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"O, mein hoher Herr und Meister, Du bist weis," Meliore spricht, "Und es reichen alle Geister Deinen Augen gern ihr Licht. Sehe, hier stehn wir im Freien, Unterm hohen Wolkenschild, Und des Brands Ruinen streuen Auf den Plan ihr Schattenbild. Kannst du aus der Sterne Reihen Sagen, ob die Zukunft hier Andre Schatten wird verleihen Dieses Platzes hoher Zier?

Wie zwei aufgeschreckte Rehe In gehemmter Flucht erzitternd Stehn die Jungfraun stumm am Fenster, Niederblickend durch die Linde. Als Meliore sie ersehen Ruft er aufwärts: "Wenn ich sinke, Liebesengel, Todesengel, Bete für mich, wenn ich sinke!" Und nun springt er an die Erde, Seinen Rücken deckt die Linde, Zierlich grüßt er mit dem Degen Jeden in dem weiten Ringe.

Doch die Gieremei werden Einst verfluchen seine Listen, Und die Lambertazzi werden Einst bereuen seine Pfiffe. Und ihr Streit wird dann erst enden, Wenn in seines Herzens Mitte Ihre Klingen sich begegnen, Einen ewgen Frieden stiftend!" Und Meliore spricht: "O Lehrer, Übel bleibst du bei der Klinge; Um mich bitterer zu treffen, Willst du meinen Bruder schimpfen!

"Willst du's kurz?" fragt dann der Redner. Und Meliore spricht ergimmet: "Schweigt sie, magst du ewig reden, Schweige ewig, wenn sie singet!" Jener spricht, zurück sich wendend: "Schweigen sollen wir, sie singet!" Aber in dem Kreis erheben Heftig schreiend sich die Stimmen: "Er soll gleich zurück jetzt nehmen, Was er Apo sprach zum Schimpfe; Laßt uns mit dem Degen wetzend Überlärmen seine Dirne!"

Weihe dich der Mutter Gottes, Sie tut heut noch manches Wunder, Hält in ihrer Hut die Frommen!" Rosarosa springt im Fluge, Stürzt sich in den Arm Meliores; Neben sie stürzt auch im Sprunge Jacopone an den Boden. Als Meliore sie umschlungen, Schrie sie laut: "Gott sei gelobet!" Und erblasset; Ströme Blutes Stürzen von ihr aller Orten.

Ist die Seele eingeträumet In des blauen Himmels Aug, Daß sie selig überschäumet In des Wohlgeruches Hauch: Sieh, das rasselt mit der Schelle Meliore am Altar, Und sie findet auf der Schwelle, Dem sie kaum entronnen war. Also geht des Opfers Feier Ihr vorüber ohn Gebet, Und auf ihrem Mund der Schleier Von den heißen Seufzern weht.

In dem Brausen des Tumultes Bricht des Kerkers Tor Meliore, Eilet zu Biondettens Brunnen, Einen Eimer voll zu holen. Und ein kleiner blonder Junge Hat den Eimer voll schon oben, Spricht: "Geh hin und hilf, du Guter, Traue auf die Allmacht Gottes!" Bei der Kirche Sankt Proculens, Wo der Maler Guido wohnet, Steht Meliore, heftig rufend: "Komme, alter Guido, komme!

"Trage Wasser in den Brunnen." Spricht der Meister "bis zum Rande, Dann magst du die durstge Zunge Bald im kühlen Spiegel laben." "Meister, was dir nie gelungen", Spricht Meliore, "soll ich wagen? Seit dem Teufel hat die Schule Wasser in den Born getragen. Doch des Himmels Spiegel unten Ist noch nie heraufgewallet; Von der Schule zu gesunden Will den Blick ich aufwärts schlagen."

Und ein frecherer Geselle Schreit hinauf: "Ha! schweig sie stille, Heilge Jungfrau, um die Wette Wollen wir mit ihr eins singen!" Aber wütend an der Kehle Packt Meliore ihn und ringet An den Boden hin den Frevler, Und es heben sich die Klingen. Alle dringen ihm entgegen; Auf den Altar fliehend springet Nun Meliore, sich das Leben In der heilgen Freistatt fristend.

Singt die sieben letzten Worte, Singt sie mir, ihr grauen Schwalben! Singt ihn mir, den Schild des Todes, Singt den Held des Unterganges!" Romanze XIV: Apo und Meliore Durch die stillen Straßen schreiten Apo und Meliore hin, Gleiche Pfade führen beide Zu dem Turm, zur Tänzerin. Wo das Mondgefild sich breitet Um des Brandes Trümmer hin, Ruht ihr Weg, und tief erweitet Fühlt Meliore seinen Sinn.