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Und es tönet meine Stimme Süß, o süß ist meine Kehle, Bis wetteifernd süß ergrimme und verglimme Philomele. Und ich singe zu dir nieder: Mein bist du und mir gegeben, Und es sehn dich meine Lieder Unter Rosen weidend schweben!" Wie sie also töricht singet, Spricht Meliore: "Meine Schwester, Fromme Taube, ach, es schlinget Sich des Todes Band nur fester!

Und es schmücken sie die beiden, Gleich der Hure Babylon, Und sie singet Schändlichkeiten Ihnen vor im frechen Ton. Sodomitsche Blumenzweige Steckt sie ihrem Busen vor, Und nun führt die falsche Leiche Apo aus des Turmes Tor. Wer sie sieht, steht wie versteinert, Oder mehret ihr Gefolg; Aber allen unter keiner Kennt in ihr den Höllenmolch.

Dich, der meiner Mutter Brüste Saugte, Bruder, dich den Schönen, Wenn ich dort dich brünstig küßte, Ach, wer wollte mich verhöhnen!" Als sie diesen Frevel singet, Springt sein Blut ihr neu entgegen; Der Verband, der Hilfe bringet, Kann die Raserei nicht legen. Und von ihrem Nonnenbilde Reißt sie in der Angst die Decke, Daß damit das Blut sich stillte, Und es dienet ihrem Zwecke.

Mädchen Dichter will so gerne Knecht sein, Weil die Herrschaft draus entspringet; Doch vor allem sollt' ihm recht sein, Wenn das Liebchen selber singet. Ist sie denn des Liedes mächtig, Wie's auf unsern Lippen waltet? Denn es macht sie gar verdächtig, Daß sie im Verborgnen schaltet. Hatem Nun, wer weiß, was sie erfüllet! Kennt ihr solcher Tiefe Grund?

"Vater, zu dem Garten gehe," Spricht nun bebend Jacopone, "Wo mein Weib in der Kapelle Täglich singet zu der Orgel. Trete zu ihr an die Quelle, Wo sie badet in dem Bronnen, Laß sie beichten, laß sie beten, Eh sie stirbt von diesem Dolche. Daß sie nackt die Flucht nicht nehme, Hab ich ihr Gewand genommen; Du magst rücklings hin es werfen, Wenn du zu dem Bronnen kommest."

Aber er hatte die Wahl zwischen hundert Psalmen, und Clara rief schon zum Abendbrot; er mußte also aus der Menge einen herausgreifen, und er nahm: – Die Weiden in der Wüste sind auch fett, daß sie triefen; und die Hügel umher sind lustig; die Anger sind voll Schafe, und die Auen stehen dick mit Korn, daß man jauchzet und singet.

"Willst du's kurz?" fragt dann der Redner. Und Meliore spricht ergimmet: "Schweigt sie, magst du ewig reden, Schweige ewig, wenn sie singet!" Jener spricht, zurück sich wendend: "Schweigen sollen wir, sie singet!" Aber in dem Kreis erheben Heftig schreiend sich die Stimmen: "Er soll gleich zurück jetzt nehmen, Was er Apo sprach zum Schimpfe; Laßt uns mit dem Degen wetzend Überlärmen seine Dirne!"

Ein Weib, das nichts als bet und singet, Und bei der Kinder Zeitvertreib Mit Seufzen ihre Hände ringet, O ein noch schlimmer Weib! Ein Weib, das ihrem Manne fluchet, Wenn er Gesellschaft, Spiel und Wein, Wie heimlich sie Liebhaber, suchet, Das muß ein Weibsbild sein! Die verschlimmerten Zeiten

Durch den grauen Morgen dringet Der prophetsche Hahnenschrei, Und die Schwalbe dichtend singet Ihres Traumes Phantasei. Sieh, in einem frommen Blitze Fängt das Kreuz den Sonnenschein, Senkt ihn von des Turmes Spitze In die stillen Straßen ein. Und der Bettler, der geschlafen Vor des Palasts Säulenkranz, Hebt sich, da ihn Strahlen trafen, Still und dreht den Rosenkranz.

Bis die Rosen sind befreiet Aus ererbter Sünde Not, Bis zum Kranze sie gereihet Selig steigen aus dem Tod, Singet Jungfraun, Kindlein weinet An dem goldnen Himmelstor, Bald Maria euch erscheinet Mit der Engel selgem Chor. Aber blickend nach der Reinen, Taucht die Sonne jetzt empor, Hüllet dann sich, um zu weinen, In der grauen Wolken Flor.