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Aktualisiert: 9. Juni 2025
Und hineilend durch die Luke, Riß er gierig in dem Fluge Aus dem sturmdurchwehten Buche Wohl der goldnen Blätter drei. Dann mit einem Jubelschrei Macht er um den Turm die Runde, Stürzet jauchzend mit dem Funde Nieder dann in nächtge Dunkel. "Soll der Mord mir nun nicht fruchten? Bleibt Biondette unerrungen?" Klagt der Meister, und im Turme Schlägt die Viertelglocke drei.
Als sie zu dem Bilde blicket, Fühlet sie ein tief Erschrecken, Scham sie wie ein Schwert durchzücket, Und sie eilt, sich zu bedecken. Von des Bildes Augen fließen, Wunder Gottes! bittre Tränen, In die Arme muß sies schließen, Ach, sie möchte es versöhnen! Und dem Bilde gegenüber Sitzt zur Harfe sie am Bette, Und die Augen strömen über Der verlorenen Biondette.
Leise Lüfte hör ich wehen, Schüchtern kehren zu der Linde Auch die Vögel, und es treten Aus dem Haus die beiden Kinder. Rosablanka und Biondette Grüßen sich mit stummen Winken; Da sich ihre Wege trennen, Lassen sie die Blicke sinken. Romanze VI: Pietro Sieh, es schürzet Rosablanke Sich ihr Röcklein vor dem Tore, Rückt den Korb, daß er nicht wanke, Sich bequemer auf dem Kopfe.
Denn die herrliche Biondette Wird der Bühne heut entsagen, Morgen dann den Schleier nehmen In der Kirche zu Sankt Claren. Und der Schein unzähl'ger Kerzen Füllet leuchtend schon die Hallen, Und es lodern alle Herzen In unsichtbar schönen Flammen. All die schwarzen Fraun und Herren, All die Diamanten strahlend Und die schwarzen Augen brennend Reihen blendend sich zum Kranze.
Endlich hat er sie erbeten, Ihm zu folgen in die Oper, Da die Sängrin Biondette Wollt entsagen zu dem Kloster. Und er hat ihr angeleget Schwere Spangen roten Goldes, Edelsteine, reiche Perlen Und Rubinen, blutge Rosen. Als er ihr den Schmuck anlegte, Stand sie wie ein Lamm des Opfers, Und er sprach: "Den Schleier lege Ab, laß flechten mich die Locken!"
Nie noch hatte man gesehen Die Gemahlin Jacopones, Und nun wie ein höhres Wesen Stand sie blendend vor dem Volke. Und in der erstaunten Menge Hat ein Klatschen sich erhoben, Bis beschämt in tiefstem Herzen, Sie den Schleier umgenommen. Als die liebliche Biondette Sang ihr Leben vor dem Volke, War die schöne Rosarose Tief im Herzen scharf getroffen.
Schneller, jubelnder und heller, Bis zu einer wilden Flamme, Die sich wieder selbst verzehrte, Bis zur stillen glühen Asche. Da trat still einher Biondette Unter weißem Rosenkranze, Ihre Locken, goldne Flechten, Von der Stirn zum Gürtel fallen. Um die zarten Glieder bebet Ihr ein schlichter, weißer Mantel, An des Gürtels Silberkette Hängt ein Brot und eine Flasche.
Nun steht Biondette Hoch am dunklen Tor des Waldes, Niederkniet sie und singt betend In die Welt, die sie verlassen: "Lebet wohl, ihr falschen Farben, Eitler Tränen Regenbogen, Sterne, die mit falschem Glanze Dienet einem Flittermonde! Meine Tränen sollen wachsen, Daß sie mit den bittren Wogen Ganz mein Irdsches überwallen, Bis die Schuld ist hingenommen.
Freudig auf die Pfeiler steigen; Hörst du, wie Biondette singt? Wie nach ihrer Harfe Reigen Stein auf Stein zum Himmel dringt? Wie nach ihren Melodeien Kuppel sich an Kuppel ringt, Und die Säule ihre Reihen Mit dem Palmenknauf verschlingt? Der Kapellen Einsamkeiten Ordnen sich in Harmonie; Wo die Töne sich durchschneiden, Wölbt des Chores Halle sie.
Weinen um den Schein des Lebens, Weinen um den Duft des Kranzes, Weinen, daß die Seele heller Scheine, als des Opfers Flamme!" Und nun wendet sich Biondette Trauernd zu dem Felsenpfade, Der bald sichtbar, bald verstecket Aufsteigt an des Berges Rande. Wo der Steg zu Tal sich wendet, Stand sie grüßend mit der Harfe, Ferne Sehnsuchtsklänge sendend Zu verlaßnen Frühlingstalen.
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