nichts erschrecket ihren Grimm! Zu den Füßen seinem Meister Sinnlos hin Meliore sinkt, Bis das Spiel der bösen Geister Dieser in den Abgrund winkt.
Doch an den Altar gelehnet, Lauscht Meliore auf zur Linde, Er hat allen Streit vergessen, Denn er hört Biondettens Stimme. Jener aber spricht: "Mein Bester, Keine Wahrheit ist zu finden Hier in diesem bunten Leben, Darum laßt uns Frieden stiften! Und da Liebe nur im Sterben Kann gefunden" ... "Stille, stille!" Spricht Meliore, "ach, es wehet Auch kein Lüftchen in der Linde!"
Größre Wunder könnt ich zeigen Eines Wortes leicht Gewicht, Eines nichtgen Blickes Steigen Führt oft her ein schwer Gericht. Und so stehn die Himmelszeichen: Es erfüllt sich dies Gesicht, Brichst du von Biondettens Zweigen Heut die reifen Früchte nicht!" "Läßt so leicht vom Himmel reißen Dieses Landes Schicksal sich," Spricht Meliore, "will verheißen Eine schönre Zukunft ich!
Und er fühlt sich dumpf ergrimmet, Wenn er zu Meliore blickt, Denn in seinem Busen glimmet Eifersucht, die ihn erstickt. An der Türe schüchtern weilet Rosablanka. Zur ihr schreitet Jacopone: "Jungfrau, eilet, Daß Ihr mir den Kranz bereitet!" "Herr, dies kann gar wohl geschehen, Ich hab Rosen, rot und wieße, Und ich kann die Kränze drehen, Doch fehlt mirs am Myrtenreise!"
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