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In der Kammer Mitte stehet Blank ein Tischlein, wohlgeordnet, Zierlich ist da aufgedecket Für vier fröhliche Personen. Pietro Rosarosens Teller Ziert mit einer Myrtenkrone, Und zwei künstliche Sonette Legt dazu ihr Meliore. Aber von dem Hochzeitsbette Springet traurig Jacopone: "Will mein Weib denn noch nicht kehren, Gehe ich, sie mir zu holen!

Und es tönet meine Stimme Süß, o süß ist meine Kehle, Bis wetteifernd süß ergrimme und verglimme Philomele. Und ich singe zu dir nieder: Mein bist du und mir gegeben, Und es sehn dich meine Lieder Unter Rosen weidend schweben!" Wie sie also töricht singet, Spricht Meliore: "Meine Schwester, Fromme Taube, ach, es schlinget Sich des Todes Band nur fester!

Und so ganz in Ehren schwebend, Lebte er in seinem Stolze; Seinem Ruhm sind nah und ferne Tausend Schüler nachgezogen. Dunkler Herkunft zu entstreben, Hat ihn so sein Fleiß erhoben, Denn nicht seinen Vater kennt er, Seine Mutter starb verborgen. Er begann sein Jugendleben Mit zwei Brüdern in dem Kloster; Pietro ward ein Blumengärtner, Noch studieret Meliore.

Und an manchem schönen Abend Kömmt mein Bruder Jacopone, Der an Weisheit hochgeachtet, In den Garten, sich erholend. Und zur Freundin wirst du haben Rosarosen, seine fromme Stille Gattin; dir gefallen Wird mein Bruder auch, Meliore." Aber stumm bleibt Rosablanke, Und der Jüngling spricht betroffen: "Schweige nicht, o laß mich Armen Nicht in zweifelhaftem Troste.

Ich muß von dir scheiden, Denn ich führ das Kinderchor, Um die Leiche zu begleiten, Hier zu ihres Tempels Tor!" Nun verließ er die Kapelle. Zum Altar Benone zieht, Ihm zu dienen auf der Schwelle Meliore betend kniet. Als die Jungfrau ihn erblicket, Von der Wunde siech und bleich, Fühlet sie das Herz erquicket Und zerdrücket allzugleich.

"Ja, ich kenne die Gesetze," Spricht Meliore, "und die Pflichten Eines Christen, daß er rede Den Verkehrten ins Gewissen." "Predge weiter," sprach der Lehrer, "Und entpflichte dich, mein Christe, Daß ich dem Gesetz dich gebe Ungestört in deinen Pflichten!" Und Meliore sprach: "Ich nenne Jene Berge, euch Gewitter; Euer dunkelmaulend Wesen Ist nur dunkel, um zu blitzen.

Willst du deine Hand mir schenken, So will ich dir angeloben: Du magst deine Kinder lehren, Du magst spielen hier die Orgel. Wenn mein Reichtum sich vermehret Durch den Ruhm, den ich erworben, Will ich in das Haus noch nehmen Meinen Bruder Meliore. Einen Garten auch erwerben Pietro, dem Zuletztgebornen Meiner Mutter, der jetzt lernet Blumen pflegen in dem Kloster."

"So war dies die Glut, die gestern Ich sah an dem Himmel lodern! Ach, die herrliche Biondette, Ward sie heil dem Brand entzogen?" "An der Schwester Sterbebette War sie noch mit Jacopone!" "Ist dein Bruder unverletzet, Der getreue Meliore?" "Ich hab ihn nicht mehr gesehen, Ich hab ihn nicht sehen wollen, Und ich will ihn nicht mehr sehen, Er hat mein Geschick verdorben!

"Meliore," spricht sie liebend, "Deine Augen zu mir wende, Süßen Dank der Huld ausübend, Die ich zärtlich dir verschwende! Sieh, es will der gütge Himmel So dich an das Herz mir legen, Wie ich in des Brands Getümmel An dem deinen bin gelegen! Wenn du auch nicht wiederküssest, Winkend nur ein Zeichen gebe, Mir zum Troste, daß du wissest, Wie ich dich nicht überlebe!"

Er umgeht das Bild des Brunnens; Venus dominiert zur Stunde, Und Maria tut kein Wunder Freitag nachts im Mondenschein. An Biondettens Tür allein, In den Mantel eingewunden, Sieht er seinen Nebenbuhler Und versetzt ihm Todeswunden. Als Meliore hingesunken Und sein Blut das Gift getrunken, Eilt Apone zu dem Turme. Tat ers, war es Zauberei?