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Aktualisiert: 13. Mai 2025


Aber in des Degen Kreisen Seine Klinge ihm zerspringt, Ihn durchbohrt des Feindes Eisen, Und er spricht, indem er sinkt: "Herr! die Seele, die jetzt streitet, Richt in deinem Zorne nicht; Herr! die Seele, die jetzt scheidet, Sehe bald dein Angesicht!" Romanze XV: Meliore und Biondetta Biondettens hohes Lied

Doch ein Bild von Gottes Mutter Steht auf einsamen Altare Bei der Linde, ihre Kuppel Wölbet ihm des Tempels Halle. Ihm zur Seite steht ein Brunnen Einsam wie das Bild, es fallen Leis der Linde Blüten runter Auf den Spiegel seines Wassers. Arm ist wohl das Bild an Schmucke, Handel-, wandellos die Straße, Aber nächtlich hört die Mutter Hell Biondettens süßes: Ave!

Vor ihr steht zwei geistge Nonnen, Blicken zu ihr ernst und mild, Reichen ihr den heilgen Bronnen; Eine glich wohl jenem Bild. Jene, die da stand zur Linken, Wo die Rosen traurig sind, Ließ voll Schmerz die Augen sinken, Wie die Mutter auf das Kind. Als die Magd von ihren Händen Das geweihte Naß empfing, Suchte sie ihr zu entwenden Von der Hand Biondettens Ring.

Und zur andern Seite beuget Rosablanka nun das Knie, Spricht: "Das Ohr, o Vater, neiget Einer armen Sündrin hie!" Sie bekennt ihm die Verirrung Ihrer Sinne im Gebet, Wie in seltsamer Verwirrung Sie seit manchen Tagen geht. Wie sie in Biondettens Kammer Heut Verwüstung fand und Schmerz; Also zeiget sie voll Jammer Ihm das eigne kranke Herz.

Und der Spott dringt in die Leiche, Und es hilft ihm frech der Hohn, Daß er in die Wunde schleiche, Der Biondettens Geist entflohn. Apo kehrt und spricht: "Es scheinen Menschen in dem Hause noch, Eine Stimme hört ich weinen Und sah Licht durchs Schlüsselloch." Doch nun richtet sich die Leiche Auf und nicket mit dem Kopf; Als sie ihm die Hand will reichen, Bebet Apo wie ein Tropf.

Und der Glocke Schall geleitet Zu Biondettens Wohnung ihn; Wo der Baum die Schatten breitet, Kniet er bei dem Altar hin. "Herr! die Seele, die jetzt streitet, Richt in deinem Zorne nicht; Herr! die Seele, die jetzt scheidet, Sehe bald dein Angesicht!" Und er höret an dem Zeichen, Daß ein Weib gestorben ist, Weil die Zahl der Glockenstreiche Zweimal unterbrochen ist.

Er umgeht das Bild des Brunnens; Venus dominiert zur Stunde, Und Maria tut kein Wunder Freitag nachts im Mondenschein. An Biondettens Tür allein, In den Mantel eingewunden, Sieht er seinen Nebenbuhler Und versetzt ihm Todeswunden. Als Meliore hingesunken Und sein Blut das Gift getrunken, Eilt Apone zu dem Turme. Tat ers, war es Zauberei?

Aber hier steht Gottes Mutter. Daß sie unser sich erbarme, Lasse um die Stirn ihr duftend Einen Kranz von Rosen prangen!" Und er sitzet auf den Stufen, Flichten den Kranz mit Rosablanken; Da bricht durch der Linde Dunkel Zu dem Bild Biondettens: Ave! Und es krönet Gottes Mutter Schon Meliore mit dem Kranze, Und Biondettens Lied verstummet, Bitter weinet Rosablanke.

Denn die Sterne sind nicht reiner, Als der Leib Biondettens ist, Und der Schoß, er war nicht reiner, Der empfangen Jesum Christ! Doch du machst aus Weltenkreisen, Wo der Engel Palmen schwingt, Und, den Ewigen zu preisen, Gloria die Sphäre singt, Einen Tummelplatz der Heiden, Wo die Sünde Lanzen bricht, Und ein ekles Wolluststreiten, Dem die Geilheit Kränze flicht!

In dem Brausen des Tumultes Bricht des Kerkers Tor Meliore, Eilet zu Biondettens Brunnen, Einen Eimer voll zu holen. Und ein kleiner blonder Junge Hat den Eimer voll schon oben, Spricht: "Geh hin und hilf, du Guter, Traue auf die Allmacht Gottes!" Bei der Kirche Sankt Proculens, Wo der Maler Guido wohnet, Steht Meliore, heftig rufend: "Komme, alter Guido, komme!

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